zip-fm 1.07.2005

ID 9729
 
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1.Trotz zwei Selbstmordversuchen: Abschiebung von Familie aus Kosovo nach Slowenien für morgigen Freitag beschlossen (http://freie-radios.info/portal/content....)

2.Ghaddafi, bester Nachbar der EU (http://freie-radios.info/portal/content....)

3.kreativer Protest in der Schweiz: anti-g8-Camp in Thun (http://freie-radios.info/portal/content....)

4.Mag. Dieter Schindlauer von ZARA über Antidiskriminierungsrichtlinien (http://cba.fro.at/show.php?lang=de&e...
Audio
31:18 min, 14 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 01.07.2005 / 00:00

Dateizugriffe: 750

Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Internationales, Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: kyra
Radio: Freies Radio Berlin, Berlin
Produktionsdatum: 01.07.2005
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Willkommen zu einer neuen Ausgabe von zip-fm. Heute könnten wir die geasamtsendung mit dem Thema Menschen(rechts)verachtung mit verschiedenen Auswirkungen überschreiben.
Als erstes eine ganz aktuelle in letztem Moment doch nicht durchgeführten Abschiebung. Als weiteren Thema geht es um das Land Libyen und warum dessen Regierungschef inzwischen von anderen Ländern, trotz nicht abnehmender Menschenrechtsverletzung, immer beliebter wird. Im dritten Beitrag geht es um den G8- Gipfel und wie sich in der Schweiz kreative Gegenveranstaltungen formieren.
Und im letzten Beitrag geht es um europäische Antidiskriminierungsrichtlinien...

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Trotz zwei Selbstmordversuchen: Abschiebung von Familie aus Kosovo nach Slowenien für morgigen Freitag beschlossen

Heute gab es einen Gnadenloser Abschiebungsversuch der traumatisierten und suizidalen Frau Avdija direkt aus dem Bezirkskrankenhaus Erlangen
Frau Avdija kommt aus dem Kosovo und leidet gemäß fachärztlichen Gutachten des BKH Erlangen vom 22.06.05 u.a. unter einer posttraumatischen Belastungsstörung und hat zwei Suizidversuche in den letzten Tagen hinter sich. Ungeachtet dessen wurde sie am 01.07. um vier Uhr früh vom Bezirkskrankenhaus Erlangen von der Schubabteilung abgeholt. Sie wusste noch nicht, was mit ihr passieren sollte. Auf Anraten der behandelnden Ärztin, Frau Dr. Grote, wurde es ihr verschwiegen. Schubbeamte, ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie ein Sanitätsbeamter brachten Frau Avdija zu einem Auto und fuhren mit ihr weg.
Der Ehemann und die vier Kinder wurden zeitgleich in Zirndorf eingeladen. Die Mutter wurde getrennt von ihrem Ehemann und Kindern, in einem eigenen Auto weiter nach München an den Flughafen transportiert. Die Zentrale Rückführungsstelle Nordbayern, Frau Weckesser und Herr Meißner, hatten den dringlichen Rat der Ärztin im BKH, die Familie gemeinsam zu transportieren, abgelehnt. Die Gnadenlosigkeit kannte keine Grenze mehr.
Die Abholung der Familie war ursprünglich für fünf Uhr angekündigt. Der evangelische Gemeindepädagoge Erwin Bartsch, der sich intensiv für eine menschenwürdige Behandlung der Familie eingesetzt hatte, begab sich um 4.30 Uhr zum Tor der Asylunterkunft in Zirndorf, um sich von der Familie zu verabschieden. Der Wachdienst an der Pforte verweigerte ihm auf Anweisung der ZAE den Zutritt. Ein Polizeibeamter teilt Herrn Bartsch mit, dass sowohl die Frau aus Erlangen wie die restliche Familie aus Zirndorf bereits abgeholt wurden. Sie wären auf dem Weg "zusammengeführt" zu werden. Der begleitende Facharzt ist nun ein Polizeiarzt, alles verlaufe aber ruhig – und still und heimlich.. Zur Weiterbehandlung in Slowenien nahm die ZRS Nordbayern Stellung in einem Schreiben an das Verwaltungsgericht Ansbach: "Die slowenischen Behörden wurden zwei mal, am 20.06.2005 und 22.06.2005 mit ärztlichen Stellungnahmen vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge über das Krankheitsbild von Frau Avdija informiert. Es wurde mitgeteilt, dass Frau Avdija nach der Ankunft in Slowenien ärztliche Hilfe benötigt. Eine Rückantwort der slowenischen Behörden erfolgte zwar nicht, doch ist nach Auskunft des BAMF davon auszugehen, dass eine Antwort nur erfolgt, falls die ärztliche Betreuung in Slowenien nicht gewährleistet würde."
Doch scheint nicht die ganze Welt so grausam und schlecht zu sein: Die Abschiebung wurde in letzter Sekunde abgebrochen, denn der Pilot verweigerte die Mitnahme.
Einen Tag vorher, am Donnerstag den 31.06. sprach Maike Dimar von Radio Z aus Nürnberg mit Erwin Bartsch. Er ist Religionspädagoge bei der Asylgruppe der Evangelischen Gemeinde Zirndorf:

