Der Begriff "Klasse" ist zurück. ArbeiterInnen, Klasse, Klassenfrage ist plötzlich wieder ein intensiver Gesprächs- und Auseinandersetzungsstoff innerhalb der linken Bewegung. Über Inhalte wird reichlich gestritten. Nicht selten fehlt dabei eine notwendige Befassung, Erörterung und Vergegenwärtigung sowohl der Klassentheorie als auch der Klasssenanalyse. Und so findet sich mancher Linker/manche Linke flugs und häufig sehr oder zu schnell in der Umsetzungsebene, der „Klassenpolitik“, wieder.
Damit beschäftigt ein neues Buch, ein Sammelband des Herausgebers Sebastian Friedrich aus dem „Bertz+Fischer“ Verlag mit dem Titel „Neue Klassenpolitik – Linke Strategien gegen Rechtsruck und Neoliberalismus“. Aus verschiedenen Perspektiven werden unterschiedliche Interpretationen und Handlungsansätzen diskutiert. Dabei spielt das Verhältnis von Klassenpolitik und Identitätspolitik in diesem Sammelband eine wesentliche Rolle.
Kaum etwas wird heutzutage inflationärer benutzt als die Wörter „neu“ und „neue“. Neu soll häufig suggerieren, dass es sich dabei entweder um eine Weiterentwicklung oder gar einen Kurswechsel handelt. Der vielleicht auf einer qualitativ höheren Stufe steht oder diese anstrebt. „Neu“ nicht selten missbräuchlich benutzt als Synonym für „besser“. Und damit die Essentials des alten Begriffes abwertet. Alt gleich unzulänglich, überholt. Womöglich schlecht? In dem hier rezensierten Buch geht es also um diesen Themenkomplex, um die NKP – die sogenannte „Neue Klassenpolitik“.
Sebastian Friedrich, Redaktion Analyse & Kritik (Hrsg.): Neue Klassenpolitik. Linke Strategien gegen Rechtsruck und Neoliberalismus. Herausgegeben von Sebastian Friedrich und erschienen im Verlag „Bertz und Fischer“, Berlin 2018, hat 220 Seiten und kostet 14 Euro.