Newsflash vom 20. Dezember 2016

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Reporter ohne Grenzen gibt seine Jahresbilanz 2016 über inhaftierte, entführte,verschwundene und getötete Medienschaffende bekannt
„Botschafter für die Apartheid“Trumps Wahl für Israel Posten schlug als Bedrohung des Friedens & Zweistaatenlösung ein
Mit Weihnachten voraus kündigen Gewerkschaften Streiks an
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04:47 min, 4489 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 20.12.2016 / 11:41

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Klassifizierung

Beitragsart: Nachricht
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Arbeitswelt, Internationales, Wirtschaft/Soziales
Serie: MoRa3X
Entstehung

AutorInnen: die meike, democracy now, reporter ohne grenzen
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 20.12.2016
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Reporter ohne Grenzen gibt seine Jahresbilanz 2016 über inhaftierte, entführte,verschwundene und getötete Medienschaffende bekannt
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Ende 2016 sind weltweit mindestens 348 Journalist*innen, Blogger*innen und Fotograf*innen wegen ihrer Tätigkeit in Haft. Das sind 20 Menschen - oder 6% - mehr als Ende 2015. Die Top 3 der Staaten, die Repression gegen die Pressemenschen ausübt, ist nach wie vor die Türkei, China und Ägypten.

Mindestens 74 Medienschaffende wurden im Laufe des Jahres wegen ihrer Arbeit getötet. Syrien, Afghanistan, Mexiko gelten als die gefährlichsten Länder für Journalist*innen. Der beträchtliche Rückgang im Vergleich zu Vorjahr hängt zum Teil damit zusammen, dass immer mehr Medienschaffende aus Ländern fliehen, in denen die Situation zu gefährlich für sie wird.

Weltweit sind zum Jahresende 52 Journalisten entführt. Sämtliche Fälle sind auf nur drei Länder konzentriert: Syrien, den Jemen und den Irak. Allein die Dschihadisten des „Islamischen Staats“ halten 21 Journalisten in ihrer Gewalt.

Jean Bigirimana gilt seit dem 22. Juli 2016 im ostafrikanischen Burundi als verschwunden. Dort wurden im Zuge der politischen Krise um die umstrittene Amtszeitverlängerung für den Präsidenten seit 2015 zahlreiche Medien geschlossen; Journalist*innen sind seither massiven Repressalien ausgesetzt.

Die Zahl der in der Türkei Inhaftierten ist womöglich höher als in der Bilanz angegeben, jedoch steht bei ihnen nicht endgültig fest, ob sie in direktem Zusammenhang mit ihrer journalistischen Tätigkeit zu Opfern von Gewalt oder Repressalien geworden sind.

Angesichts zunehmender Gefahren hat Reporter ohne Grenzen 2015 eine aktualisierte Auflage des Sicherheitsleitfadens für Journalist*innen veröffentlicht. Der in Zusammenarbeit mit der Unesco entstandene Leitfaden bietet praktische Hinweise für Pressemenschen, die in Krisengebiete reisen, und ist auf Englisch, Französisch, Spanisch, Arabisch und Persisch erhältlich.
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„Botschafter für die Apartheid“Trumps Wahl für Israel Posten schlug als Bedrohung des Friedens & Zweistaatenlösung ein
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Der US-amerikanische Präsident in spe Donald Trump wird derzeit stark kritisiert für seine Entscheidung, David Friedman zum nächsten Israel-Botschafter zu machen. Über Jahre hinweg war Friedman Vorsitzender der American Friends of Bet El Institutions. In dieser Funktion hat er Millionen Dollar akquiriert um illegale jüdische Siedlungen in der besetzten West Bank zu unterstützen. Friedman, der keinerlei diplomatische Erfahrung hat, arbeitete auch als Konkursanwalt für Trump in den letzten15 Jahren. Er sagt, er denke nicht, es könne für Israel illegal sein, das gesamte palästinensische Territorium zu annektieren, trotz des Fakts, daß es ganz offensichtlich ein Verstoß gegen internationale Gesetze ist. Während der Wahlkampagne sagte Friedman, er sei gegen eine Zweistaatenlösung für Israel und Palästina.

Trump wurde wegen dieser Entscheidung offen kritisiert. Daniel Kurtzer, der bei President George W. Bush Israelbotschafter war, sagte, "[Friedman] hat klar gemacht, daß er eine kleine Minderheit israelischer — und US-amerikanischer — Extremisten anspricht. Dabei ignoriert er die Mehrheit der Israelis, die immer noch Frieden anstreben. Friedman’s Berufung zum Botschafter steht im direkten Gegensatz zu Mr. Trump’s vorgeblichem Wunsch, den 'endgültigen Deal' zwischen Israelis und Palästinensern zu besiegeln." Die liberale Anwaltschaft J Street sagte, "Diese Nominierung ist rücksichtslos, gefährdet den Ruf der USA in der Region und seine Glaubwürdigkeit in der ganzen Welt."
(DN)
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Mit Weihnachten voraus kündigen Gewerkschaften Streiks an
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Die Vereinigte Gewerkschaft der Geschenkezusteller (VGG) will damit eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen einfordern: „In keiner anderen Branche wird von den Mitarbeiter*innen erwartet, daß sie über Tage hinweg 24 Stunden bei Nässe und Kälte durcharbeiten – und das auch noch ohne Feiertagszuschlag. Die Mehrheit unserer Kolleg*innen sind sowieso wegen ihrer Minderheitenzugehörigkeit permanent Diskriminierung ausgesetzt“ sagte der Sprecher des Bündnisses Rudolf mit der roten Nase. „Unsere physiognomische Erscheinung mit der breiten Nase, den weit auseinanderliegenden Augen und dem schaufelartigen Geweih sorgt in christlich geprägten Gesellschaften immer wieder für schiefe Blicke. Wir haben es satt, ausgebeutet zu werden!“

Verbraucherschützer*innen äußerten sich empört: Es könne nicht angehen, daß Streiks zu Lasten der Schwächsten der Gesellschaft, der 2- bis 12-jährigen gehe.

Tierrechtsgruppen im christlichen Raum wollten sich nicht zu den Vorwürfen der Rentiergewerkschaft äußern.