Anmod: Bulgarien gilt als ärmstes EU-Land. Jahrelang wurde das Land von einer konservativen und korrupten Regierung zunehmend in einer politischen, gesellschaftlichen und sozialen Elend getrieben. Dadurch gilt das Land oft als rückständig. Die bulgarische Gesellschaft scheint auch politisch völlig zu resignieren, aktiv werden nur die wenigsten. Selbst die breiten Protestbewegungen der letzten Jahren konnten keine positive Veränderungen bringen. Aber wenn es auf der nationalen Ebene nicht klappt etwas zu verändern, dann vielleicht auf der städtischen? Das erhofft sich jedenfalls Viktor Lilov von seiner Kandidatur als Bürgermeister von der bulgarischen Hauptstadt Sofia, bei den Regionalwahlen in diesem Herbst. Viktor Lilov tritt für die liberale DEOS Partei ein, die sich gerade mal vor einem Jahr gegründet hat. Dabei setzt er sich für Menschenrechte, insbesondere für die Rechte von LGBT Menschen, ein. Über seine Kandidatur, Ideale und Ziele sprachen wir mit Herr Lilov.

Abmod: Am Ende kann nur gewünscht werden, dass Viktor Lilov und seine Partei DEOS nicht wie die meisten Politiker, kurz nach den Wahlen, ihre Positionen doch noch ändern, oder gar ganz verwerfen. Angesichts der gegenwärtigen miserablen Lage in Bulgarien ist zu hoffen, dass Viktor Lilov, selbst wenn er als kein Wahlsieger der Regionalwahlen im Herbst hervorgeht, hartnäckig hinter seine Positionen und Forderungen stehen bleibt! Zunächst bleibt jedoch abzuwarten, wie die Regionalwahlen überhaupt ausgehen werden.