zip-fm 28. februar 2005

ID 9698
 
Jahrestag Massaker Puente Puyerredón / Massaker in Sant Anna 1944: Staatsanwaltschaft Stuttgart / Radio LOHRO vor Sendestart / Interne Studie Monsanto zu Schädlichkeit ihres Genmais MON 863 veröffentlicht
Audio
33:27 min, 15 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 28.06.2005 / 20:51

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart:
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: red wera, tech bak/rdl
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 28.06.2005
keine Linzenz
Skript
Hallo bei der dienstags-ausgabe von zip-fm. Verantwortlich für die heutige Sendung ist Radio Dreyeckland aus Freiburg. Insgesamt vier Beiträge erwarten euch in der kommenden halben Stunde.
Letzte Woche wurden in Italien zehn ehemalige SS-Angehörige zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Sie waren am Massaker in Sant Anna beteiligt, einem kleinen Dorf in der Toskana. Auch in Deutschland, genauer in Stuttgart, soll das Massaker von 1944 aufgeklärt werden. Allerdings wirkt die dortige Staatsanwaltschaft recht zögerlich, was eine mögliche Anklage gegen die Täter angeht.

Dann ein Blick nach Argentinien.
Vor 3 Jahren demonstrierten dort organisierte Piqueteros und andere Soziale Gruppengegen Armut, Arbeitslosigkeit und die in Argentinien herrschende neoliberale Politik. Bei diesen Demonstrationen kamen zwe Menschen ums Leben, ihr Tod jährte sich nun zum 3. Mal.

Gentechnisch veränderter Mais von dem Saatgutmulti Monsanto verursachte Schäden bei Versuchsratten im Labor. Der Konzern versuchte dies zu verheimlichen, als er sich um eine Genehmigung bemühte, den Genmais regulär im freien anzubauen. Nun gelang es auf dem Gerichtsweg, Einsicht in die Versuchsstudie zu bekommen.

hUnd am Schluss der halben Stunde zip-fm: ein neues Freies Radio darf in den Äther:
Radio LOHRO. Es wird das erste Freie Radio in Mecklenburg-Vorpommern sein.

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Italien

Zehn mal lebenslänglich, hieß letzte Woche Mittwoch das Urteil gegen ehemalige SS-Angehörige. Den Schuldspruch fällte die Militärstaatsanwaltschaft von La Spezia in Italien und es ging um das Massaker in Sant`Anna di Stazzema vom August 1944. Damals hatten deutsche SS-Einheiten das Dorf umstellt und 560 BewohnerInnen ermordet.

Ermittlungen gegen die ehemaligen SS-Angehörigen laufen auch in Deutschland, bei der Stuttgarter Staatsanwaltschaft. Dort äußerte man sich nun abfällig über das Urteil der italienischen KollegInnen. Als "schnellen Schuss aus der Hüfte" bezeichnete es der dortige Staatsanwalt Gernot Blessing, die Richter hätten sich zehn SS-Schergen "herausgepickt", die in der Einheit Dienst taten, und pauschal verurteilt.
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat aber auch immer wieder gesagt, sie müsste vor einer eigenen Anklage das Ergebnis des Prozesses in Italien abwarten, sie sei aber am ermitteln.
Nun steht das Urteil in Italien: lebenslänglich für alle 10 Angeklagten. Doch reale Konsequenzen hat das für alle nicht, sie müssen kaum damit rechnen nach Italien ausgeliefert zu werden. Deshalb sind die Ermittlungen in Stuttgart um so wichtiger.
Doch was ihre momentanen Ermittlungen und eine mögliche Anklage angeht, darüber hält sich die Staatsanwältin und Pressesprecherin der Stuttgarter Staatsanwaltschaft Tomke Beddies weiter bedeckt....

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ABMOD:
Ob die Stutgarter Staatsanwaltschaft sich weiterhin so ausschweigen kann ist fraglich. Schließlich hat das Urteil in La Spezia international für Aufsehen gesorgt. Doch aus der BRD werden die ehemaligen SS-Angehörigen kaum nach Italien ausliefert werden, also blicken jetzt viele nach Deutschland, genauer: auf die Tätigkeit der Stuttgarter Staatsanwaltschaft und warten auf einen Prozess, von dem die Angeklagten nicht so leicht fern bleiben können wie im fernen Italien.

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Jahrestag des Massakers an der Puente Puyerredón
FRN 9692

Die sozialen Bewegungen in Argentinien, insbesondere die organisierten Arbeitslosen, die „Piqueteros“, gelten als Hauptakteure der Proteste in dem Land nach dem neoliberalen Zusammenbruch im Dezember 2001. Dabei ging die damalige Regierung unter Präsident Eduardo Duhalde nur zu Beginn ihrer Amtszeit zurückhaltend vor. Symbolisch für ihr repressives Handeln gegenüber der politischen Kritik breiter Teile der Bevölkerung steht das Massaker auf der von Piqueteros besetzten Brücke Pueyrredón im Juni 2002. Zwei Aktivisten - Dario Santillán und Maximilian Kosteki – wurden bei dem Polizeieinsatz gezielt erschossen, weitere 90 verletzt. Die beiden Opfer sind seitdem Symbol für ein gerechteres Argentinien und die Maßnahmen der staatlichen Unterdrückung. Am 26. Juni jährte sich ihre Ermordung zum dritten Mal. Ein Beitrag von Onda Info aus Berlin.

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Interne Studio von Monsanto zur Schädlichkeit ihres Genmais MON 863 veröffentlicht
FRN 9696

Monsanto ist ein großes Unternehmen, gerne wird Monsanto Gentechnik-Konzern genannt und tatsächlich bastelt es viele neue Pflanzen und Lebensmittel im Labor zusammen.
Mir vielen neuen Studien will Monsanto die Ungefährlichkeit ihrer Schöpfungen belegen. Eine solcher Studien sollte jetzt in den konzerneigenen Archiven verschwinden. Die ergab nämlich, dass der Genmais MON 863 Schädigungen hervorruft – bei denen, die ihn gefressen hatten, und das waren Laborratten. Solch eine Studie darf nicht hinter verschlossenen Türen verschwinden, meinte Greenpeace und bekam letzte Woche den 1000 Seiten dicken Wälzer in die Hände.
Welche Schäden die Ratten davontrugen und was das für den Genmais MON 863 heißt, dazu mehr von Alexander Hissting, Gentechnikexperte von Greenpeace in einem Gespräch mit Maike Dimar von Radio Z aus Nürnberg:

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Radio LOHRO vor dem Sendestart
FRN: 9679

Auf 90,2 Mhz ist ab dem 1. Juli in Rostock ein neuer Sender zu hören: Radio LOHRO.
Es wird das erste Freie Radio in Mecklenburg-Vorpommern sein.
Zur Zeit herrscht bei Radio LOHRO noch Baustellen-Atmosphäre.
Mudo von Radio LOHRO aus Rostock in einem Interview mit Radio Corax aus Halle über den aktuellen Stand der Dinge.

LOHRO im Netz: www.lohro.de

schneiden:
0:20 – 0:23

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Das wars bei zip-fm, dem Nachrichtenmagazin der freien radios. die Redaktion lag heute bei Radio Dreyeckland aus Freiburg, morgen gibt's wieder zip-fm, dann von Radio Unerhört aus Marburg, einen schönen Tag noch und bis zum nächsten Mal.