Gewalt gegen Frauen - Juristinnen fordern Änderungen in Recht und Gesellschaft

ID 92315
 
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Am 25. November soll das Thema Gewalt gegen Frauen internationale Aufmerksamkeit erhalten. Darüber hinaus gibt es Gruppen und Einzelne, die sich aktiv für die Beseitigung solcher Gewalt und ihrer Folgen einsetzen. Der deutsche Juristinnenbund fordert in einem Positionspapier gesetzliche Änderungen, was die Rechte von Betroffenen geschlechtsspezifischer Gewalt angeht. Rechtsanwältin und Mitverfasserin des Positionspapiers Anne-Katrin Wolf spricht im Interview über die Grundsätze der Istanbuler Konvention, die Forderungen des Juristinnenbundes und Schritte zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen, die über rechtliche Bereiche hinausgehen.
Audio
13:47 min, 16 MB, mp3
mp3, 161 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 26.11.2018 / 16:59

Dateizugriffe: 3545

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Arbeitswelt, Frauen/Lesben, Politik/Info
Serie: CX - Corax - Feminismus - Gender
Entstehung

AutorInnen: Tagesaktuelle Redaktion
Radio: corax, Halle im www
Produktionsdatum: 26.11.2018
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Anlässlich des Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen wurde gestern an zahlreichen Orten der Welt protestiert. : für Gesellschaften in denen Gewalt gegen Frauen nicht mehr zum Alltag gehört. Für einen anderen strafrechtlichen Umgang mit solchen Taten setzt sich der deutsche Juristinnenbund ein. Gestern hat der Bund in Berlin ein Thesenpapier vorgestellt. Um was es dabei genau geht, das kann Annekathrin Wolf berichten. Sie ist Rechtsanwältin, Mitglied im Deutschen Juristinnenbund und eine der Verfasserinnen des Thesenpapiers. Guten Tag!

Wenn sie in ihrem Papier grundsätzliche Änderungen fordern, berufen sie sich dabei auch auf zwei Konventionen zum Schutz von Gewaltopfern: eine kommt von der EU, die zweite wurde in Istanbul beschlossen.
-Wie sieht denn die aktuelle Situation aus, was den Schutz und die Situation von weiblichen Gewaltopfern angeht?

-Das gestern von Ihnen veröffentlichte Papier konzentriert sich auf die Opferrechte von Frauen die Gewalt erfahren haben. Welche Forderungen haben Sie?

-Wenn es im juristischen Sprachgebrauch "Opferrechte" heißt, dann werden Frauen die von Gewalt betroffen sind als Opfer bezeichnet. Sie sind selbst als Rechtsanwältin tätig: Wie kann es denn nach so einem strafrechtlichen Prozess für betroffene Frauen weitergehen, wie können sie quasi ihre "Opferrolle" ablegen, jenseits von Gerichtsverfahren und Urteilen?

-Das Positionspapier zum Thema Opferrechte in Strafverfahren haben sie als Deutscher Juristinnenbund herausgegeben. Was ist das für ein Zusammenschluss und mit welchen Zielen?

-Körperliche und sexualisierte Gewalt gegen Frauen ist in Deutschland oft ein vernachlässigtes Thema, gerade wenn diese, wie in den meisten Fällen, in der Familie stattfindet. Auch Gewalt die zum Tod führt, sogenannte Femizide, werden nur selten thematisiert.

-Welche rechtlichen Schritte braucht es über den Opferschutz hinaus, wenn es darum geht solche Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen?

-Gewalt gegen Frauen wie Vergewaltigungen werden häufig gar nicht erst zur Anzeige gebracht. Welche Mittel gibt es, gegen diese Dunkelziffern vorzugehen?

Sagt Annekathrin Wolf vom Deutschen Juristinnenbund. Dieser hat am 25. November ein Positionspapier herausgegeben, dass grundsätzliche Änderungen fordert was die Opferrechte in Strafverfahren betrifft. Und das in Bezug auf die weiblichen Betroffenen. Denn gestern war der Internationale Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen. Das Positionspapier des Juristinnenbundes ist damit eine Forderung die über diesen einzelnen Tag hinausgeht. Denn Gewalt gegen Frauen ist sicherlich kein Thema, dass nur an einem Tag auf der Tagesordnung stehen sollte.

Kommentare
26.11.2018 / 19:41 coloradio, coloRadio, Dresden
gesendet im Montagsmagazin
danke
 
29.11.2018 / 09:37 RDL.Matze, Radio Dreyeckland, Freiburg
RDL.Morgenradio am 28.11.2018
Haben den Beitrag im MorgenRadio am 28.11.18 bei Rdl gespielt. Danke, war sehr gut.