zip-fm am 3.4.08

ID 21810
 
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Gesundheitslage in Simbabwe
Bedrohliche Puzzlespiele mit digitalen Identitäten
NATO und Russland
Handys auf Cuba
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30:45 min, 14 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 03.04.2008 / 12:09

Dateizugriffe: 365

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: heike demmel
Radio: RadioZ, Nürnberg im www
Produktionsdatum: 03.04.2008
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Themen:
Noch ist unklar wer der nächste Präsident in Simbabwe wird. Doch nach heftigem Tauziehen um die Wahlen vom Sonntag und Vorwürfen des Wahlbetrugs hat die Wahlkommission nun bekannt gegeben: die Opposition hat die Mehrheit im Parlament. Wir blicken heute auf die Gesundheitslage in Simbabwe, die ist nämlich dramatisch, meint Medico International.
Ein Report des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein führt drastisch vor: Wer sich naiv und ohne Vorkehrungen moderner Kommunikationsmittel bedient, hinterlässt Spuren, und lässt sich leicht zum gläsernen Menschen machen.

Die NATO und Russland – ein schwieriges Verhältnis. Das wird gerade auch wieder beim NATO-Gipfel deutlich, der zur Zeit in Bukarest stattfindet. Hintergründe zu den Dauerspannungen zwischen Russland und der NATO heute in zip-fm.

Seit Dienstag klingelts auch in Kuba überall: an diesem Tag nämlich gab die Regierung unter Raul Castro den Mobilfunk- und Elektronikmarkt frei. Ein Interview zu den Ursachen und Folgen dieser Entscheidung.






Simbabwe:
"Die Gesundheitslage ist dramatisch" Anne Jung (medico) zu Zimbabwe

Nach langem hin und her ist nun klar: In Simbabwe hat die Oppositionspartei Bewegung für einen Demokratischen Wandel (MDC) die Parlamentswahlen vom Sonntag gewonnen. Damit erlitt Robert Mugabe und mit ihm die ZANU-PF nach 28 Jahren eine krachende Niederlage, und mittlerweile wurde auch die EU mutig und fordert den Rücktritt von Mugabe.
So oder so ist jedoch die gesellschaftliche, soziale und ökonomische Lage 28 Jahre nach Ende des weissen Minderheitsregimes katastrophal. Die ungelöste Landreformfrage, politische Repression der Mugabe-Clique sowie Strafmassnahmen der Staaten des Nordens sind nur einige der Probleme. Sie haben dazu geführt, dass insbesondere in den letzten Jahren knapp 4 von 11 Millionen Einwohnern Zimbabwes sich auf die Flucht begeben haben und ihr Glück in benachbarten Staaten suchen oder die Bestqualifizierten in die Staaten des Nordens gehen.
Geschätzt 60 % aller im Gesundheitswesen Tätigen sollen mittlerweile ebenfalls das LAND VERLASSEN haben. Dies vor dem Hintergrund, dass die Mangelkrankheiten rapide zunehmen und die Quote der HIV-Positiven enorm hoch ist.
Anne Jung von Medico International, die im vergangenen Sommer Zimbabwe besuchte und deren Organisation ein lokales Basisgesundheitsnetzwerk unterstützt, weiss im Interview mehr:


Bedrohliche Puzzlespiele mit unseren digitalen Identitäten

"Nur weil ich paranoid bin, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht verfolgt werde. " Dieser hübsche Spruch passt vielleicht ganz gut auf Datenschützer, die ja schließlich ein gewisses Maß an berufsmäßiger Paranoia vorweisen können sollten. Dass aber ein klein bisschen Paranoia auch dem Normalverbraucher nicht schadet, beweist ein kürzlich veröffentlichter Report des Unabhängigen Landeszentrumsfür Datenschutz Schleswig-Holstein. Er befasst sich mit der "Verkettung digitaler Identitäten" und ist absolut lesenswert. Nicht nur deshalb, weil er einen gewissen Unterhaltungswert aufweist. Nein, vor allem deshalb, weil er drastisch vor Augen führt, wie leicht wir es bei alltäglicher Nutzung moderner Technik es den diversen Interessensgruppen machen, uns bis ins Innerste zu durchleuchten. Staat, Wirtschaft oder gar Kollegen oder Nachbarn sind in der Lage, die Spuren, die man hinterlässt ausfindig zu machen und für ihre Zwecke zu nutzen. Die Leiterin des Projekts ist Marit Hansen. Mit ihr sprach Michael Liebler von Radio Z über die "Verkettung digitaler Identitäten" :

Abmoderation:
Der Report "Verkettung digitaler Identitäten" war zunächst – wie sich´s gehört – digital erschienen. Mittlerweile ist er aber auch im Buchhandel erhältlich. Das Buch ist 236 Seiten dick und kostet 19,50 Euro. Es heißt "Verkettung digitaler Identitäten", die AutorInnen sind Marit Hansen und Sebastian Meissner. Zu finden ist er aber auch weiterhin auf der Seite der Schleswig-Holsteinischen DatenschüterInnen unter:
www.datenschutzzentrum.de



Nato und Russland - Umdenken der Nato
Die NATO schiebt sich immer näher an Russlands Grenzen. Zwar wurde beim momentan tagenden Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der NATO beschlossen, die ehemaligen Sowjet-Republiken Georgien und Ukraine noch nicht aufzunehmen. Aber ihr Eintritt ist nur eine Frage der Zeit. Befürchtet wird durch die Osterweiterung aber ein gespanntes Verhältnis zu Russland und vor allem: Schaden für die engen wirtschaftlichen Bindungen zu Russland.
Zweites Hauptthema des Gipfels ist Afghanistan, oder genauer: die Strategie des dortigen Militäreinsatzes. Auch das dürfte zwischen vielen NATO-Staaten und Russland für Zündstoff sorgen. Und die Beziehung zwischen Russland und der Nato waren nie einfach. Russland machte immer mal wieder dem desinteressierten Westen verliebte Augen. Den Westen interessierte das bis jetzt herzlich wenig. Jetzt kommt man allerdings zur Einsicht und macht nun Wladimir Putin den Hof. Den Ausschlag dazu gab Afghanistan. Die dortige Regierung liebäugelt zunehmend mit Russland und womöglich kam es auch deswegen vor dem Nato-Gipfel in Bukarest zu hektischen Aktivitäten zwischen dem Westen und den russischen Delegierten. Mit dem n-ost-Korrespondenten Christian Wipperfürth sprach Armanda Hasenfuß im Morgenmagazin auf Radio Corax aus Halle.




Handys auf Cuba

Dem Mobiltelefon kann man sich nicht mehr entziehen. Wer bis vor kurzem noch dachte, ein Flug nach Cuba würde genügen, und das ganze Gebimmel und die schnarrige Musik in deutschen Straßenbahnen liege hinter einem, irrt. Der Handymarkt hat nun den sozialistischen Inselstaat erreicht. Wie es dazu kam erklärt Harald Neuber, langjähriger Lateinamerikakorrespondent für verschiedene Medien: