Deutsche AKW immer riskanter | Anti-AKW-Bewegung fordert Atom-Ausstieg sofort

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Nach offiziellen Angaben ist die Zahl der meldepflichtigen "Ereignisse" in deutschen Atom-Anlagen in diesem Jahr auf den höchsten Stand seit 2011 gestiegen. Dies verdeutlicht, daß mit zunehmendem Alter der Atomkraftwerke die Gefahr eines Super-GAU ansteigt. Trotz des Versprechens eines Atom-Ausstiegs im Jahr des vierfachen Super-GAU von Fukushima sind immer noch sieben Atom-Reaktoren in Deutschland in Betrieb. Die Anti-AKW-Bewegung bleibt daher bei ihrer Forderung nach dem sofortigen Atom-Ausstieg.
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mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 28.01.2019 / 22:50

Dateizugriffe: 83

Klassifizierung

Beitragsart: Nachricht
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Umwelt
Serie: restrisiko
Entstehung

AutorInnen: Klaus Schramm
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 28.01.2019
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Nach offiziellen Angaben ist die Zahl der meldepflichtigen "Ereignisse" in deutschen Atom-Anlagen in diesem Jahr auf den höchsten Stand seit 2011 gestiegen. Dies verdeutlicht, daß mit zunehmendem Alter der Atomkraftwerke die Gefahr eines Super-GAU ansteigt. Trotz des Versprechens eines Atom-Ausstiegs im Jahr des vierfachen Super-GAU von Fukushima sind immer noch sieben Atom-Reaktoren in Deutschland in Betrieb. Die Anti-AKW-Bewegung bleibt daher bei ihrer Forderung nach dem sofortigen Atom-Ausstieg.

Im Jahr 2018 wurden - bislang - 79 meldepflichtigen "Ereignisse" in deutschen Atom-Anlagen gemeldet. An der Spitze stand laut offiziellen Informationen das AKW Brokdorf in Schleswig-Holstein. Dieses soll laut dem Terminplan, der zusammen mit dem Versprechen eines Atom-Ausstiegs im Jahr 2011 verkündet wurde, am 31. Dezember 2021 stillgelegt werden. Die übrigen Atom-Reaktoren befinden sich in Niedersachsen, in Baden-Württemberg und in Bayern.

Erst am 6. Dezember war es in der Brennelementefabrik Lingen (Niedersachsen) zu einem Brand gekommen. Rund 150 Rettungskräfte waren mehr als zwei Stunden lang im Einsatz. Der Betreiber belog die Öffentlichkeit zuerst und meldete, der Brand habe sich im nicht-nuklearen Teil der Anlage ereignet. Dies stellte sich jedoch als unwahr heraus. Schon in den Wochen zuvor hatte es mehrere Vorfälle in der Fabrik gegeben, die Brennstäbe für deutsche und ausländische Atomkraftwerke herstellt. In diesem Monat wurde bekannt, daß sich darunter auch das brasilianische AKW Angra befindet (Siehe hierzu unseren <a href="akwang181216.html" target=_blank>Artikel v. 16.12.18</a>).

Die Tatsache, daß sowohl die Brennelementefabrik Lingen als auch die Urananreicherungsanlage Gronau (Nordrhein-Westfalen) bei dem Versprechen im Jahr 2011 keine Erwähnung fanden, verdeutlicht, daß jederzeit damit gerechnet werden muß, daß es gebrochen wird. Ein weiterer Fakt, der das Versprechen von 2011 unglaubwürdig erscheinen läßt: Die deutsche Bundesregierung hat ihre Beteiligungen an belgischen Engie-Aktien, die auch an den umstrittenen belgischen Atom-Reaktoren Thiange 2 und Doel Anteile haben, in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. (Siehe hierzu auch unsere <a href="akwbel180419.html" target=_blank>Artikel v. 19.04.18</a>und <a href="akwaus180924.html"target=_blank>v. 24.09.18</a>). Und zu erinnern ist daran, daß ein Atom-Ausstiegs-Versprechen schon in vier europäischen Staaten von der Parteien-Politik gebrochen wurde: in Schweden 1998, in Spanien 2009, in Deutschland 2010 und in Belgien 2015.

Die deutsche Anti-AKW-Bewegung fordert nach wie vor den sofortigen Atom-Ausstieg unter Einschluß sämtlicher deutscher Atomanlagen wie etwa der Brennelementefabrik Lingen und der UAA Gronau sowie von Forschungsreaktoren wie in etwa Berlin und im bayerischen Garching.

Kommentare
07.02.2019 / 20:30 Anti-Atom-News, coloRadio, Dresden
coloradio Dresden
Danke