zip-fm vom 1.5.2007 (normalisiert)

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30:18 min, 14 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 19.01.2010 / 16:24

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Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: wera
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 01.05.2007
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Hallo bei der dienstagsausgabe von zip-fm. In der folgenden halben stunde werden beitraege von unterschiedlichen freien radios zu hoeren sein.

Heute ist der erste mai – linke feiern ihn gern als arbeiterkampftag, gewerkschaftlerInnen als arbeitertag. Und diesen tag koennen und wollen wir hier bei zip-fm nicht ignorieren, sondern zum schwerpunkt der sendung machen.
Doch da nicht nur linke und gewerkschafterInnen den ersten mai wichtg finden– sondern auch nazis, werden wir nach der geschichte des ersten mai s einen blick auf die nazis werfen, speziell in thüringen. Denn dort ist die situation bzgl. Nazis zur zeit nicht gerade erfreulich.

Danach werden wir zurueckkehren zu den linken aktionen am ersten mai: zum internationalen mayday.
Und weil der erste mai schon einer der tage ist, die von linken sehr romantisiert werden – ob nun ‚damals in kreuzberg’ oder ‚am ersten mai sind wir alle zusammen auf der strasse’ – am ende der sendung eine buchvorstellung des romantisierenden buches ‚wir sind überall’ - weltweit. unwiderstehlich. Antikapitalistisch.



Die Geschichte des 1. Mai
Heute ist der erste Mai und somit der Tag der Arbeit. Weltweit demonstrieren am 1. Mai Arbeitnehmende für ihre Rechte.
Doch wo kommt er noch mal her, der erste Mai? Was ist seine Geschichte?
Cheyenne Mackay von radio RaBe hat mal geschaut, warum der 1. Mai vor 120 Jahren zum Tag der Arbeit ausgerufen wurde:

http://freie-radios.net/mp3/20070430-die...


Naziaufmarsch in Erfurt..so organisatorisches

Der erste Mai: wie eben berichtet tradiotionell der Tag der Arbeiterklasse. Aber schon lange auch von linksradikalen entdeckt, um andere themen in die oeffentlichkeit zu bringen – auch mal, dass lohnarbeit doch eigentlich scheisse ist.
Doch leider mehren sich auch seit mehren Jahren die Aktivitäten der Nazis, die dieses Datum instrumentalisieren. So auch wieder in diesem Jahr: Für den 1. Mai haben diverse freie Kameradschaften und die NPD in Erfurt zu einer so genannten antikap-Kampagne aufgerufen. Die Nazis wollen unter dem Motto „Arbeit für Millionen statt Profite für Millionäre“ durch Erfurt marschieren – inzwischen, wenn ihr zip-fm hoert, demonstrierten sie sicher schon.
Seit einiger Zeit ist in Erfurt und Umgebung zu beobachten, dass die Nazis vermehrt mit öffentlichen Aktionen auf sich aufmerksam zu machen versuchen.
Klar ging es darum, die nazis an der demo zu hindern. Allerdings ist nicht nur diese demo, die den erfurter antifaschistInnen zu schaffen macht.

Erfurt:
http://www.freie-radios.net/portal/conte...


beim naechsten zip-fm wird dann zu hoeren sein, was denn in erfurt genau passierte.
Nur soweit: es waren auf alle faelle mehr als 600 antifas schon morgens in der stadt

Mayday

Wie schon erwaent, ist der 1. mai nicht nur einfach der gewerkschaftstag oder der tag der nazis: sondern auch andere haben den tag entdeckt. am ersten may seit 2001 auch geht es auch weltweit der mayday.

Wikipedia erklaert den so:
2001 hat ein Netzwerk von italienischen, französischen und katalanischen Aktivisten am 1. Mai zu einer EuroMayDay Parade aufgerufen, die in Mailand dann auch erstmals stattfand. Zentrales Anliegen war und ist es, den verschiedenartigsten Formen von Prekarisierung in Arbeit und Leben, die durch die klassischen Institutionen der Arbeiterbewegung und der Linken nicht (mehr) organisiert werden können, einen Ausdruck zu geben. Dabei geht es nicht um Repräsentation und/oder Einheitlichkeit, sondern um ein Sichtbarmachen der Vielheit der Wünsche, Lebens- und Kampfformen. Im Zentrum steht dabei Selbstorganisation und Vernetzung.
Der aufruf fuer den mayday in berlin beschreibt das ganze ziemlich gut, daher hier auszugsweise mal zum hoeren:
Wie im letzten Jahr findet auch 2007 am 1.Mai in Berlin eine Mayday-Parade statt. Unter dem Motto „Hol’ Dir Dein Leben zurück - Solidarität statt Prekarität!“ wird ein Bündnis aus sozialen, linken und subkulturellen Initiativen wieder tausende Menschen zu einem bunten Zug durch Kreuzberg und Neukölln mobilisieren. Hier mal in gekuerzter form der aufruf, der sehr gut darstellt, worum es in berlin beim mayday ging:
http://freie-radios.net/mp3/20070430-may...

und hier von radio corax aus halle zum hintergrund des maydays. Sorry fuer die qualität, aber der inhalt scheint relevant genug, die ohren ein bisschen zu strapazieren.
Ein gespraech von judith mit philipp, einer der veranstalter des maydays
http://freie-radios.net/mp3/20070430-meh...
bis 5:25

in tübingen z.b. haben schon am 30. april 800 leute in den mai hinein eine mayday parade veranstaltet – und sie scheinen verdammt viel spaß gehabt zu haben.
Wir sind überall - Buchbesprechung

Wie zwiegespalten der erste mai auch immer betrachtet wird, weil lohnarbeit ja vielleicht doch nicht das tollste der welt ist – der erste mai wird von linken ziemlich haeufig romantisiert – ob nun ‚damals in kreuzberg haben wir die bullen aus dem kiez vertrieben und uns dadurch die strasse zurueck erobert’ oder ‚am ersten mai sind wir alle zusammen auf der strasse, grosse internationale solidaritaet ’ und so weiter.
Vielleicht muss eine bewegung, wie gross oder klein, zerstreut und zerstritten ist, sich auch einfach immer wieder romantisieren, um sich zu bestaerken.
So aehnlich wirkt auch das buch „wir sind ueberall - weltweit. unwiderstehlich. Antikapitalistisch.“ Das wichtigste Buch zum G8-Gipfel in Deutschland und über den weltweiten Widerstand soll es sein.
Christian Hartmann von radio Z aus nürnberg hat sich das Buch mal angesehen:

buchbesprechung:
http://freie-radios.net/mp3/20070430-wir...


und das wars auch schon von der halben stunde zip-fm.
Die redaktion lag heute, am ersten mai, bei radio dreyeckland aus freiburg
Einen schoenen tag noch und: bis zum nachsten mal