Pfeifgras der Woche: Die Dudelsegge

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Pipera duedelia personata
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Klassifizierung

Beitragsart: Hörspiel
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Andere, Musik, Umwelt, Kultur
Serie: Objekt IV
Entstehung

AutorInnen: hike
Radio: RUM-90,1, Marburg im www
Produktionsdatum: 24.07.2018
Folgender Teil steht als Podcast nicht zur Verfügung
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Skript
Pfeifgras der Woche.

Heute: Die Dudelsegge (Pipera duedelia personata).

Die Dudelsegge kommt hauptsächlich auf den äußeren Akkordeonen vor. Diese rauhe Inselgruppe im Mittleren Bodenmeer beherbergt eine derart erstaunliche endemische Fauna und Flora, dass sie eigentlich nur aus dem Weltall heruntergefallen sein kann.
Niemand könnte sich auf andere Weise erklären, woher 4-pfeifiges Gerümpel mit einer Gasspeicherblase im Stammbereich ansonsten stammen könnte.
Und diejenigen, die versuchen es ohne Weltraum-Hypothese zu erklären, ernten allemal mehr als nur schräge Blicke und müssen sich gefallen lassen, dass Saufkumpanen in den Kneipen von ihnen deutlich abrücken, sobald sie das Thema anschneiden.

Die Dudelsegge ist in der Lage, Töne von sich zu geben, wie übrigens auch fast alle anderen Pflanzen dieser merkwürdigen Inselgruppe.
Sie tönt allerdings nicht nur, sondern scheint regelrechte Signale von sich zu geben. Scherzweise nannte ein Forscher der Akkordeonen-Expedition (1) das Ganze mal Schottenrock.

Unter diesem Namen wurde das Phänomen der Pfeifgräser auch in der wissenschaftlichen Fachwelt bekannt (2).

Das Forscherteam um Hansjürg Södermennig (3) identifizierte verschiedene Signalsentenzen des Schottenrock und konnten eindeutig nachweisen, dass die Dudelseggen individuelle Lautmotive von sich geben.

Der Verdacht liegt nahe, dass Dudelseggen sich gegenseitig an den Lautfolgen persönlich erkennen können. Dies wäre für Pflanzen neu und einmalig, da diesen für gewöhnlich nicht das Konzept der akustischen Persönlichkeit zugestanden wird. Jedoch reagieren die Dudelseggen auf Lautäußerungen ihrer Nachbarn für gewöhnlich nicht besonders aufgeregt, höchstens raschelt mal eine im plötzlichen Luftzug etwas heftiger.

Literatur:
(1) Akkordeonen-Exkursion (2015): Endemische Flora der Äußeren Akkordeonen. Abschlussbericht Band 2: 532 pp.
(2) Chrütli, Dagobald (2017): The Piping Grasses of the Outer Akkordeonen. Journal of Musical Biology 45: 23-30
(3) Södermennig, Hansjürg et al. (2018): Unterm Schottenrock ist es individuell. Magazin für akustische Voraussetzungen und Geklimper 5: 12-14

[23062018 / 26062018]