focus eu nr. 190 (20.10.2006)

ID 14287
 
Hallo und herzlich willkommen zu Focus Europa. Dem Europa- Magazin von Radio Dreyeckland in Freiburg. Am Mikrophon und verantwortlich für die Sendung sind Benne und Andreas.

Sound

Forsmark – dieser Name ist im vergangenen Juli zu trauriger Berühmtheit gelangt. Denn im schwedischen Atomkraftwerk Forsmark kam es damals beinahe zum Super- Gau. Die Stromversorgung des Atomkraftwerks brach zusammen, Notstromaggregate fielen aus, beinahe 20 Minuten war Forsmark technisch gesehen im absoluten Blindflug, nur durch Zufall konnte die Atomkatastrophe damals verhindert werden. „Näher“ konstatierten schwedische Atomexperten „hätte man an der Kernschmelze gar nicht vorbei kommen können“. Aber auch heute ist die Sicherheitslage in Forsmark alles andere beruhigend. Ein Interview über Atomsicherheit in Forsmark und BRD, mit Heinz Smital, dem Atomexperten bei Greenpeace, hört ihr bei uns in wenigen Minuten, zunächst aber die Nachrichten.

Sound


Zurück marsch marsch!
Diese Losung könnte vielleicht schon bald für den Einsatz er deutschen KSK- Soldaten in Afghanistan gelten. Wie der SPD-Verteidigungsexperte Hans-Peter Bartels gegenüber der "Stuttgarter Zeitung" sagte, glaube er es sei nun an der richtigen Zeit den Anti- Terroreinsatz zu beenden. Ähnlich sprachen sich unlängst auch die Grünen zum Thema KSK aus. SPD und Grünen- Politiker ziehen mit ihren Äußerungen die Konsequenz aus den Aussagen des deutschen Murnat Kurnaz. Der als Bremer Taliban verleumdete Kurnaz hatte vor keinen zwei Wochen ausgesagt, er sei in Afghanistan von KSK- Soldaten misshandelt worden. Nach dem das KSK Kontakte zu Kurnaz zunächst gänzlich bestritten hatte, musste sie nun einräumen, doch in Afghanistan Kontakt mit ihm gehabt zu haben. Die Vorwürfe gegen das KSK und eventuelle politische Verantwortlichkeiten soll nun ein Untersuchungsausschuss klären. Die Entscheidung über eine Verlängerung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan und am Cap Horn vor Afrika, steht im Bundestag für November an.

Clusterbomben für alle
Nachdem die Vereinten Nationen Israel angeklagt haben, im Libanon- Konflikt auch so genannte Cluster- Bomben eingesetzt zu haben, steht nun auch die Hisbollah im Verdacht, die international geächtete Munition eingesetzt zu haben. Wie die katarische Nachrichtensender al- Jazeera gestern berichtete, hätte die Hisbollah über 100 Cluster- Bomben nach Israel abgefeuert. Hizbollah- Sprecher dementierten diese Behauptung gegenüber BBC.
Cluster Bomben, sind Bomben, die aus vielen kleinen Sprengkörpern bestehen. Für gewöhnlich explodieren diese beim Aufprall auf den Boden nicht direkt, sondern verstreuen sich und bilden insbesondere für Zivilisten eine Gefahr. Eine Landmienen- Aktionsgruppe erklärte gegenüber der Presse am Mittwoch, dass im Grenzgebiet im Südlibanon noch bis zu einer Millionen unexplodierter Sprengkörper liegen könnten


Wahlkämpfer in Nöten
Bitter könnte es für die Partei der Republikaner bei den in drei Wochen stattfindenden Kongresswahlen. Nach Angaben der Financial Times Deutschland läge der Zuspruch in der amerikanischen Bevölkerung für Präsident Bushs Partei, mit 32 % nach wie vor auf einem Rekordtief. Polit- Analysten machen dafür nicht nur die anhaltende Gewalt im Irak verantwortlich, sondern auch den jüngsten Sexskandal um den Abgeordneten Mark Foley, der Sexemails an Minderjährige Kongressboten geschrieben hatte.
Sollten die Demokraten bei den baldigen Wahlen die Mehrheit im Kongress erringen, wäre das für die Demokraten eine absolute Katastrophe. Bereits jetzt planen sie die Einsetzung eines Ausschusses, vor dem Regierungsmitglieder und Beamte über die Planung und Durchführung des Irakkrieges aussagen sollen. Mit dem Ausschuss, so hoffen Demokraten, ließe sich ohne weiteres der Ruf der Republikaner auf Jahre hin beschädigen.

Sound.

Soweit die Nachrichten: Beschädigt könnte aber nicht nur bald schon der Ruf der Republikaner sein. Beschädigt ist auf jeden fall das Ansehen der schwedischen Betreiberfirma des Atomkraftwerks Forsmark. Denn sicherheitstechnisch liegt in Forsmark einiges im argen, meint Heinz Smital, Greenpeace Atomexperte. In Deutschland, sagt er, sähe es aber im Grunde noch düsterer aus:



Sound: Das war Heinz Smital von Greenpeace in einem Interview mit RDL von heute morgen.

Und haargenau das war es auch schon vom Focus Europa, dem Europamagazin auf Radio Dreyeckland in Freiburg. Am Mikrophon verabschiedet sich der Benne, ein gutes Wochenende euch allen. Ein neue Ausgabe von Focus Europa, hört ihr am kommenden Montag. Soweit tschüss:
Audio
12:15 min, 11 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 20.10.2006 / 12:29

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Anderes
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Internationales
Serie: Focus Europa
Entstehung

AutorInnen: benedikt strunz
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 20.10.2006
keine Linzenz
Skript
Kein Skript vorhanden.