Griechenland im Jahr 2016: Die umliegenden Länder schließen ihre Grenzen, die sogenannte Balkanroute ist versperrt. Tausende Menschen, die vor Krieg und Zerstörung aus ihren Ländern geflohen sind, sitzen in Griechenland fest. Sie sind gezwungen sich in selbstverwalteten, provisorischen Flüchtlingscamps einzurichten. Dabei werden sie von Nichtregierungsorganisationen und internationalen Aktivisten unterstützt. So ein selbstorganisiertes Camp war auch das "Eko Refugee Camp" im Norden Griechenlands. Es war das letzte unabhängige Flüchtlingscamp, dass sogar über ein eigenes Radio verfügte. Aktivisten aus Italien errichteten im Camp ein Radio und luden die Camp-Bewohner ein, selbst zu Radiomachenden zu werden. Das "Radio Noborder" war ein Piratensender, auf dem rebellische Lieder liefen und Menschen im Camp eine Stimme für ihre Inhalte erhielten. Die von der „Festung Europa“ erzwungene Stille wurde so durchbrochen. Zumindest bis das Eko Refugee Camp durch die griechischen Behörden geräumt wurde. Das war im Juni 2016. Das Noborder Radio verstummte deshalb nicht, die Aktivisten reisen in andere Camps an der italienischen Grenze, um den Menschen dort auch die Möglichkeit auf eine selbstbestimmte Öffentlichkeit zu geben. Über die Anfänge des Noborder Radio-Projekts im Eko Refugee Camp in Griechenland hat der italienische Filmemacher Gabirele Cipolla einen Dokumentarfilm gedreht - er nennt sich "Echoes". Der Film wurde in Halle im Puschkino gezeigt und dort trafen wir auch einen der Aktivisten des Noborder Radios, Stefano Danieli. Wir sprachen mit ihm über das Radio Projekt und die Situation von geflüchteten Menschen in Europa.


Hier geht es zum Radioprojekt "Noborder Radio": Hier geht es zum http://radionoborder.net