In Heidelberg findet am Wochenende (10.-12. Dezember 2004) eine internationale Konferenz zum Thema „Menschenwürde und Wissenschaft“ statt. Auf Einladung des Deutsch-Amerikanischen Institutes sollen an diesem Wochenende zahlreiche WissenschaftlerInnen auf die Suche nach dem versöhnlichsten Weg von Ethik und Forschung gehen. Unter den Referenten ist auch Peter Singer, seines Zeichens Ethikprofessor an der Universität Princeton.
Singer, der aufgrund seines Buches „Animal Liberation“ aus dem Jahre 1975 als einer der Mitbegründer der modernen Tierrechtsbewegung gilt, ist allerdings in seinen Positionen durchaus umstritten. Besonders laut wurde die Kritik an ihm nach dem Erscheinen seines Buches „Practical Ethics“ (1979). Dort tritt er u.a. für eine schmerzlose Euthanasie bei Menschen mit Behinderungen ein.
Angesichts solcher Thesen verwundert es wenig, wenn Auftritte von Singer immer wieder Proteste, Gegenkundgebungen oder Störaktionen hervorrufen. Auch 1996 hat eine Einladung Singers nach Heidelberg massive Proteste und eine anschließende Ausladung Singers zur Folge.
Auch gegen die nun geplante Veranstaltung von Singer in Heidelberg regt sich Widerstand. So veranstaltet die Pädagogische Hochschule am Freitag abend eine Gegenveranstaltung und AntifaschistInnen rufen für Samstag zu einer Kundgebung vor dem Veranstaltungsort auf.

Thomas Altmeyer vom Bermuda.funk in Mannheim sprach daher mit der Sozialwissenschaftlerin und freien Journalistin Erika Feyerabend über Peter Singer und dessen Besuch in Heidelberg. Erika Feyerabend beschäftigt sich seit den 1980er Jahren mit biopolitischen Themen und ist Gründerin des Vereins „BioSkop – Forum zur Beobachtung von Biowissenschaften“.