Schnelle Eingreiftruppe der EU - Krieg gegen Flüchtlinge? Interview mit Karl Kopp (Pro Asyl)

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Der für die Innere Sicherheit zuständige EU- Kommissar Franco Frattini erklärte am Mittwoch, die EU werde an die südlichen EU- Grenzen eine schnelle Eingreiftruppe entsenden um der anhaltenden Zuwanderung illegalisierter Flüchtlinge Herr zu werden.
Ein Interview hierzu mit Karl Kopp von der NGO Pro Asyl.
Audio
07:41 min, 7207 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 26.05.2006 / 10:41

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: Focus Europa Einzelbeitrag
Entstehung

AutorInnen: Benedikt Strunz
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 26.05.2006
keine Linzenz
Skript
ANMOD:
Überwachungsflugzeuge, Militärboote und nun auch schnelle Eingreiftruppen... bislang waren das Vokabeln die mensch zu recht mit einem Krieg und nicht mit der Abwehr von Flüchtlingern in Verbindung gebracht hat. Doch es heißt umdenken. Denn die Europäische Union hat Flüchtlingen nun ganz offiziell den Krieg erklärt, so zumindest könnte man das lesen, was EU- Justizkomissar Franco Frattini am Mittwoch über die Presse verbreiten ließ. Künftig, so erklärte der für die Innere Sicherheit zuständige EU- Kommissar, werde die EU an die südlichen EU- Grenzen eine schnelle Eingreiftruppe entsenden um der anhaltenden Zuwanderung illegalisierter Flüchtlinge Herr zu werden. Zudem hätten verschiedene EU- Staaten bereits angekündigt, sich bald schon mit schwerem Gerät an der Überwachung des Mittelmeeraums zu beteiligen. Frattini reagierte mit diesem Aktionsplan auf ein medienwirksam inszeniertes Bittgesuch der spanischen Vize-Ministerpräsidentin María Teresa Fernández. Diese hatte hinsichtlich der jüngsten Flucht mehrerer tausender Afrikaner auf die Kanaren angemahnt, dass die illegalisierte Zuwanderung aus Afrika, kein spanisches, sondern ein europäisches Problem sei. Karl Kopp, EU- Referent der Nichtregierungsorganisation PRO ASYL sieht das genauso, statt aber Flüchtlinge zu bekämpfen ginge müsse es zunächst einmal darum gehen, Menschen aktiv zu helfen.

ABMOD:
Soweit Karl Kopp von der NGO Pro Asyl. Das Interview führte Benedikt Strunz von Radio Dreyeckland Freiburg.