Selbstbestimmung kontra Schweigemarsch

ID 77410
 
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Interview mit Ines (Stura TU Chemnitz/Referat Antidiskriminierung) zu Aktivitäten gegen ultrakonservative Bemühungen den Paragraph 218 (Schwangerschaftsabbruch) zu verschärfen.
Audio
05:32 min, 13 MB, mp3
mp3, 320 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 01.06.2016 / 12:19

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Frauen/Lesben, Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: Juliane Z.
Radio: Radio T, Chemnitz im www
Produktionsdatum: 31.05.2016
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Am 6. Juni 2016 findet in Annaberg (Sachsen) ein sogenannter Schweigemarsch statt, der eine Verschärfung der bisherigen Regelung zum gesetzlichen Schwangerschaftsabbruch fordert. Genauer gesagt, die generelle Abschaffung der Selbstbestimmung von Frauen bei Schwangerschaft zum Ziel hat. Organisiert wird diese Veranstaltung vom Verein "Lebensrecht Sachsen".

Verschiedene zivilgesellschaftliche Gruppen aus der Region organisieren Protestveranstaltungen gegen den Schweigemarsch in Annaberg. So auch das Referat Antidiskriminierung beim Stura der TU Chemnitz.

Juliane sprach mit Ines vom Referat Antidiskriminierung.

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Mehr Informationen gibt es hier:
http://schweigemarsch-stoppen.de/material/

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Im Rahmen der Informationskampagne wird am 1. Juni 2016 dieser Film im Weltecho Chemnitz gezeigt:

»Maria, Christiane, Else, Karin, Lea, Lydia, Petra S., Petra W., und der §218«
Dokumentarfilm D 2015, 74 Min.

Seit 1871 steht der § 218 im Strafgesetzbuch. Kurz nach der Proklamation des deutschen Nationalstaats wurde das Reichsstrafgesetzbuch eingeführt,das bis heute – nun als Strafgesetzbuch der BRD – Geltung hat. Der Paragraph bestimmt die Lebensrealität von Frauen*, die ungewollt oder ungeplant schwanger sind und kein Kind austragen wollen. Je nach spezifischer Ausführung des Gesetzes, Lage der politischen Kämpfe gegen das Gesetz und dem ökonomischen und ideologischen Stand der Gesellschaft fällt diese Realität zu verschiedenen historischen Zeiten verschieden aus. In Interviews und literarischen Texten erzählt der Film vom Erleben des Schwangerschaftsabbruchs. Die Erfahrungen unterscheiden sich nicht nur dem Jahr oder dem Jahrzehnt nach, sondern sind je nach Erzählerin ganz verschieden. Allem Erleben gemein ist: dem Wissen, was in der eigenen, historisch-spezifischen und persönlich-erlebten Situation das Richtige ist, steht ein Paragraph gegenüber. In großer Ruhe wird hier von dem, was tabuisiert war und ist, offen erzählt: der Abtreibung.