Cesare Battisti war in den 70ern in der militanten Linken in Italien unterwegs. Vor über 20 Jahren war er in Italien, in Abwesenheit und in heftig umstrittenen Prozessen zweimal lebenslänglicher Haft verurteilt worden. Battisti beteuerte stets seine Unschuld und kritisierte den Prozess als "Zurschaustellung".

Seit 1990 lebt er in Frankreich, mittlerweile ist er als Krimiautor bekannt. Seine Romane handeln von Exil und Verfolgung.

Seit Battisti im Februar festgenommen worden war - später wurde er bis zur Verhandlung wieder auf freien Fuß gesetzt - hat sich eine breite Solidaritätsbewegung für ihn gegründet. Mittlerweile ist er Ehrenbürger von Paris, der Bürgermeister Bertrand Delanoe von der PS versprach ihm gar den "Schutz" seiner Gemeinde.

1991 hatte die französische Justiz noch entschieden Battisti nicht auszuliefern. Nach einem Auslieferungsantrag Italiens entschied das Pariser Gericht Ende Juni anders: Battisti wird nach Italien ausgeliefert.

Nun ist Cesare Battisti untergetaucht. Wie es dazu kam, weshalb Frankreich ihn nun doch ausliefern will und was über seinen Aufenthalt bekannt ist, ein Gespräch mit Bernhard Schmid, Journalist u.a. für die "Jungle World" und den "AK".