Türkei: Kurdenkonflikt, Menschenrechte und der EU-Beitritt. Interview mit Jan Keetmann (Istanbul) - Teil I

ID 12397
 
Türkei: Kurdenkonflikt, Menschenrechte und der EU-Beitritt. Interview mit Jan Keetmann (Istanbul) - Teil I
Audio
06:22 min, 5962 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 25.04.2006 / 13:12

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Internationales
Serie: Focus Europa Einzelbeitrag
Entstehung

AutorInnen: david
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 25.04.2006
keine Linzenz
Skript
Anmoderation Türkei-Beitrag:

Kommen wir zu unserem Bericht über die jüngsten Entwicklungen im Kurdenkonflikt in der Türkei:

(Musik: Aynur)

Die kurdische Sängerin Aynur singt ihre modernen Folklore Songs auf kurdisch wie auch auf türkisch. Dass sie damit international wie auch in der Türkei Erfolgt hat, grenzt an ein kleines Wunder – denn obwohl die Zahl der in der Türkei lebenden Kurden auf 15-20 Millionen geschätzt wird, war es ihnen jahrzehntelang verboten ihre Sprache, Kultur und Musik öffentlich zu benutzen. Diese Verbote wurden inwischen deutlich gelockert – doch bis vor einiger Zeit war es noch undenkbar, dass etwa Musikklips von kurdischen Muskgruppen in türkischen TV-Sendern gespielt werden. Die Erfolgsgeschichte von Aynur hätte bis vor kurzem noch als Beispiel für die Annäherung von Kurden und Türken gelten können. Doch die jüngsten Ereignisse in der Türkei haben gezeigt, dass die Ursachen des Konflikts noch längst nicht beseitigt sind.

Nach der Beerdigung von PKK-Kämpfern in Dyabakir Ende März, eskalierte die folgende Demonstration in gewaltätige Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten, bei denen 4 Zivilisten erschossen wurden. In den darauffolgenden Tagen kam es in der kurdischen Region zu weiteren gewalttätigen Auseinandersetzungen – die Zahl der Todesopfer stieg auf 13 an – zudem gab es unzählige Verletzte. In Istanbul kam es zudem zu zu Bombenattentaten , die von prokurdischen Gruppen verübt wurden, bei denen ebenfalls Menschen zu Tode kamen.

Wir sprachen mit Jan Keetmann, der als freier Journalist in Istanbul lebt und arbeitet, über die Hintergründe des Konflikts...