Europas Türsteher - Italien deportiert Flüchtlinge

ID 7718
 
Italien geht gegen Flüchtlinge in die Offensive. Diese militärische Ausdrucksweise scheint gerechtfertigt angesichts der Deportation von einigen Hundert Migranten, die in den letzten Tagen von der Insel Lampedusa umgehend in Flugzeuge der Alitalia und der italienischen Luftwaffe gesteckt und nach Libyen ausgeflogen werden. Menschenrechtsorganisationen und der Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen wurde der Zutritt zum Lager auf Lampedusa untersagt, der italienische Innenminister scheut offenkundig nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch die unabhängige Beobachtung der Aktion. Berichten zufolge werden die Flüchtlinge ohne Gelegenheit, einen Asylantrag zu stellen, deportiert, was ein klarer Bruch der Genfer Flüchtlingskonvention und der Europäischen Menschenrechtskonvention wäre.

Regelmäßig ist in den vergangenen Jahren das Ertrinken schiffbrüchiger Migranten im Mittelmeer angeprangert worden, in diesem Jahr kam die Aktion der Cap Anamur dazu. Auch der deutsche Innenminister Otto Schily fühlte sich inspiriert, seinerseits de Errichtung von Asyllagern in Nordafrika vorzuschlagen.
Wir baten Bernd Mesovic von der deutschen Menschenrechtsorganisation Pro Asyl um eine Stellungnahme.
Audio
05:53 min, 5511 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 06.10.2004 / 10:25

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: Stephan Dünnwald
Kontakt: andraschn(at)web.de
Radio: LoraMuc, München im www
Produktionsdatum: 06.10.2004
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