Wenn jemand vor Gericht und möglicherweise ins Gefängnis muss, hat er oder sie das Recht auf einen Anwalt. Das gilt nicht nur in der Schweiz, sondern in den meisten Ländern auf diesem Planeten – so auch in der Türkei.
Allerdings nimmt es die Türkei unter Präsident Erdogan nicht so ernst mit international festgelegten Regeln der Justiz. Im Gegenteil: in der Türkei ist es für einen Anwalt oder eine Anwältin mit einem erheblichen Risiko verbunden, in gewissen Fällen die Verteidigung zu übernehmen. Werden Oppositionelle des Herrschers Erdogan angeklagt, kommt es sogar vor, dass am Schluss nicht nur der Oppositionelle im Gefängnis landet, sondern auch dessen Anwältin. So geschehen vor zwei Wochen.
18 Anwälte und Anwältinnen wurden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, weil sie sich für politische Gefangene eingesetzt hatten. Heute rufen die demokratischen Jurist*innen Schweiz zu einer Solidaritätskundgebung auf dem Berner Bahnhofplatz auf.
Die Hintergründe dazu – im Beitrag von Michael Spahr.