German Gedenken revisited

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„Wenn Deutsche gedenken, geht es ihnen immer um sich selbst“, das ist die These von Jan Singer. Ausgehend von den Diskussionen der 1980er Jahre rund um die Rede Richard von Weizsäckers zum 8. Mai 1945 und den "Historikerstreit" analysiert er die deutsche Gedenkpolitik als eine identitätsstiftende: Die Erzählung, trotz Auschwitz deutsch sein zu können, wurde abgelöst von dem Diktum, wegen Auschwitz deutsch sein zu können. Soll heißen wegen einer vermeintlich umfassenden Aufarbeitung der Shoa.

Radio Corax sprach mit Jan Singer und fragte ihn zunächst nach einer Einschätzung der Causa Marie Sophie Hingst. Die promovierte Historikerin schrieb lange Jahre einen Blog, in dem sie unter anderem viel über die NS-Verfolgung ihrer jüdischen Familie publizierte. Nun kam durch Recherchen heraus: Alles erlogen. Die von Hingst an Yad Vashem übermittelten Personen existierten größtenteils nicht oder sie wurden nicht als jüdisch verfolgt. Die Berichte von Marie Sophie Hingst darüber, wie ihre Familie jüdisch verfolgt wurde, sind also komplett ausgedacht.

Jan Singer hält, organisiert von der AG Antifa, am 27.6. um 19 Uhr in Halle einen Vortrag mit dem Titel "German Gedenken revisited" - Ort: Melanchthonianum.
Audio
14:45 min, 20 MB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 27.06.2019 / 13:53

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: CX - Corax - Geschichte/Gesellschaft - Dialektik
Entstehung

AutorInnen: Tagesaktuelle Redaktion
Radio: corax, Halle im www
Produktionsdatum: 27.06.2019
CC BY-NC-SA
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