Am Freitag erschien Adolf Hitlers "Mein Kampf" in einer kommentierten Fassung. Über Jahre wurde heftig darüber gestritten, wie gefährlich eine Wiederveröffentlichung für die Demokratie im Lande sei. Aber mal ehrlich: wer liest 800 Seiten völkischer Hetze in schlechtem Deutsch? Die kommentierte Fassung des Münchner Instituts für Zeitgeschichte ist mit 2000 Seiten umso umfangreicher und nimmt die neonazistische Ideologie des Buches detailliert auseinander. Doch für wen wurde die Fassung geschrieben? Für die Wissenschaft, für Neonazis oder für Schüler und Schülerinnen? Es wird diskutiert, die kommentierten Bände im Schulunterricht einzusetzen. Diese erhoffte Reichweite und Wirkung des Buches bei Jugendlichen sieht der Sozialwissenschaftler und Autor eines Standartwerkes über Rechtsrock, Jan Raabe, skeptisch.