Plädoyers für einen vernünftigen Energiemix

ID 9029
 
„Plädoyers für einen vernünftigen Energiemix“

Zu diesem Thema tagte am 1. und 2. Februar 2005 die deutsche Atomlobby, auf der alljährlich stattfindenden Wintertagung des Deutschen Atomforums e. V., in Berlin.
250 VertreterInnen aus Politik, Wirtschaft und Medien trafen sich, um sich über ihre atompolitischen Interessen auszutauschen. Erklärtes Ziel dieser LobbyistInnen ist die Befürwortung und der Ausbau der Kernenergienutzung im Energiesektor. Atomenergienutzung scheint ihnen aus Aspekten der Wirtschaftlichkeit, Standortattraktivität Deutschlands und Ressourcenfrage vernünftig, wohingegen viele Menschen die Kernenergienutzung ablehnen. So hat eine Gruppe von AtomgegnerInnen bereits am letzten Januarwochenende 2005 nach Berlin zu einem Anti-Atomkongress geladen. Sowohl auf diesem, als auch in Protesten und Veranstaltungen während der Tagung des Atomforums, wurden Gegenstandpunkte ausgetauscht. Auch die AtomgegnerInnen halten ihre Positionen für vernünftig. Ihre „Plädoyers für einen vernünftigen Energiemix“ fordern völligen Verzicht auf Kernenergie. Sie berufen sich u.a. auf die Gefahr von Urannutzung/abbau, auf ungelöste Endlagerprobleme und bestehende Alternativen. Die Positionen scheinen unversöhnlich und appellieren doch beide an die Vernunft! Wie kann in diesem Kontext Vernunft eine Größe sein? Wie lautet der Plural von Vernunft oder gibt es nur EINE allgemeingültige Vernunft? Wer hat dann Recht?


[Der Beitrag dokumentiert die Positionen von Atombefürwortenden und GegnerInnen im Kontext der Wintertagung des Deutschen Atomforums. Infrage gestellt werden soll der Glaube an die eine Vernunft]

(Anhand der Darstellung der Problematik soll verdeutlicht werden, wie fragwürdig diverse Appells an die Vernunft sind, wenn sie versuchen in den Bereich der Wissenschaftlichkeit vorzudringen. Der Beitrag möchte außerdem versuchen, die Geschlechterbeziehung im Atomenergiesektor zu thematisieren. Dies geschieht im Hinblick auf die Frage, wer bestimmt was vernünftig ist. Weiblichkeit wird auch heute noch oft mit Unvernunft assoziiert. Es soll deutlich werden, wie eng Männlichkeit, Macht, Unterdrückung und geltende Vernunft miteinander vernetzt sind.

Wir erklären einer von männlichen und ökonomischen Interessen dominierten Vernunft eine klare Absage!)
Audio
13:21 min, 12 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 23.03.2005 / 00:00

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Umwelt, Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: kyra, greta
Radio: Freies Radio Berlin, Berlin
Produktionsdatum: 23.03.2005
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Kein Skript vorhanden.