Pestizidreduktion Jetzt - Sabine Smolka (PAN)

ID 24193
 
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Am Mittwoch 24.9.08 tagen die Agrarminister des Bundes und der Länder. Der vom Seehofer Ministerium verfasste "Nationale Aktionsplan" zur Pestizidreduktion steht nicht auf ihrer Tagesordnung.
Greenpeace NABU und BUND und PAN haben Kritik sowohl an dem Aktionsplan wie an der Nichtbehandlung durch die Agrarminister. Sabine Smolka vom Pestizidsaktionsnetzwerk (PAN) erklärte diese Kritik im Gespräch mit Michael Mentel von Radio Dreyeckland
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mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 24.09.2008 / 09:55

Dateizugriffe: 1069

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Umwelt, Internationales, Wirtschaft/Soziales
Serie: MoRa3X
Entstehung

AutorInnen: kmm
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 24.09.2008
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Gemeinsame Presseerklärung
von Greenpeace, NABU , PAN Germany und BUND
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Weniger Schutz vor Pestiziden durch Seehofer-Plan

Umweltverbände fordern von Agrarministern Maßnahmen für weniger
Pestizideinsatz

Hamburg/Berlin 22.9.2008 – Mehr Schutz für Verbraucher und Umwelt vor
gefährlichen Pestiziden fordern vier führende Umweltverbände im Vorfeld
der Agrarministerkonferenz, die ab Mittwoch in Meißen tagt. Der Grund:
Der vor kurzem vorgestellte "Aktionsplan" des
Bundes-Landwirtschaftsministeriums (BMELV) ist ein schwerer Rückschritt
für den Schutz von Verbrauchern und Umwelt. Der "Nationale Aktionsplan
zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln" ersetzt das im
Jahr 2004 von der damaligen Ministerin Renate Künast (Grüne)
verabschiedete "Reduktionsprogramm chemischer Pflanzenschutz". Die
bisher geltenden Ziele, den Einsatz von Pestiziden innerhalb von zehn
Jahren um 15 Prozent und Überschreitungen von Pestizidgrenzwerten in
Lebensmitteln auf unter ein Prozent zu senken, sind im neuen
"Aktionsplan" gestrichen worden.

Greenpeace e.V., NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.), PAN (Pestizid
Aktions-Netzwerk e.V.) und der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland e.V.) fordern deshalb die Agrarminister von Bund und Ländern
zur Korrektur des Plans auf. Darin muss klar festgelegt sein, wie stark
der Einsatz chemischer Pestizide gesenkt werden soll, wie stark
nichtchemische Alternativen ansteigen und gefördert werden sollen und
wie stark Pestizid-Rückstände in Lebensmitteln sinken sollen.

"Die französische Regierung hat vergangenen Dienstag angekündigt, den
Pestizideinsatz innerhalb von zehn Jahren um 50 Prozent zu senken.
Dagegen ist der Aktionsplan von Minister Seehofer ein Rohrkrepierer,"
kritisiert Manfred Krautter, Chemieexperte von Greenpeace. "Inzwischen
wirken die Maßnahmen der Umweltverbände und des Lebensmittelhandels zur
Verringerung der Pestizide in Obst und Gemüse. Seehofer setzt diesen
Fortschritt nun fahrlässig aufs Spiel."

Carina Weber, Geschäftsführerin von PAN Germany stellt klar: "Sollten
die Landwirtschaftsminister ihren Aktionsplan nicht deutlich
nachbessern, wird die weitere Mitarbeit unserer Verbände an dem Plan in
Frage gestellt."

"Aus Sicht des Naturschutzes ist ein Maßnahmenkatalog mit verbindlichen
Reduktionszielen und Instrumenten dringender denn je erforderlich“,
fordert NABU-Agrarexperte Florian Schöne. „Die jüngsten Umsatzzuwächse
der Pestizidindustrie belegen eine deutliche Intensivierung der
Landnutzung, die sämtliche Nachhaltigkeitsziele der Bundesregierung
gefährdet."

"Statt konkreter Ziele zur Minderung der Pestizidbelastung bei
Lebensmitteln finden sich im Aktionsplan von Landwirtschaftsminister
Seehofer lediglich vage Forschungsvorhaben und nur unzureichende
Maßnahmen", so Patricia Cameron, Chemieexpertin des BUND.


Kommentare
26.09.2008 / 14:53 anja, radiokampagne.de Berlin
gesendet
im zip-fm am 26.9.08