zip-fm vom 31.10.2006

ID 14409
 
1.EU-Handelspolitik
2.Studiengebühren
3.Wahlcomputer
4.immer mehr Müll im Meer
Audio
30:54 min, 14 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 31.10.2006 / 15:33

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: wera
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 31.10.2006
keine Linzenz
Skript
hallo bei der dienstagsausgabe von zip-fm, dem nachrichtenmagazin der freien radios.
Die nächste halbe stunde wird alle zuhörerinnen und zuhörer über folgende themen informieren:

EU-Handelspolitik: Die EU versucht, ihre Handelspolitik gleichzeitig als Instrument zur Armutsbekämpfung darzustellen. Obwohl die eu-handelspolitik in der Praxis häufig die Wunschliste der Industrie bedient

Studiengebühren: nach dem die ganzen proteste, besetzungen, blockaden und ähnliches nicht zum gewünschten erfolg - nämlich zur absetzung der studienbegühren - geführt haben, muessen die studierenden zu neuen methoden greifen: sobald die studierengebühren eingeführt sind, sollen sie boykottiert werden

Wahlcomputer: vor einiger zeit schonmal im zip-fm berichtet: in deutschland soll wie auch schon in den usa und in vielen europäischen ländern wahlcomputer eingesetzt werden. Allerdings tragen wahlcomputer nicht gerade zur demokratischen wahl bei.

Und am schluss: immer mehr Müll im Meer: die müllteppiche auf unseren meeren werden immer größer - gesund ist das nicht gerade



1.eu-handelspolitik

Auch wenn es die EU gerne anders darstellt: Handelspolitik ist nicht gleich Entwicklungspolitik. Sehr anschaulich herausgearbeitet hat das das "Seattle to Brussels Network". In deren Publikation "Corporate Power over EU Trade Policy: Good for business, bad for the World" wird klar, dass im Zentrum der EU-Handelspolitk die Interessen der europäischen Industrien stehen. Sie verfügen über die notwendigen Kontakte und Informationskanäle, um die EU-Politik nachhaltig zu beeinflussen. Thomas Kreiseder von radio Z aus Nürnberg hat mit Sonja Meister von den "Friends of the Earth Europe" gesprochen. Ihre Organisation ist Teil dieses europäischen Netzwerkes, das Kampagnen betreibt, um nachhaltige, sozial und demokratisch verantwortliche Handelssysteme zu unterstützen.



2.Studiengebührenboykott

in den letzten semestern sie begonnen: die aktionen gegen die allgemeinen studiengebühren. Bei zip-fm wurde viel darüber berichtet.
In einigen bundesländern sollen alle studierenden 500 euro im semester zahlen. Die protestierenden meinen, dass das zu einer weiteren spaltung der gesellschaft in arm und reich führt: die reichen bezahlen ihren kindern das studium, die ärmeren werde es sich nicht leisten können. Mit chancengleichheit hat das nichts mehr zu tun.
Um die umsetzung der studiengebühren zu verhindern, soll von beginn der einführung an die studiengebühren koordiniert boykottiert werden. Wie das gehen soll und waru, dazu Friederike Beier vom Aktionsbuendnis gegen Studiengebuehren in einem interview mit radio Z aus nürnberg.




3.Wahlcomputer

in den niederlanden sollte bei der bevorstehenden wahl am 22. november mit wahlmaschinen gewählt werden: allerdings wurde das am gestrigen montag gestoppt. In den niederlanden wird ganz normal mit papier und stift gewählt, wahlhälfer und interessierte können die wahl ganz einfach überwachen und beobachten, ob alles mit rechten dingen zu geht.

