Pestizide und Gülle im Grundwasser | Industrielle Landwirtschaft zerstört Lebensgrundlagen

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Laut aktuellen Untersuchungen übersteigt die Pestizid-Belastung im Grundwasser vielerorts die gesetzlichen Grenzwerte. Im Südwesten Deutschlands wurden selbst in 81 "Wasserschutzgebieten" die Grenzwerte überschritten. Zudem verursacht die industrielle Landwirtschaft mit einem übermäßigen Ausbringen von Gülle seit vielen Jahren in den Böden und im Grundwasser eine steigende Nitrat-Belastung. Dennoch wird die industrielle Landwirtschaft mit Subventionen überschüttet und bei Verbrechen schaut die Berliner Parteien-Politik weg.
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mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 13.12.2019 / 18:10

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Klassifizierung

Beitragsart: Nachricht
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Umwelt, Wirtschaft/Soziales
Serie: Burning Beds
Entstehung

AutorInnen: Klaus Schramm
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 00.00.0000
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Pestizide und Gülle im Grundwasser | Industrielle Landwirtschaft zerstört Lebensgrundlagen

Laut aktuellen Untersuchungen übersteigt die Pestizid-Belastung im Grundwasser vielerorts die gesetzlichen Grenzwerte. Im Südwesten Deutschlands wurden selbst in 81 "Wasserschutzgebieten" die Grenzwerte überschritten. Zudem verursacht die industrielle Landwirtschaft mit einem übermäßigen Ausbringen von Gülle seit vielen Jahren in den Böden und im Grundwasser eine steigende Nitrat-Belastung. Dennoch wird die industrielle Landwirtschaft mit Subventionen überschüttet und bei Verbrechen schaut die Berliner Parteien-Politik weg.

Im Falle der industriellen Landwirtschaft von "Bauern" zu reden, ist irreführend, auch wenn dies nach wie vor in den Mainstream-Medien Usus ist. De facto handelt es sich in aller Regel nicht um "Selbständige", sondern um anhängig Beschäftigte, die von den Agro-Konzernen abhängen wie Junkies vom Drogenhändler.

Allein die Bio-Landwirtschaft ist in der Lage, die Ernährung der Menschheit ohne eine Zerstörung der Lebensgrundlagen zu gewährleisten. Seit Jahrzehnten beweist sie in der Praxis, daß Landwirtschaft ohne Pestizide möglich ist, und mit ihrer Selbstverpflichtung, beim Tierbestand feste Obergrenzen einzuhalten, sorgt dafür, daß in ihrem Verantwortungsbereich nicht mehr Gülle auf die Felder ausgebracht wird, als ökologisch verträglich ist. Doch nach wie vor verseucht eine Mehrheit der landwirtschaftlichen Betriebe in verbrecherischer Weise Land und Wasser und rottet immer mehr Insekten und Vögel in immer schnellerer Folge aus.

Allein in Baden-Württemberg, das seit 2011 angeblich von "Grün" in der Landesregierung dominiert wird, wurden die Rückstände von Pestiziden im Zeitraum von 2014 bis 2018 in über 60 Prozent der 2000 Meß-Stellen in "Wasserschutzgebieten" nachgewiesen. Dies geht aus einer Untersuchung des Verbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (VfEW) hervor. Durch die verbrecherische Pestizid- und Gülle-Praxis wird es immer aufwendiger und teurer, das Trinkwasser aufzubereiten. Indirekt verantwortlich hierfür ist an erster Stelle die Agro-Industrie - wie VfEW-Geschäftsführer Torsten Höck zu recht hervorhob. Doch nach wie vor muß die Allgemeinheit für die steigenden Kosten aufkommen. Wenn die so ausgelagerten "externen Kosten" der industriellen Landwirtschaft auf die so erzeugten Lebensmittel aufgeschlagen würden, wären sie deutlich teurer als Bio-Lebensmittel. Allein über die Umwegfinanzierung namens "gemeinsame Agrar-Politik der EU" bezahlen die Deutschen pro Kopf laut offiziellen Angaben jährlich 144 Euro für die Subventionierung der industriellen Landwirtschaft.

Kommentar:
In der "guten alten Zeit" mußten Brunnenvergifter um ihr Leben fürchten - heute ist ihnen erlaubt, öffentlich in Berlin dagegen zu protestieren, daß ihre "Existenz" vernichtet werde, wenn die nicht weiter das Grundwasser vergiften, Insekten und Vögel ausrotten und Küken lebendig schreddern dürfen…