Focus Europa nr. 205

ID 14576
 
Focus EU 205

Über 1000 Strafverfahren laufen derzeit in der gesamten BRD gegen Studierende, die sich im vergangenen Semester auf verschiedenste Weise gegen Studiengebühren eingesetzt haben. Die Straftaten- Vorwürfe reichen dabei von Widerstand gegen die Staatsgewalt, über den gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr bis hin zur Körperverletzung. Der Staat zeigt seine Zähne. Für eine relativ junge Protestbewegung ohne etablierten Anti- Repressions- Strukturen bedeutet dieses Vorgehen ein schweres Problem. Wie mensch in Studierendenkreisen mit der aktuellen Repressionsproblematik umgehen will, das fragten wir Frederik Dehnert, einen der Vorsitzenden des Aktionsbündnisses gegen Studiengebühren. Das Interview dazu hört Ihr gleich, hier bei uns:

Bei der 205 Ausgabe von Focus Europa, dem Europa.- Magazin von Radio Dreyeckland, am Freitag den 10. November Zunächst aber wie immer: Hier Die Nachrichten:

Castor- Transport kurz vor dem Start:
Am heutigen Freitag wird sich ein Castor- Transport auf den Weg von der französischen Wideraufbereitungsanlage La Hague in Richtung Wendland machen. Um kurz vor 8 Uhr abends soll ein Zug mit den Castor- Behältern aus La Hague starten, am Sonntag soll seine giftige Fracht dann letztlich in einem so genannten Zwischenlager Gorleben ankommen. Gegen den mittlerweile 10 Atommülltransport ins Wendlandt kündigte sich bereits im Vorfeld massiver Protest französischer und deutscher Atomkraft- Gegnerinnen an. Mehrere Tausend Demonstrantinnen wollen am Sonntag vor allem auf der Straßen- Strecke zwischen dem Verladebahnhof Dannenberg und Gorleben den Castortransport stoppen. Französischen und deutsche AtomkraftgegnerInnen widmen ihre Aktionen in diesem Jahr Sébastien Briat, der bei einer Protestaktion während eines Castor-Transportes am 7. November 2004 ums Leben gekommen war.

Weltentwicklungsbericht vorgelegt.
Unzureichende Wasserversorgung und fehlende sanitäre Vorrichtungen kosten jedes Jahr 1,8 Millionen Kinder das Leben. Das geht aus dem 17. Bericht über die menschliche Entwicklung hervor, den das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen am Donnerstag veröffentlichte. Er behandelt vor allem die globale Wasserkrise mit ihren Folgen für Gesundheit, Wirtschaftswachstum und Armutsbekämpfung. Die Autoren weisen darauf hin, daß Wassermangel auch die soziale Lage von Frauen und Mädchen verschärft, da diese viele Stunden nur damit beschäftigt sind, Wasser zu holen. Ad Melkert, Untergeneralsekretär der Vereinten Nationen, erklärte bei der Vorstellung des Berichts in Berlin, dass 1,1 Milliarden Menschen keinen Zugriff auf sauberes und bezahlbares Trinkwasser haben. Melkert forderte deshalb, dass gerade in afrikanischen Ländern, in denen der Situation häufig am dramatischsten ist, einen kostenlosen Zugang zu Trinkwasser für Arme.
Rechtsextreme randalieren im Rahmen des 9. November
Im Rahmen des 9. November randalierten knapp 20 Neonazis in Frankfurt Oder und schändeten dabei den Gedenkstein einer Synagoge. Im Zuge einer Gedenkveranstaltung für die Opfer der Reichsprogromnacht am 11. November 1933, kreuzten die Neonazis auf und rissen Blumengebinde von dem Gedenkstein und schmissen Kerzen über die Straße. Die Polizei nahm daraufhin
16 der Jugendlichen fest, sie sollen heute dem Haftrichter vorgeführt werden. Derweil scheint es wahrscheinlich, dass die rechtsextreme NPD ihren Bundes- Parteitag am kommenden Sonntag in Berlin –Mariendorf abhalten wird.


Soweit die Nachrichten.


Wie versprochen kommt hier ein Interview mit Frederik Dehnert, dem Vorstand des Arbeitsbündnisses gegen Studiengebühren. Zum Thema Repression. Denn angesichts von derzeit über 1000 laufenden Strafverfahren stellt sich die Frage, wie die Studierenden mit dieser Repressionswelle umgehen wollen.



