Guten Tag zu zip-fm, dem politischen Infomagazin Freier Radios im deutschsprachigen Raum. Verantwortlich für die heutige Sendung ist Radio Dreyeckland aus Freiburg.
Insgesamt 3 Beiträge erwarten Sie und euch in der kommenden halben Stunde. Wir beginnen mit der Übersicht:

1) James Bond lässt grüßen. Am vergangenen Donnerstag, dem 23. November, starb nach dreiwöchigem Siechtum der russische Ex-Spion Alexander Litwinenko.
Britische Geheimdienstkreise sagen, dass der Anschlag auf den Ex-Spion "deutliche Zeichen eines staatlich geförderten Attentats" aufweise. Vieles deute darauf hin, dass der Anschlag "durch ausländische Agenten ausgeführt wurde".
Im Körper des früheren KGB-Agenten waren Spuren einer hoch radioaktiven Substanz gefunden worden. Alexander Litwinenko hatte zu dem Mord an der Kremlkritikerin und Journalistin Anna Politkowskaja recherchiert. Die Rolle des Kremls bei augenscheinlich politischen Morden stellt sich zunehmend. Und die Frage, wie es mit der Pressefreiheit in Russland steht. Mehr dazu in dem ersten Beitrag heute.

Von der Pressefreiheit zur Gentechnik.

2) Zum ersten Mal seit 2004 darf in Deutschland wieder genmanipulierter Weizen freigesetzt werden. Verantwortlich für diese Entscheidung ist das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Stellt sich die Frage, welche Rolle die Gentechnik-Lobby bei dieser Entscheidung gespielt hat. Eine mögliche Antwort gibt der zweite Beitrag.

3) Armut ist nichts Neues. Doch spätestens seitdem das Bundessozialgericht entschieden hat, dass 345 EUR - also der ALG II-Satz - zum Leben reicht, gerät der Armutsbegriff wieder verstärkt in den Blick der Öffentlichkeit. Mehr dazu in dem dritten Beitrag.

Thema 1:
Die regierungskritische russische Journalistin Anna Politkowskaja wurde am 7. Oktober in Moskau erschossen. Vergangene Woche starb der frühere KGB-Agent Alexander Litwinenko an einer Vergiftung durch die hoch radioaktive Substanz Polonium 210.
Wie sieht es derzeit mit der Pressefreiheit in Russland aus? Hierzu der Russland-Korrespondent Ulrich Heyden, der seit 14 Jahren in Moskau lebt. Ein Beitrag von Radio Corax aus Halle.
Sie hören Auszüge von der 2. Internationalen Medienkonferenz "Journalisten-Ost-West", die Anfang November in Prag stattgefunden hat.

Thema 2:
Das Umweltinstitut München ist ein gemeinnütziger Verein, der Umweltbelastungen durch Radioaktivität, Wohngifte, Elektrosmog und Gentechnologie erforscht. Und: Im September hatte das Institut mehr als 30.000 Einwendungen gegen die Freisetzung von genmanipuliertem Weizen eingereicht – allerdings erfolglos.
Denn: Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat vergangene Woche einen Freisetzungsversuch mit genmanipuliertem Weizen in Sachsen-Anhalt genehmigt. Nun will das das Umweltinstitut München eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen zwei Beamte des Bundesamtes einreichen. Es wirft den beiden - nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Entscheidung - langjährige öffentliche Parteinahme für die Gentechnik und damit Befangenheit vor. Der Agrarwissenschaftler und Gentechnikexperte Andreas Bauer erläutert, warum genau das Umweltinstitut dienstrechtliche Schritte gegen den Leiter der Abteilung Gentechnik und seinen Stellvertreter im Verbraucherschutz-Bundesamt einleiten will.
Ein Beitrag von Radio LORA aus München

Thema 3:
Deutschland gehört nach wie vor zu den reichsten Ländern der Welt. Trotzdem gibt es auch hier Armut. Doch wie lässt sich Armut berechnen? Oder definieren?
Stephan Doll, DGB-Vorsitzender für Mittelfranken, zu einem nicht ganz einfachen Thema. Ein Beitrag von Radio Z aus Nürnberg.