Putsch in Chile 11.Sept.1973, CIA und Hannibal Netzwerk

ID 97377
 
AnhörenDownload
Am 11. September 1973 putschte das Militär gegen die demokratisch-sozialistische Regierung in Chile. Linke und Demokrat*innen wurden zu Tausenden in Stadien eingesperrt, verhört, gefoltert und ermordet. Dies alles erinnert sehr an die Pläne des rechten Hannibal-Netzwerks in Deutschland, welches Ende 2018 von linken Journalist*innen entdeckt wurde. Da der Putsch mithilfe des CIA durchgeführt wurde, was später unter anderem durch Aussagen von Ronald Regaen zugegeben wurde, spielt der Putsch heute in (ex-)linken Zeitungen mit pro-nato-ausrichtung wie der Jungle World kaum eine Rolle. Tatsächlich hat er aber in den 70ern deutlich dazu beigetragen, dass Linke die Notwendigkeit eines bewaffneten Arms der sozialen Bewegungen sahen und bewaffnete Gruppen (RAF, Bewegung 2.Juni, RZ, usw) gründeten.
Audio
10:31 min, 15 MB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 22.09.2019 / 19:33

Dateizugriffe: 4486

Klassifizierung

Beitragsart: Kommentar
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: Resonanz Con(tra)Sens
Radio: WW-TÜ, Tübingen im www
Produktionsdatum: 22.09.2019
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Am 11. September 1973 putschte das Militär gegen die demokratisch-sozialistische Regierung in Chile. Linke und Demokrat*innen wurden zu Tausenden in Stadien eingesperrt, verhört, gefoltert und ermordet. Auf dieses historische Ereignen wird im Beitrag eingegangen.
Dies alles erinnert sehr an die Pläne des rechten Hannibal-Netzwerks in Deutschland, welches Ende 2018 von linken Journalist*innen entdeckt wurde. Auch dieses bereitet sich auf einen Tag X vor, führt Todeslisten, mietet Lagerhallen an, Hortet Munition und Leichensäcke.
Warum ist der Putsch heute trotzdem sowenig in aller Munde? Das könnte damit zusammenhängen dass der Putsch mithilfe des CIA durchgeführt wurde, was später unter anderem durch Aussagen von Ronald Regaen zugegeben wurde. Tatsächlich wurde unter der Führung us-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler der Neoliberalismus in Chile erprobt. Es kann angenommen werden, dass deshalb der Putsch heute in (ex-)linken Zeitungen mit Pro-Nato-Ausrichtung wie der Jungle World und Konkret, aber auch der Taz, kaum eine Rolle spielt. In der linken Zeitung Analyse und Kritik sieht das ganz anders aus und in den 70ern wurde der Putsch und die Unterstützung der Putschisten durch das bundesdeutsche Außenministerium in der Linken heftig diskutiert. Die Deutlichkeit, dass auch die bundesdeutsche herrschende Politik hierzulande "die Stadien aufmachen" würde, trug stark dazu bei, dass Linke die Notwendigkeit eines bewaffneten Arms der sozialen Bewegungen sahen und bewaffnete Gruppen wie die RAF, Bewegung 2.Juni, RZ, Rote Zora usw. gründeten.

Kommentare
23.09.2019 / 13:09 detlef,
gesendet am 28 09 19 bei osmose
danke
 
11.09.2023 / 17:56 Monika, bermuda.funk - Freies Radio Rhein-Neckar
in sonar
am 11.09.2023. Vielen Dank !