Guten Tag zu zip-fm, dem politischen Infomagazin Freier Radios im deutschsprachigen Raum Verantwortlich für die heutige Sendung ist Radio Dreyeckland aus Freiburg. Insgesamt drei Beiträge erwarten Sie und euch in der kommenden halben Stunde. Wir beginnen mit der Übersicht:

1. Was ist eigentlich los in Thailand? Wir richten unser Augenmerk 4 Wochen nach dem Militärputsch auf das südostasiatische Königreich.
2. Koalitionsfrieden auf Kosten psychisch Kranker. Was bedeutet die Gesundheitsreform für seelisch kranke Menschen? Um diese Frage wird es in dem zweiten Beitrag gehen.
3. 850 Millionen Menschen leiden weltweit an Hunger. 18.000 Kinder sterben jeden Tag an Unterernährung. Das heißt: Alle fünf Sekunden ein Kind. In der Schweiz hat sich jetzt eine Allianz gegen Hunger gebildet. Was sie vorhat? Das erfahrt ihr in dem letzten Beitrag heute.

Thema 1
Wir beginnen mit einem Blick nach Südostasien. Vor 4 Wochen, am 19. September, wurde in Thailand die gewählte Regierung unter Premierminister Thaksin [Shina/watra] durch einen Militärputsch abgesetzt. Schon Anfang des Jahres waren Proteste gegen den Regierungschef Thaksin laut geworden. Ihm wurde unter anderem vorgeworfen, sein Amt zur persönlichen Bereicherung ausnutzen.
Daraufhin ist es am 2. April 2006 zu Neuwahlen gekommen. Diese haben die amtierende Regierung zwar bestätigt, aber nach kurzer Zeit sind die Wahlen vom obersten Gerichtshof für ungültig erklärt worden. Eigentlich hätten die Thailänderinnen und Thailänder am vergangenen Sonntag, dem 15. Oktober, erneut zu den Urnen gehen sollen. Doch diesem Wahltermin kam der Putsch vom 19. September zuvor.
Der Armeechef Generalleutnant Sonthi [Boony/arat/kalin] erklärte an diesem Tag die Auflösung des Parlaments, der Regierung und des Verfassungsgerichts.
Dr. Wolfram Schaffar, Dozent an der Universität Bonn, Abteilung für Südostasienwissenschaft und momentan in Thailand, zu dem Militärputsch und der aktuellen Situation in dem Königreich. Ein Beitrag von Radio Dreyeckland Freiburg.

Thema 2
Von Südostasien nach Deutschland.
Psychisch kranke Menschen bedürfen eines besonderen Schutzes. Das sagt Professor Dr. Jürgen Fritsche. Aber wie sieht es mit diesem Schutz aus, wenn die Gesundheitsreform im kommenden Jahr in Kraft tritt? Die deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde ist mehr als nur skeptisch. Ein Beitrag von Radio LoRa München.

Thema 3
10 Jahre ist es her, dass der Welternährungsgipfel von Rom einen Aktionsplan verabschiedet hat, der fortdauernde Anstrengungen zur Bekämpfung des Hungers weltweit vorsieht. Ziel war es damals, den Anteil der Hungernden an der Weltbevölkerung spätestens bis zum Jahr 2015 zu halbieren. Die Erklärung und der Aktionsplan von Rom wurden von 112 Regierungsvertretern und mehr als 70 führenden Vertreterinnen und Vertretern anderer Länder angenommen.
Heute, im Jahr 2006, leiden rund 850 Millionen Menschen an Hunger. Fast alle 3,5 Sekunden stirbt ein Mensch an den Folgen von Hunger und Unterernährung - das sind rund 25.000 Menschen am Tag, etwa 10 Millionen Menschen pro Jahr. Afrika und Südasien sind weiterhin am stärksten von Hunger betroffen.
Bei diesen Zahlen ist es schwer zu glauben, dass der Aktionsplan zur Welternährung von 1996 irgendwas verändert hätte.
Am Samstag, dem 14. Oktober, wurde die Schweizer Allianz gegen den Hunger gegründet. “Wir können uns hier ja kein Bild davon machen, im Norden, was Hunger und absolute Armut bedeuten.“ Das sagt Anton Koler, Mitglied der Schweizer Allianz gegen Hunger. Ein Beitrag von Radio RaBe Bern.