Sondersendung zur "Durchkapitalisierung der Krankenhäuser". Gast im Studio ist Lothar Galow-Bergemann, Krankenhauspersonalrat in Stuttgart und Co-Autor des im Unrast-Verlag erschienenen Buches "Dead Men Working - Gebrauchsanweisungen zur Arbeits- und Sozialkritik in Zeiten kapitalistischen Amoklaufs".

Immer mehr Bereiche des Lebens werden aktuell nach rein betriebswirtschaftlichen Maßgaben umgemodelt. So auch das Gesundheitswesen, das bis dato noch manche Ecken und Kanten aufzuweisen hatte, die einem möglichst glatten Aufgehen in der kapitalistischen Verwertungslogik entgegenstanden. Aber im Widerstreit zwischen Gesundheitsfürsorge einerseits und Finanzierungsmöglichkeit andererseits siegt allemal die Systemlogik mit ihrem Imperativ "Es muss sich rechnen!". Durch die sog. "Fallpauschale" steht für jede Krankenhausbehandlung nur noch ein fester Betrag zur Verfügung. Damit schleicht sich in die Krankenhäuser ein mitunter lebensbedrohliches Kosten-Nutzen-Kalkül ein. Schon macht beim Personal die Rede von der "englischen Verlegung" die Runde. Da geht's hopplahopp und die Patientin ist beim Verlassen des Hauses halt noch "ein bisschen blutig", so wie das englische Steak eben ... Der Nächste bitte!

Texte von Lothar Galow-Bergemann finden sich u. a. auf der Homepage der wertkritischen Theorie-Gruppe "Krisis": www.krisis.org