Ghaddafi, bester Nachbar der EU
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Anmod Libyen

Kaum ein Staatsmann hat in den letzten Monaten eine so steile Karriere hingelegt wie Muammar al Ghaddafi, der libysche Volkstribun. Noch zu Beginn letzten Jahres galt er als Terror-Unterstützer, saß fest auf der Achse des Bösen und war in USA und Europa geächtet. Inzwischen ist er zum beliebtesten Staatsmann des Maghreb avanciert, europäische Regierungschefs, im Schlepptau die Creme der Konzerne, geben sich bei Ghaddafi die Tür respektive den Zeltteppich in die Hand. Ein Grund für diese neue Liebe ist sicherlich das Öl. Seit Ghaddafi Entschädigungsleistungen gezahlt und zugesichert hat für die Opfer von Bombenattentaten, die seinem Geheimdienst zugeschrieben werden, wurde das Embargo gegen Libyen schrittweise gelockert. Wegen dieses Embargos braucht Ghaddafi nun dringend Hilfe bei der Renovierung seiner Wirtschaft, Infrastruktur und Industrie, und bietet im Gegenzug Erdöl und Erdgas zu guten Preisen. Der Wille zum Öl, der sich elegant über Menschenrechte hinwegsetzt, ist aber nur ein Aspekt der neuerdings fruchtbaren Europäisch-Libyschen Beziehungen. Denn auch im Bereich der Migrations- und Flüchtlingsabwehr ist Ghaddafi inzwischen Europas liebster Partner. Radio LORA sprach mit Helmut Dietrich von der Forschungsgesellschaft Flucht und Migration in Berlin.

Abmod:
Soweit Helmut Dietrich von der Forschungsgesellschaft Flucht und Migration in Berlin. Weitere Informationen zu diesem und anderen Themen zur Behandlung von Migranten und Flüchtlingen in Europa finden Sie unter der Internetadresse www.nolager.de

kreativer Protest in der Schweiz: anti-g8-Camp in Thun

Anmod
Vom 6. bis 8. Juli treffen sich im Schottischen Gleneagles die sogenannten G8, die 8 mächtigsten Männer der Welt.
Jedes Jahr wird gegen dieses Treffen weltweit protestiert. So auch dieses Jahr in der Schweiz.
In Bernischen Städtchen Thun treffen sich g8-Kritikerinnen und Kritiker zu einem Protest- Camp.
Cheyenne Mackay berichtet. Ein Beitrag von Radio RaBe aus Bern

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Abmod
Das sogenannte Basis-Lager, wird sich zwischen dem 8. und 10. Juli in Thun einrichten. Informationen sind im Netz zu finden unter
www.a-g-o.ch.vu

Mag. Dieter Schindlauer von ZARA über Antidiskriminierungsrichtlinien
http://cba.fro.at/show.php?lang=de&e...


Mag. Dieter Schindlauer ist Jurist, Obmann des Vereins ZARA und Präsident des Klagsverbandes zur Durchsetzung der Rechte von Diskriminierungsopfern.

Im Interview spricht er über den sktuellen Stand der Antidiskriminierungsrichtlinien, die Probleme die sich daraus ergeben und die Arbeit des Vereines ZARA


Das war es heute mal wieder mit einer halben Stunde zip-fm. Das näxte wird es von Radio Dreyeckland aus Freiburg geben. Dieses hier kam von der radiokampagne aus Berlin und ich wünsche euch noch einen schönen Tag.