AWR: Aspekte der Verdi Erwerbslosenarbeit im Bezirk Südbaden
ID 13698
Über die Arbeit der Erwerbslosen bei der Gewerkschaft Verdi im Bezirk Südbaden (Baden-Württemberg).
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mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 29.08.2006 / 00:00
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Dateizugriffe: 574
Klassifizierung
Beitragsart: Feature
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Arbeitswelt, Politik/Info
Serie: MoRa3X
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Aspekte der Verdi Erwerbslosenarbeit im Bezirk Südbaden
Ein Beitrag der Verdi Erwerbslosen Offenburg
Im Jahr 2001 entstand die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, eine Fusion der Gewerkschaften Post, Handel-Banken-Versicherungen, IG Medien, ÖTV und der bisher nicht dem Deutschen Gewerkschaftsbund angeschlossenen Deutschen Angestellten Gewerkschaft. Die neue Organisationsstruktur von Verdi hatte etwas, was die fusionierenden Gewerkschaften bisher so nicht kannten. Neben den Fachbereichen, welche die Mitglieder berufsnaher Branchen organisieren und vertreten, wurden daneben in Verdi organisatorisch noch verschiedene Personengruppen zusammengeschlossen, deren Problem- und Konfliktlagen entweder fachbereichsübergreifend sind oder aber von ihnen nicht erfasst werden können.
Eine dieser Personengruppen sind die Erwerbslosen, die sich mittlerweile bis zur Bundesebene feste Strukturen geschaffen haben. Gewählte Vertreter der Erwerbslosen sitzen in Bezirks- und Landesvorständen, sowie im Bundesvorstand und nehmen Einfluss auf die gewerkschaftliche Positionierung an einem der brennendsten Punkte der sozialen Frage, der Arbeitslosigkeit.
Im Bezirk Südbaden, der entlang der Rheinschiene von Lörrach über Freiburg bis zum Ortenaukreis reicht, hat sich im März 2005 zum ersten Mal ein Bezirkserwerbslosenausschuss konstituiert. Er wurde dieses Jahr im Zuge der Verdi Organisationswahlen erneut bestätigt und er wird auf weitere 5 Jahre die Interessen der erwerbslosen Verdi-Mitglieder im Bezirk vertreten. Innerhalb der letzten eineinhalb Jahre wurde eine stabile Erwerbslosenarbeit aufgebaut. In Freiburg und Offenburg haben sich Verdi-Erwerbsloseninitativen gebildet, die versuchen auf das örtliche Geschehen in Sachen Arbeitslosigkeit und Hartz IV Einfluss zu nehmen. In beiden Städten findet ebenfalls eine qualifizierte Erwerbslosenberatung statt, die nicht nur im Umgang mit den Behörden und ihren Bescheiden den Betroffenen zur Seite steht, sondern auch versucht, die Ratsuchenden zusammenzuschließen und für den gemeinsamen Kampf gegen Hartz IV zu mobilisieren.
Der Verdi-Bezirkserwerbslosenausschuss beschränkt sich in seiner Arbeit aber nicht nur auf die lokalen Begebenheiten. Die Auseinandersetzung mit Willkür und Schikanen vor Ort gegen die Erwerbslosen ist zwar wichtig, aber ebenso wichtig ist es, dass seine Arbeit im koordinierten Rahmen der bundesweiten aber auch internationalen sozialen Protestbewegung eingebettet ist. So organisierte er Fahrten zu den Demonstrationen in Straßburg und Brüssel gegen die Bolkestein-Richtlinien, stellte zwei Busse zur bundesweiten Demonstration der sozialen Protestbewegung in Berlin und er beteiligt sich im Rahmen der personellen Möglichkeiten am Ausbau des bundesweiten Netzwerkes gegen Sozialabbau und Neoliberalismus.
Am kommenden Samstag, den 2. September 2006 lädt der Bezirkserwerbslosenausschuss zum 4. badischen Treffen der Erwerbslosengruppen in Offenburg ein. Das Treffen wird den ganzen Tag über stattfinden und um 10 Uhr am Lindenplatz mit Aktionen zum Thema Wohnen unter Hartz IV beginnen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen, das im St. Ursulaheim eingenommen wird, sollen Erfahrungsaustausch und Diskussion die gemeinsamen Aktivitäten der verschiedenen anwesenden Gruppen aus Karlsruhe, Pforzheim, Offenburg und Freiburg reflektieren und eine Agenda des heißen Herbstes 2006 geplant werden, die ihren Auftakt mit der Demonstration des DGB am 21. Oktober gegen Sozialabbau haben wird.