Soweit Frederik Dehnert, Vorstand des Arbeitsbündnisses gegen Studiengebühren (ABS) zur Repression gegen Studierende in der BRD. Die Kontonummer des Anti- Repressions- Kontos findet ihr übrigens unter: www.abs.de

Das war es auch schon wieder von Focus Europa. Uns hört ihr wieder am kommenden Montag. Am Mikrophon verabschiedet sich benne, Tschüss und macht es gut!
Audio
12:34 min, 12 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 10.11.2006 / 12:33

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Anderes
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Internationales
Serie: Focus Europa
Entstehung

AutorInnen: benedikt strunz
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 10.11.2006
keine Linzenz
Skript
Focus EU 205

Über 1000 Strafverfahren laufen derzeit in der gesamten BRD gegen Studierende, die sich im vergangenen Semester auf verschiedenste Weise gegen Studiengebühren eingesetzt haben. Die Straftaten- Vorwürfe reichen dabei von Widerstand gegen die Staatsgewalt, über den gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr bis hin zur Körperverletzung. Der Staat zeigt seine Zähne. Für eine relativ junge Protestbewegung ohne etablierten Anti- Repressions- Strukturen bedeutet dieses Vorgehen ein schweres Problem. Wie mensch in Studierendenkreisen mit der aktuellen Repressionsproblematik umgehen will, das fragten wir Frederik Dehnert, einen der Vorsitzenden des Aktionsbündnisses gegen Studiengebühren. Das Interview dazu hört Ihr gleich, hier bei uns:

Bei der 205 Ausgabe von Focus Europa, dem Europa.- Magazin von Radio Dreyeckland, am Freitag den 10. November Zunächst aber wie immer: Hier Die Nachrichten:

Castor- Transport kurz vor dem Start:
Am heutigen Freitag wird sich ein Castor- Transport auf den Weg von der französischen Wideraufbereitungsanlage La Hague in Richtung Wendland machen. Um kurz vor 8 Uhr abends soll ein Zug mit den Castor- Behältern aus La Hague starten, am Sonntag soll seine giftige Fracht dann letztlich in einem so genannten Zwischenlager Gorleben ankommen. Gegen den mittlerweile 10 Atommülltransport ins Wendlandt kündigte sich bereits im Vorfeld massiver Protest französischer und deutscher Atomkraft- Gegnerinnen an. Mehrere Tausend Demonstrantinnen wollen am Sonntag vor allem auf der Straßen- Strecke zwischen dem Verladebahnhof Dannenberg und Gorleben den Castortransport stoppen. Französischen und deutsche AtomkraftgegnerInnen widmen ihre Aktionen in diesem Jahr Sébastien Briat, der bei einer Protestaktion während eines Castor-Transportes am 7. November 2004 ums Leben gekommen war.

Weltentwicklungsbericht vorgelegt.
Unzureichende Wasserversorgung und fehlende sanitäre Vorrichtungen kosten jedes Jahr 1,8 Millionen Kinder das Leben. Das geht aus dem 17. Bericht über die menschliche Entwicklung hervor, den das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen am Donnerstag veröffentlichte. Er behandelt vor allem die globale Wasserkrise mit ihren Folgen für Gesundheit, Wirtschaftswachstum und Armutsbekämpfung. Die Autoren weisen darauf hin, daß Wassermangel auch die soziale Lage von Frauen und Mädchen verschärft, da diese viele Stunden nur damit beschäftigt sind, Wasser zu holen. Ad Melkert, Untergeneralsekretär der Vereinten Nationen, erklärte bei der Vorstellung des Berichts in Berlin, dass 1,1 Milliarden Menschen keinen Zugriff auf sauberes und bezahlbares Trinkwasser haben. Melkert forderte deshalb, dass gerade in afrikanischen Ländern, in denen der Situation häufig am dramatischsten ist, einen kostenlosen Zugang zu Trinkwasser für Arme.
Rechtsextreme randalieren im Rahmen des 9. November
Im Rahmen des 9. November randalierten knapp 20 Neonazis in Frankfurt Oder und schändeten dabei den Gedenkstein einer Synagoge. Im Zuge einer Gedenkveranstaltung für die Opfer der Reichsprogromnacht am 11. November 1933, kreuzten die Neonazis auf und rissen Blumengebinde von dem Gedenkstein und schmissen Kerzen über die Straße. Die Polizei nahm daraufhin
16 der Jugendlichen fest, sie sollen heute dem Haftrichter vorgeführt werden. Derweil scheint es wahrscheinlich, dass die rechtsextreme NPD ihren Bundes- Parteitag am kommenden Sonntag in Berlin –Mariendorf abhalten wird.


Soweit die Nachrichten.


Wie versprochen kommt hier ein Interview mit Frederik Dehnert, dem Vorstand des Arbeitsbündnisses gegen Studiengebühren. Zum Thema Repression. Denn angesichts von derzeit über 1000 laufenden Strafverfahren stellt sich die Frage, wie die Studierenden mit dieser Repressionswelle umgehen wollen.



Soweit Frederik Dehnert, Vorstand des Arbeitsbündnisses gegen Studiengebühren (ABS) zur Repression gegen Studierende in der BRD. Die Kontonummer des Anti- Repressions- Kontos findet ihr übrigens unter: www.abs.de

Das war es auch schon wieder von Focus Europa. Uns hört ihr wieder am kommenden Montag. Am Mikrophon verabschiedet sich benne, Tschüss und macht es gut!

Kommentare
14.11.2006 / 16:39 sandra, Lohro Rostock
Interview zu Studiengebühren gesendet
am 10.11. in der RadioKommune