zip-fm vom 5.9.2006 [richtig komprimiert]

ID 13776
 
1. niederlande und hausbesetzerszene
2. niederlande und erinnerung an sklaverei-vergangenheit
3. diskussionsveranstaltung "50 Jahre KPD-Verbot"
Audio
30:21 min, 14 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 05.09.2006 / 17:14

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: franz
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 05.09.2006
keine Linzenz
Skript
Hier die Themen der heutigen Sendung in einer kurzen Übersicht:

1. In den Niederlanden ist das Hausbesetzen –genannt kraaken- bisher noch unter bestimmten Bedingungen legal. Das soll nun mittels eines neuen Gesetzes geändert werden.
2. Geändert hat sich in den Niederlanden schon seit den 70er Jahren der Umgang mit der eigenen Sklavereivergangenheit. Heute gibt es zu dieser Thematik sogar ein Denkmal und einen offiziellen Feiertag, der am ersten Juli begangen wird. Doch die Art und Weise der Erinnerungspolitik ist -vor allem von migrantischer Seite- stark umstritten.
3. Seit nunmehr 50 Jahren gibt es in der Bundesrepublik Deutschland ein Verbot der kommunistischen Partei Deutschlands –kurz KPD. Anlässlich dieses historischen Ereignisses fand Ende August in Leipzig eine Diskussionsveranstaltung mit einem ehemaligen KPD-Mitglied statt.


1.
In den Niederlanden läuft das kraaken, also das hausbesetzen, noch ein bisschen anders als in den restlichen eu-ländern. Unter bestimmten Bedingungen ist dort hausbesetzen sogar legal. Aber nicht mehr lange- so scheint es. Das Gesetz, welches bisher gewisse Freiräume gelassen hat, droht nun nämlich geändert zu werden.
Zur aktuellen Hausbesetzerbewegung in den Niederlanden aber auch zu ihrer Geschichte sprach Radio Blau Leipzig mit einem Aktivisten der „kraaksprekör“ - das ist die hausbesetzerInnen - sprechstunde in amsterdam.

2.
Wie andere Kolonialmächte haben die Niederlande bis 1863 vom Sklavenhandel profitiert. Das 17. Jahrhundert galt ihnen dabei als das Goldene Jahrhundert. Nach dem Verbot des Sklavenhandels der Kolonialmächte begann das große Schweigen – die Sklavereivergangenheit galt über hundert Jahre lang als Tabuthema. Erstmals wurde dieses Schweigen in den 90er Jahren von Immigrantinnen und Immigranten gebrochen, die eine aktive Erinnerungspolitik forderten.
Über Erinnerungsboom, Denkmäler und die aktuelle Migrationsdebatte sprach Radio Dreyeckland mit Tobias Müller in Amsterdam.

Das war Tobias Müller, freier Publizist in Amsterdam über den .aktuellen Umgang mit der Geschichte der niederländischen Beteiligung am Sklavenhandel.

3.
Am 17. August 1956 wurde die KPD in Westdeutschland verboten. der kalte krieg war am toben und die BRD begann mit dem Aufbau einer eigenen Armee. Hunderttausende verfahren liefen gegen westdeutsche kommunistinnen und Kommunisten, es kam zu tausenden verurteilungen.
Robert Steigerwald war einer von den Verurteilten. 5 einhalb Jahre saß er wegen seines Einsatzes für die KPD in Einzelhaft. Dennoch arbeitete Steigerwald später illegal im Zentralkommitee der KPD. Nach Gründung einer neuen –legalen- kommunistischen Partei gehörte er dem Parteivorstand der Deutschen kommunistischen Partei an und war Leiter des Referats „Theorie und marxistische Bildung“. Er war Vorsitzender der Vereinigung marxistischer Bildungsgemeinschaften der BRD und langjähriger Chefredakteur der Marxistischen Blätter.
Zusammen mit Ekkehard Lieberram, einem Professor für Staatstheorie und Verfassungsrecht und Mitglied der Linkspartei, trat er auf der Diskussionsveranstaltung über das KPD-Verbot, die am 31.8.06 in leipzig statt fand, auf.
Ihr hört nun einige Auszüge aus der genannten Veranstaltung.