Zu diesem Aktionstag sind alle eingeladen, die den sozialen Protest im Land verstärken wollen und nach Alternativen zu dem herrschenden repressiven und menschenunwürdigen System der Arbeitslosenverwaltung suchen.
Zum Ende des Jahres hin wird der Bezirkserwerbslosenausschuss eine Konferenz planen, die gemeinsam mit Verdi Betriebsräten Strategien einer erfolgreichen Erwerbslosenarbeit erörtern soll. Denn eines ist klar: der Kampf gegen Arbeitslosigkeit kann nicht erst geführt werden, wenn der Betrieb geschlossen oder der Produktionsbereich verlagert worden ist. Arbeitende und Nichtarbeitende müssen gemeinsam Widerstand leisten gegen die ständige Verschlechterung ihrer Lebens- und Arbeitsbedingungen.
Zum Abschluss dieses Beitrags einige Termine für interessierte Hörer und Hörerinnen:
Die Erwerbslosenberatung von Verdi findet statt:
in Offenburg bei Verdi, Okenstraße 1c, Jeden Montag von 14 – 18 Uhr
in Freiburg bei Verdi Hebelstr. 10, Jeden Donnerstag von 15 – 17 Uhr
Die Freiburger Erwerbsloseninitiative von Verdi trifft sich in regelmäßigen Abständen. Der nächste Termin ist zu erfragen beim zuständigen Gewerkschaftssekretär Franz Feißt, Verdi-Bezirk Freiburg.
Die Offenburger Erwerbsloseninitiative trifft sich jeden Mittwoch um 18 Uhr bei Verdi in der Okenstr. 1c.
Das 4. Badische Treffen der Erwerbslosengruppen findet am kommenden Samstag, den 2.9.2006 statt. Es beginnt um 10 Uhr am Lindenplatz. Wer es aktiv unterstützen möchte, sollte an diesem Tag einen Schlafsack oder auch ein kleines Zelt mitbringen. Thema wird sein: Wohnen unter Hartz IV. Wer sich anmelden möchte kann dies unter 0781/35763 tun oder per email unter admin@ortenau-coop.de.
Ein Beitrag der Verdi Erwerbslosen Offenburg
Im Jahr 2001 entstand die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, eine Fusion der Gewerkschaften Post, Handel-Banken-Versicherungen, IG Medien, ÖTV und der bisher nicht dem Deutschen Gewerkschaftsbund angeschlossenen Deutschen Angestellten Gewerkschaft. Die neue Organisationsstruktur von Verdi hatte etwas, was die fusionierenden Gewerkschaften bisher so nicht kannten. Neben den Fachbereichen, welche die Mitglieder berufsnaher Branchen organisieren und vertreten, wurden daneben in Verdi organisatorisch noch verschiedene Personengruppen zusammengeschlossen, deren Problem- und Konfliktlagen entweder fachbereichsübergreifend sind oder aber von ihnen nicht erfasst werden können.
Eine dieser Personengruppen sind die Erwerbslosen, die sich mittlerweile bis zur Bundesebene feste Strukturen geschaffen haben. Gewählte Vertreter der Erwerbslosen sitzen in Bezirks- und Landesvorständen, sowie im Bundesvorstand und nehmen Einfluss auf die gewerkschaftliche Positionierung an einem der brennendsten Punkte der sozialen Frage, der Arbeitslosigkeit.
Im Bezirk Südbaden, der entlang der Rheinschiene von Lörrach über Freiburg bis zum Ortenaukreis reicht, hat sich im März 2005 zum ersten Mal ein Bezirkserwerbslosenausschuss konstituiert. Er wurde dieses Jahr im Zuge der Verdi Organisationswahlen erneut bestätigt und er wird auf weitere 5 Jahre die Interessen der erwerbslosen Verdi-Mitglieder im Bezirk vertreten. Innerhalb der letzten eineinhalb Jahre wurde eine stabile Erwerbslosenarbeit aufgebaut. In Freiburg und Offenburg haben sich Verdi-Erwerbsloseninitativen gebildet, die versuchen auf das örtliche Geschehen in Sachen Arbeitslosigkeit und Hartz IV Einfluss zu nehmen. In beiden Städten findet ebenfalls eine qualifizierte Erwerbslosenberatung statt, die nicht nur im Umgang mit den Behörden und ihren Bescheiden den Betroffenen zur Seite steht, sondern auch versucht, die Ratsuchenden zusammenzuschließen und für den gemeinsamen Kampf gegen Hartz IV zu mobilisieren.
