Mondiali Antirazzisti 2004: Interview mit Organisator Matthias

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Interview zur antirassistischen Fußball-WM mit Matthias von Organisationskreis
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15:39 min, 7334 kB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 15.07.2004 / 00:00

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Andere, Internationales, Sport, Kultur, Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: steffen
Radio: RUM-90,1, Marburg im www
Produktionsdatum: 10.07.2004
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Anmod:
168 Fussballteams aus ganz Europa trafen sich vom 7.-11. Juli im italienischen Ort Montecchio zur 8. Anitrassistischen Weltmeisterschaft. Bei bestem Hochsommerwetter trafen sich über 4.000 Menschen, um zusammen ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen: zum feiern, diskutieren, tanzen und natürlich Fußball zu spielen. Da traten Teams wie Argentini di Parma, Czech Punk, Gießen Asozial oder St. Pauli Women gegeneinander an. Oder besser: miteinander, denn der sportliche Erfolg steht nicht im Zentrum der Mondiali Antirazzisti. Von den vielen Pokalen, die vergeben wurden, ist der größte und wichtigste der Antirassismuspokal für die beste, kontinuierliche politische Arbeit.
Organisiert wird die Mondiali vom regionalen Geschichtsinstitut istoreco Reggio Emilia in Zusammenarbeit mit dem Fußballfanprojekt progetto ultra aus Bologna.
Von Anfang an dabei ist istoreco-Mitarbeiter Matthias. Mit ihm sprach Radio Unerhört Marburg:

Abmod:
Trotz aller freundschaftlichen und friedlichen Atmosphäre, gerade auch unter Fußballfans konkurrierender Vereine, gab es natürlich auch Probleme, in einem Fall sogar hangreifliche Auseinandersetzungen. Aber der konstruktive Umgang mit diesem Vorfall bestätigt den Geist, der die Mondiali prägt. Nach intensiven Gesprächen mit den Beteiligten übernahmen mehrere Teams die Verantwortung und wurden aus dem Turnier ausgeschlossen.
Die Ursache für diese Auseinandersetzung konnte nicht endgültig geklärt werden. Aber da auch Mitglieder des Teams von Roter Stern Leipzig attackiert wurden, liegt ein Zusammenhang mit dem Israel-Palästina Konflikt nahe. Während der Mondiali kursierten englischsprachige Flugblätter der Antifaschistischen Aktion, die zum Ausschluß von Roter Stern Leipzig aufriefen, da dieses Team den Antideutschen zuzurechnen sei, bedingungslos hinter der Politik Israels stünde und somit auch rassistische Maßnahmen gegenüber den PalästinenserInnen rechtfertige. Bei der weitgehend unkritischen Palästinasolidarität eines großen Teils der TeilnehmerInnen wäre es nicht verwunderlich, wenn ein solcher Text auch entsprechende Handlungen nach sich zieht.
Nachzutragen bleibt noch der sportliche Gewinner des Fußballturniers. Die Ultras Cava dei Tirreni aus Italien setzten sich im Sieben-Meter-Schießen gegen die nach einhelliger Meinung spielerisch beste Mannschaft der African Allstars Budapest durch.