Auf Achse für Abrüstung

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Jeses Jahr startet im August unter dem Motto „Für Frieden, Abrüstung und ein ziviles Europa“ die Friedensfahrradtour der DFG-VK Bayern. In diesem Sommer führte die Tour vom Truppenübungsplatz Grafenwöhr in der Oberpfalz bis zum Luftwaffenstützpunkt Büchel in der Eifel, wo die letzten noch in Deutschland verbliebenen Atomsprengköpfe lagern. Unterwegs machten die Friedensradler Station bei Militäreinrichtungen und Rüstungsbetrieben. Vor Ort gab es dann jeweils einen Infostand oder eine Kundgebung. Im Beitrag sind Auschnitte aus den Reden zu hören.
Audio
18:20 min, 17 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 08.09.2015 / 16:08

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Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: Harald Will
Radio: LoraMuc, München im www
Produktionsdatum: 08.09.2015
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Friedensarbeit findet oft auf der Straße statt. Zum Beispiel an Infoständen oder bei Demonstrationen wie den Ostermärschen. Vor mehr als zehn Jahren schon hat die DFG-VK (Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen) Bayern eine andere Aktionsform entwickelt, die sich ebenfalls auf der Straße abspielt: Die Friedensfahrradtour. Sie startet jeweils Anfang August unter dem Motto „Für Frieden, Abrüstung und ein ziviles Europa“. In diesem Sommer dauerte die Friedens-Fahrradtour vom ersten bis zum neunten August. Sie führte vom Truppenübungsplatz Grafenwöhr in der Oberpfalz bis zum Luftwaffenstützpunkt Büchel in der Eifel, wo die letzten noch in Deutschland verbliebenen Atomsprengköpfe lagern. Unterwegs machten die Friedensradler Station bei Militäreinrichtungen und Rüstungsbetrieben. Vor Ort gab es dann jeweils einen Infostand oder eine Kundgebung. So auch in der mittelfränkischen Stadt Bad Windsheim, in deren Nachbarschaft sich eine Kaserne der US-Armee befindet. Thomas Rödl, Sprecher der DFG-VK Bayern, in seiner Rede in Bad Windsheim:

Zuspielung

Thomas Rödl, Sprecher der DFG-VK Bayern. Die Militärpolitik der USA war auch später noch einmal Thema bei einer Kundgebung im Rahmen der Friedens-Fahrradtour. Und zwar in Würzburg, wo ein anderer aktiver Teilnehmer der Tour eine Rede hielt: der Journalist Andreas Zumach. Er hat sich einen Namen als Korrespondent der taz in Genf gemacht und berichtet viel über militärpolitische Themen. In Würzburg beschäftigte sich Zumach mit dem so genannten Krieg gegen den Terror, den die USA proklamiert haben.

Zuspielung


Bei den Kundgebungen im Rahmen der Friedensfahrradtour kam ein Thema immer wieder zur Sprache: Der Ukraine-Konflikt. Er bleibt ein Brandherd in Europa. Zwar gibt es offiziell einen Waffenstillstand, auf den sich die Konfliktparteien im Februar im Abkommen von Minsk verständigt haben. Die militärischen Auseinandersetzungen in der Ukraine hörten dennoch nie ganz auf. In den letzten Monaten verstärkten sich die Kämpfe sogar wieder, weshalb ein neuer Anlauf für einen dauerhaften Waffenstillstand unternommen wurde. Die neue Waffenruhe gilt seit 1. September, ob sie hält, muss sich noch erweisen. Klar ist jetzt schon: auch international hat der Ukraine-Konflikt fatale Folgen - für die Beziehungen zwischen dem Westen und Russland. Viele Beobachter sprechen von einem neuen kalten Krieg. Auch Thomas Rödl von der DFG-VK Bayern sieht die Lage so, wie er bei der Kundgebung in Würzburg deutlich machte:

Zuspielung


Bei der Friedensfahrradtour waren diesmal nicht nur die bayerischen Radler unterwegs. Eine zweite Gruppe von Teilnehmern startete am ersten August in Nordrhein-Westfalen, in Münster, und fuhr dann über Oberhausen, Köln und Bonn nach Koblenz, wo man mit den bayerischen Freunden zusammen traf. Gemeinsames Ziel war dann der Luftwaffenstützpunkt Büchel in der Eifel.
Auf dem Weg dorthin machte die Friedensfahrradtour noch in Cochem an der Mosel Station. Dort sprach Joachim Schramm von der DFG-VK Nordrhein-Westfalen. Er erklärte die besondere Situation auf dem Fliegerhorst Büchel, der nicht weit von Cochem entfernt ist.

Zuspielung

Am neunten August, dem 70. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Nagasaki, war schließlich das Ziel der Friedensfahrradtour erreicht - die Radler rollten in Büchel ein. Dort, genauer vor dem Haupttor des Atomwaffenlagers, trafen sie auf andere Friedensfreunde. Die nahmen an einer Fastenaktion teil, zu der der deutsche Zweig des internationalen Versöhnungsbundes aufgerufen hatte.
Eine der Teilnehmerinnnen der Fastenaktion war Marion Küpker. Sie engagiert sich schon lange im Kampf gegen Atomwaffen und war auch mehrmals bei Aktionen in Büchel. Hajo Pradt, einer der Friedensradler, hat mit ihr gesprochen.

Zuspielung

Soweit unser Bericht von der Friedensfahrradtour, die Anfang August stattgefunden hat.
Verantwortlich für die Sendung und am Mikrofon: HW