Focus Europa 194

ID 14354
 
Was sind die sozialen Folgen von der Privatisierung städtischer Wohnungen?
Der Focus-Europa Redakteur Hanne fragte dies den Kölner Publizisten Werner Rügemer. Was er zu dem Thema Wohnungsverkauf zu sagen hat, hört ihr in der heutigen Ausgabe von Focus Europa, am Donnerstag den 26. Oktober.
Zuvor jedoch gibt es einen kurzen Nachrchtenüberblick.
Audio
14:40 min, 13 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 26.10.2006 / 12:30

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Kultur, Jugend, Frauen/Lesben, Internationales, Wirtschaft/Soziales
Serie: Focus Europa
Entstehung

AutorInnen: hanne, markus, anke, franzu
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 26.10.2006
keine Linzenz
Skript
Am gestrigen Mittwoch veröffentlichte die Bild-Zeitung einen Bericht mit Fotos, demzufolge Bundeswehrsoldaten im Jahre 2003 in Afghanistan mindestens einen Toten geschändet hätten.
Bei den Soldaten handele es sich um Mitglieder des deutschen Kontingents der Afghanistan-Schutztruppe Isaf. PolitikerInnen und Militärs verurteilten den Vorfall aufs Schärfste. Verteidigungsminister Franz Josef Jung kündigte der Zeitung zufolge eine unverzügliche Untersuchung an.
In Deutschland scheint das Engagement für Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen Früchte zu tragen. Zumindest im Bereich der Kriminalität ist eine Angleichung zu verzeichnen.
Beim Ladendiebstahl haben Mädchen die Jungen bereits eingeholt. Aber auch in der Körperverletzung nähern sie sich einer Studie der Universität Tübingen zufolge langsam an. Die schwere Körperverletzung hingegen bleibt noch eine Domäne der Jungen.
Ursachen für die ansteigende Gewalt der Mädchen sieht der Kriminologe Hans-Jürgen Kerner vor allem in der zunehmenden Instabilität der Familie. Während in Standardfamilien Mädchen nach wie vor seit frühester Kindheit eher zu Anpassung und Jungen eher zu Durchsetzungskraft erzogen werden, ändert sich dies, wenn die Familie auseinanderbricht, oder die Erziehung extrem vernachlässigt wird.
Um der Gewalt von Jugendlichen entgegenzuwirken, müssten deshalb vor allem die Familien gestärkt werden. Weiterhin sollten die Gemeinden interessante und gut geführte Freizeiteinrichtungen anbieten und Sportvereine gestärkt werden, damit Jugendliche ihre Aggressionen kanalisieren könnten.

Madrid

Die EU-Kommission sieht den Friedensprozeß im Baskenland gefährdet. Grund dafür ist ein Waffenraub in Südfrankreich, der vermutlich auf das Konto der baskischen Terrororganisation ETA geht.

Nach Angaben der französischen Polizei ereignete sich der Waffenraub am Montag in der Nähe von Nimes. Ein vermummtes Kommando nahm dabei die Mitarbeiterin eine Waffenimportfirma sowie deren beiden Kinder als Geisel. Die Täter benutzen dabei von ETA geraubte französische Polizeiuniformen und Handschellen. Die Mitarbeiterin wurde mit vorgehaltener Waffe gezwungen, das Lager der Firma zu öffnen. Bei dem Überfall erbeuteten die Täter 300 Revolver und 50 Pistolen.

Die spanische Polizei machte darauf aufmerksam, daß ETA keinen Mangel an Schußwaffen habe. Sie bewertete den Waffenraum als Machtdemonstration vor Beginn der Verhandlungen zwischen ETA und der spanischen Regierung.

Der Waffenraub stellt die bislang schwerste Verletzung des von ETA am 22. März verkündeten Waffenstillstands dar.



Berlin

Der amerikanische Justizminister Gonzales hat sich über die geringe Hilfe aus Europa bei der Rückführung von Guantanamo-Häftlingen beklagt. Gonzales sagte, die Vereinigten Staaten hätten kein Interesse daran, der Gefängniswärter der Welt zu sein.
Nichtamerikanische Gefangene, die keine Bedrohung darstellen, seien an ihre Heimantländer zurückzugeben, so der Justizminister. Gonzales beklagte, daß es bei diesem Vorhaben seitens der eurpäischen Verbündeten zu wenig Unterstützung gegeben hätte. Die Zahl der zurückgeführten Häftlinge hätte höher sein können.

Über den Fall des aus Bremen stammenden Guantanamohäftlings Murat Kurnaz wollte sich der amerikanische Justizminister allerdings nicht äußern