Das nicht mit wahlcomputern gewählt wird ist ein erfolg der kampagne „wir vertrauen wahlcomputern nicht“. Diese kampagne von niederländischen hackern, unterstützt vom Chaos Computer Club Deutschland, hat bewiesen, dass die wahlcomputer mit einfachsten mitteln ganz leicht zu manipulieren ist. Und nicht nur, dass die wahl manipuliert werden könnte und damit eine demokratische wahl nicht mehr zu garantieren wär, durch wahlcomputer wäre es auch sehr einfach mitzubekommen, was wer gewählt hat: mensch müsste sich einfach mit einem entsprechenden gerät außerhalb des wahllokals aufstellen und das gerät bekommt mit, was gewählt wird – also wär auch die geheime wahl eine wahl von gestern.

In den niederlanden wurde der plan, wahlcomputer einzusetzen, also nicht umgesetzt.
Doch was ist in deutschland? Hier kann sich auf lokaler ebene jede kommune selbst aussuchen, ob wahlcomputer eingesetzt werden sollen oder nicht.
Am 22.10. war in cottbus wahl – und zwar mit wahlcomputer.
Der Chaos Computer Club, der auch in deutschland den einsatz von wahlcomputern verhindern will, wollte mal zuschauen und sah seine schlimmsten befürchtungen bestätigt. Constanze kurz vom CCC war auch dabei:

Erst nochmal kurz, bevor wir kongret zur oberbürgermeisterwahl in cottbus kommen: Was sind den die horrorszenarien, also, wie könnte die wahl manipuliert werden?
die firma nedap, die die wahlcomputer baut, hat gemeint, dass die wahlcomputer sicher sind vorallem, weil sie nur in geschützter umgebung eingesetzt und aufbewahrt werden und somit nicht manipuliert werden können. Ihr habt andere beobachtungen gemacht?
Bisher konnte einfach jeder mensch den wahlen zuschauen, um die wahlhelfer zu überpruefen und zu schauen, dass auch kein wahlbetrug vorgenommen wird. Ist es jetzt noch möglich, für irgendwen irgendwas zu überprüfen?
Wie geht’s weiter? In den niederlanden wurde beschlossen, die nächste wahl doch mit papier und stift durchzuführen, dank der aktionen der niederlaendischen und deutschen hacker, wie soll es in deutschland jetzt weitergehen? Noch werden sie ja genutzt


der chaos computer club unterstützt die petition beim deutschen bundestag. Es fehlen noch einige stimmen, damit im bundestag nocheinmal über dein einsatz von wahlcomputern dieskutiert wird. Wenn der einsatz nicht untersagt wird ist völlig klar, dass wahlcomputer in der nächsten bundestagswahl eingesetzt werden. Das könnte das aus für die doch bisher demokratischen wahlen gewesen sein. Die petition ist auf den seiten des ccc verlinkt: www.ccc.de


4.immer mehr Müll im Meer

Mit den lokal auftretenden Ölkatastrophen ist das weltweite Zumüllen wohl die größere Bedrohung der Meereswelt. Nun ist das Abladen von Müll kein neues Phänomen, dass den Weltmeeren zugeführt wird, mittlerweile aber verunreinigen kontinentgroße Müllteppiche das ganze Meer und sind längst nicht mehr nur eine Gefahr für Flora und Fauna. Besonders Plastik stellt für viele Tiere eine Bedrohung dar. Die lange Lebensdauer von bis zu 450 Jahren und die tödliche Fähigkeit als "Giftschwamm" Chemiegifte zu speichern setzt den Tieren, die den Müll mit Nahrung verwechseln besonders zu. Oft verenden diese an verstopften Mägen. Aber auch Menschen leiden ökonomisch, sowie gesundheitlich unter der Verschmutzung.

Über den stetig wachsenden Müll im Meer unterhielt sich Manuel Christa von Radio Z mit der Stefanie Werner. Sie ist Meeresbiologin bei Greenpeace.




Und das wars auch schon wieder von der dienstagsausgabe von zip-fm.
Wenn ihr ein paar infos über zip-fm haben wollt schaut im internet unter www.zip-fm.net

einen schönen tag noch und: bis zum nächsten mal!