Mügeln – wieder eine ostdeutsche Kleinstadt, die nach den Vorfällen im August in der öffentlichen Meinung für Ausländerfeindlichkeit und Ignoranz steht. In den ostdeutschen Bundesländern Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern diskutieren rechtsradikale Parteien in den Landtagen mit. Rechtsextremismus in Deutschland scheint ein Problem der ländlichen Regionen Ostdeutschlands zu sein – schien es zumindest für den, der die Berichtersttatung zum jüngsten Fall in Mügeln verfolgte.
In der Tat fühlt man sich hier im Süden weit weg von solcherlei Problemen. Das Rechtsextreme Jugendliche das Straßenbild prägen, kann man sich in Freiburg kaum vorstellen. Auch das man sich auf dem nächtlichen Nachhauseweg vor Rechtsradikalen in Acht nehmen muss, kennt man nur aus Erzählungen von ostdeutschen Bekannten.
Also alles kein Problem hier im Süden? Vorfälle wie die Schändung des jüdischen Friedhofs in Ihringen, um ein Beispiel aus der näheren Umgebung zu nenne, lassen vielleicht doch anderes vermuten. Auch die rechte Musikszene scheint in Baden-Württemberg zu Boomen. Ich spreche nun mit dem Politikwissenschaftler Michael Distel die rechtsextremistische Szene in Baden-Württemberg: