Krieg ist Privatsache! Durch Outsourcing und Privatisierung hat sich ein neuer globaler Industriezweig entwickelt: Immer mehr sogenannte PMCs – Private Military Companies – bieten ihre Dienste an, vom Warten spezieller Waffensysteme über die Ausbildung von Sicherheitskräften bis hin zum Kampfeinsatz. Der zweitgrößte Truppensteller im Irak ist nicht etwa Großbritannien, sondern profitorientierte Dienstleistungsunternehmen wie DynCorp, Blackwater oder MPRI. Die Zahl ihrer Angestellten soll allein im Irak im Laufe des Jahres 2006 auf 30.000 angestiegen sein. Dabei haben die Unternehmen dieser Branche nichts mehr gemein mit den Söldnertruppen der 60er Jahre oder den „Hunden des Krieges“ von Frederick Forsyth, der übrigens selber Miteigentümer einer PMC sein soll: Das Umsatzvolumen einer Firma wie Kellog, Brown & Roots Services beispielsweise soll im Irak bis Mitte 2005 etwa 13 Milliarden Dollar betragen haben.

Dass dabei die Moral getreu den Gesetzen des freien Kapitalismus auf der Strecke bleibt, braucht nicht zu verwundern: Die Firma Executive Outcomes – der mittlerweile aufgelöste Trendsetter dieses Business – hatte 1994 interne Pläne für eine Intervention zugunsten der Tutsi in Ruanda aufgestellt, gleichzeitig aber ein Angebot für die Zusammenarbeit mit der Hutu-Regierung geprüft.

Denn wie schreibt Peter Singer in seinem Buch „Die Kriegs AGs“?: „Militärdienstleister sind nun einmal keine Wohlfahrtsvereine.“ Eine Frage der Ehre? Eine Frage des Geldes.