Save Me - Flüchtlinge aufnehmen!

ID 24330
 
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Ulrike Duchrow ist 2. Vorsitzende des Flüchtlingsrates Baden Württemberg. Am Internationalen Flüchtlingstag dem 3.10.08 startet auch formell die Kampagne Save Me - eine Stadt sagt ja!, nachdem in München schon im Juni das Stadtparlament zustimmte, sollen bald Heidelberg Tübingen und Reutlingen folgen und die Bereitschaft erklären Flüchtlinge die in katastrophalen Bedingen in ihren ErstafnahmeLändern leben, aber nicht mehr in Ihre Herkunbftsländer zurück können, aufzunehmen. Eine Kampagne die die Verhinderer - wie BIM Schäuble mit seiner skandalösen Bereitschaft gerademal 5000 irakischen Christen die Aufnahme in Aussicht zu stellen - unter Drucksetzen. Mit Ulrike Durchropw sparch mit MIchael Menzel von RDL
Audio
11:03 min, 10 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 01.10.2008 / 12:05

Dateizugriffe: 747

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Internationales, Politik/Info
Serie: MoRa3X
Entstehung

AutorInnen: kmm
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 01.10.2008
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Pressemitteilung zum Tag des Flüchtlings am 3. Oktober 2008

30. September 2008
Save me – eine Stadt sagt ja

Der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg begrüßt den Auftakt der Save-me-Kampagne im Land



Unbeeindruckt von der Not der 4 Millionen irakischen Flüchtlinge, be­schließt die Konferenz der europäischen Justiz- und Innenminister am 25./26.9., das Thema Aufnahme von Flüchtlingen zu vertagen. In den völ­lig überfüllten Flüchtlingslagern der Nachbarstaaten des Irak leben die Flüchtlinge unter schlimmsten Bedingungen, so dass sogar der UNHCR nicht wirksam helfen kann. Vor den Küsten der Europäischen Union ster­ben täglich Menschen, die verzweifelt versucht haben, in Europa Schutz vor Verfolgung zu finden. Aber die Politiker schieben das Problem zur wei­teren Prüfung auf die lange Bank.



Man fühlt sich an die Konferenz von Evian 1938 erinnert, bei der die ver­tretenen Staaten nicht bereit waren, ihre Aufnahmebedingungen zu lo­ckern und eine humanitäre Lösung für die Verfolgten des NS-Regimes zu finden. Als Reaktion auf das millionenfache Flüchtlingsleid, das die natio­nalsozialistische Diktatur und der Krieg über ganz Europa gebracht hatten, kam es in den Nachkriegsjahren zu Bemühungen, die Flüchtlingsrechte auf internationaler Ebene zu schützen, u. a. durch die Allgemeine Erklä­rung der Menschenrechte, die in diesem Jahr 60 Jahre alt wird. Europa wird dieser humanitären Verpflichtung nicht mehr gerecht. Die Lehren aus dem Zweiten Weltkrieg sind in Vergessenheit geraten.



Der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg protestiert zusammen mit anderen Flüchtlingsorganisationen gegen diesen eklatanten Verrat an den Zu­fluchtsuchenden und den Konventionen und Gesetzen zum Flüchtlings­schutz. Damit der Protest nicht nur verbal bleibt, hat der Flüchtlingsrat sich einer Kampagne angeschlossen, die in München begonnen hat und von Pro Asyl koordiniert wird: der Save-me-Kampagne. Sie will dafür sorgen, dass Menschen aus den Flüchtlingslagern nach Deutschland geholt und in Deutschland unbürokratisch und dauerhaft aufgenommen werden. Bereits drei Städte in Baden-Württemberg haben nach dem Münchner Vorbild die Kampagnen anlässlich des Tages des Flüchtlings am 3. Oktober eröffnet: Heidelberg, Reutlingen und Tübingen. Ab sofort kann sich jeder auf der Website www.save-me-kampagne.de über die Kampagne informieren, und die Einwohner der genannten Städte können Paten für einen Flüchtling wer­den. Mit dieser Patenschaft bekunden sie ihre Unterstützung für die Kam­pagne und ihre Bereitschaft für die Aufnahme von Flüchtlingen in ihrer Stadt. Wenn schließlich Flüchtlinge kommen dürfen, helfen sie diesen bei ersten Schritten in die neue Gesellschaft.



Die Idee ist nicht neu, so wurden z. B. 26.000 vietnamesische Boatpeople in den 1970er Jahren bei uns aufgenommen. Die Kampagne entspricht dem Resettlement-Programm des UNHCR, das von vielen Ländern, wie z. B. USA, Kanada, Schweden und den Niederlanden unterstützt wird. Sie stellen jedes Jahr zehntausende Plätze für Flüchtlinge bereit, die nicht in ihre Herkunftsländer zurückkehren, aber auch nicht im Land der ersten Zuflucht bleiben können.



„Mit dieser Kampagne wollen wir Zeichen setzen“, so Angelika von Loeper, erste Vorsit­zende des Flüchtlingsrates Baden-Württemberg. „Hier fordert die Basis der Gesellschaft das ein, was die Politik eigentlich von sich aus leisten müsste.“



Der Flüchtlingsrat unterstützt auch weitere Städte in Baden-Württemberg, die sich der Kampagne anschließen wollen:

www.fluechtlingsrat-bw.de

Textfeld: Rückfragen gerne an: Ulrike Duchrow 2. Vorsitzende Tel.: 06221 712786 E-Mail: Duchrow@fluechtlingsrat-bw.de Angelika von Loeper 1. Vorsitzende Tel.: 0721 706755 E-Mail: vonLoeper@fluechtlingsrat-bw.de

www.save-me-heidelberg.de

www.save-me-Reutlingen.de

www.save-me-tuebingen.de


Kommentare
01.10.2008 / 16:11 Julia Hartung, Orange 94.0
Gesendet...
... bei zip-fm am 01. Oktober 2008.