Hallo und herzlich willkommen zur Freitagsausgabe von zip-fm, heute vom Freien Radio Wüste Welle für euch zusammengestellt. In der folgenden halben Stunde hört ihr Beiträge zu folgenden Themen:

1. Zu Beginn ein; er berichtete jahrelang über den Kosovo-Konflikt. Nun möchte er sich vermehrt mit dem Dokumentarfilm beschäftigen.

2. Danach geht es um die Situation von Gefangenen auf den Philippinen und die Auszeichnung der Gefangenenorganisation Free Lava mit dem Right Livelihood-Award, dem Alternativen Nobelpreis.

3. Als nächstes gibt es einen Bericht über die jährliche Anti-Atom-Konferenz in Salzgitter..

4. und zum Schluss beschäftigt sich das Radio Z Nürnberg mit einem reißerischen Artikel der Bild-Zeitung zu Graffitis.



1. Der ehemalige Belgrader AFP-Journalist Boris Mitic hat jahrelang über den Kosovo-Konflikt berichtet. Nach den dortigen Märzunruhen 2004 hat er seinen Job endgültig aufgegeben, um sich dem Dokumentarfilm zu widmen. Sein Film "Pretty Dyana" hat in diesem Jahr den Wiesbadener go-east Dokumentarfilmpreis erhalten. Sein Film erzählt auf ironische Weise über die Situation aus dem Kosovo geflüchteter Roma, die nun in Belgrad leben. Das Radio Corax Halle im Gespräch mit Miltic über die aktuelle Situation im Kosovo und in Serbien und die Frage, warum er das Medium Dokumentarfilm spannender als Journalismus findet.


2. Die Philippinen sind seit 1986 - nach dem Ende der Ära des Diktators Ferdinand Marcos - offiziell eine Demokratie. Doch ist laut Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International zufolge Rechtsstaatlichkeit bis heute keine Selbstverständlichkeit. Deshalb ist die Aufgabe der Gefangenenhilfs-Organisation Free LAVA nicht leicht. Free LAVA kümmerte sich zunächst um Gefangene, die jahrelang ohne Anklage hinter Gittern saßen, deren Aufenthalt den Gerichten gar nicht bekannt waren oder die nach Ablauf ihrer Strafe nicht freigelassen wurden. Die Organisation Free LAVA wurde dieses Jahr für seine engagierte Tätigkeit mit dem Right Livelihood-Award, dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Christian Schernthaner von der Radiofabrik, Salzburg traf eine Vertreterin von Free LAVA in Salzburg.

3. Die jährlich stattfindende Bundeskonferenz der Anti-Atombewegung tagte dieses Mal vom 17.6.-19.6.05 in Salzgitter. Das Schwerpunktthema der diesjährigen Konferenz war der Atommüll und dessen Lagerung. Am Standort des genehmigten Atommüllendlagers Schacht Konrad in Salzgitter und in unmittelbarer Nähe zu dem Endlager in Wolfenbüttel trafen sich ca. 50 Menschen aus dem In- und Ausland. Geladen waren VertreterInnen aus Russland, England und Frankreich. Die Redaktion Restrisiko des bermuda.funk - Rhein-Neckar sprach mit einer Mitorganisatorin der Konferenz.

4. Das Thema Graffiti erhitzt immer wieder die Gemüter. Erst im April fand in Berlin der erste "internationale Kongress gegen Graffiti in den Städten" statt. VertreterInnen aus der Politik - quer durch fast alle Parteien -, sowie aus den Unternehmer- und Hausbesitzerkreisen sind sich einig: So geht´s nicht weiter! Schnurstracks wurde im Bereich der Sicherung privaten Eigentums Gesetze verschärft, um den StraßenkünstlerInnen härter entgegen zu treten. Seit neuestem wird das "Verunstalten" von Wänden generell als Sachbeschädigung eingestuft. Die Polizei ist inzwischen befugt, gegen Graffiti-Kunst mit Hubschraubern und Wärmebildkameras vorzugehen.

In der Ausgabe der Nürnberger Bildzeitung vom 14. Juni wird noch einmal kräftig nachgelegt: "Graffiti-Horror" lautet die knallgelbe Überschrift eines ganzseitigen Bildartikels: Gemeint sind die wohl vielerorts bekannten und kreativ gestalteten Postpaktaufkleber. Bernd Moser von Radio Z, Nürnberg hat den Artikel genauer unter die Lupe genommen.




Mehr Infos zu den Filmen von Boris Mitic unter: www.dribblingpictures.com
Die Gefangenenorganisation Free Lava ist zu finden unter: www.rightlivelihood.org


Das wars für heute von Zip-Fm. Moderiert und zusammengestellt wurde die Sendung von Isabel Dean, Freies Radio Wüste Welle Tübingen/Reutlingen.