Der Verdi-Bezirkserwerbslosenausschuss beschränkt sich in seiner Arbeit aber nicht nur auf die lokalen Begebenheiten. Die Auseinandersetzung mit Willkür und Schikanen vor Ort gegen die Erwerbslosen ist zwar wichtig, aber ebenso wichtig ist es, dass seine Arbeit im koordinierten Rahmen der bundesweiten aber auch internationalen sozialen Protestbewegung eingebettet ist. So organisierte er Fahrten zu den Demonstrationen in Straßburg und Brüssel gegen die Bolkestein-Richtlinien, stellte zwei Busse zur bundesweiten Demonstration der sozialen Protestbewegung in Berlin und er beteiligt sich im Rahmen der personellen Möglichkeiten am Ausbau des bundesweiten Netzwerkes gegen Sozialabbau und Neoliberalismus.
Am kommenden Samstag, den 2. September 2006 lädt der Bezirkserwerbslosenausschuss zum 4. badischen Treffen der Erwerbslosengruppen in Offenburg ein. Das Treffen wird den ganzen Tag über stattfinden und um 10 Uhr am Lindenplatz mit Aktionen zum Thema Wohnen unter Hartz IV beginnen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen, das im St. Ursulaheim eingenommen wird, sollen Erfahrungsaustausch und Diskussion die gemeinsamen Aktivitäten der verschiedenen anwesenden Gruppen aus Karlsruhe, Pforzheim, Offenburg und Freiburg reflektieren und eine Agenda des heißen Herbstes 2006 geplant werden, die ihren Auftakt mit der Demonstration des DGB am 21. Oktober gegen Sozialabbau haben wird.
Zu diesem Aktionstag sind alle eingeladen, die den sozialen Protest im Land verstärken wollen und nach Alternativen zu dem herrschenden repressiven und menschenunwürdigen System der Arbeitslosenverwaltung suchen.
Zum Ende des Jahres hin wird der Bezirkserwerbslosenausschuss eine Konferenz planen, die gemeinsam mit Verdi Betriebsräten Strategien einer erfolgreichen Erwerbslosenarbeit erörtern soll. Denn eines ist klar: der Kampf gegen Arbeitslosigkeit kann nicht erst geführt werden, wenn der Betrieb geschlossen oder der Produktionsbereich verlagert worden ist. Arbeitende und Nichtarbeitende müssen gemeinsam Widerstand leisten gegen die ständige Verschlechterung ihrer Lebens- und Arbeitsbedingungen.
Zum Abschluss dieses Beitrags einige Termine für interessierte Hörer und Hörerinnen:
Die Erwerbslosenberatung von Verdi findet statt:
in Offenburg bei Verdi, Okenstraße 1c, Jeden Montag von 14 – 18 Uhr
in Freiburg bei Verdi Hebelstr. 10, Jeden Donnerstag von 15 – 17 Uhr
Die Freiburger Erwerbsloseninitiative von Verdi trifft sich in regelmäßigen Abständen. Der nächste Termin ist zu erfragen beim zuständigen Gewerkschaftssekretär Franz Feißt, Verdi-Bezirk Freiburg.
Die Offenburger Erwerbsloseninitiative trifft sich jeden Mittwoch um 18 Uhr bei Verdi in der Okenstr. 1c.
Das 4. Badische Treffen der Erwerbslosengruppen findet am kommenden Samstag, den 2.9.2006 statt. Es beginnt um 10 Uhr am Lindenplatz. Wer es aktiv unterstützen möchte, sollte an diesem Tag einen Schlafsack oder auch ein kleines Zelt mitbringen. Thema wird sein: Wohnen unter Hartz IV. Wer sich anmelden möchte kann dies unter 0781/35763 tun oder per email unter admin@ortenau-coop.de.
