Aktionstag für Bewegungsfreiheit und Bleiberecht in Österreich am 10. Oktober

ID 24513
 
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Hunderte Personen beteiligten sich am 10. Oktober in ganz Österreich an Aktionen für Bewegungsfreiheit und Bleiberecht. Der folgende Beitrag bietet einen kurzen Überblick über die Aktionen und Hintergründe dieses Tages.
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mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 13.10.2008 / 16:51

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Klassifizierung

Beitragsart:
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Einzelbeitrag
Entstehung

AutorInnen: Gerhard Kettler
Radio: , Wien im www
Produktionsdatum: 13.10.2008
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
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Am 10. Oktober fand in ganz Österreich ein Aktionstag für Bewegungsfreiheit und Bleiberecht statt. In allen Landeshauptstädten fanden sogenannte Sesselmeere statt. Es war aufgerufen worden, Sessel mitzubringen und auf großen Plätzen aufzustellen, um zu zeigen, dass genug Platz da ist, für alle Personen, die hier leben wollen. In Wien kamen 500 Personen zum Sesselmeer, aus Salzburg wurden knapp 100 Teilnehmer_innen gemeldet, aus Graz knapp 100.
Kritik gab es von zahlreichen unabhängigen Initiativen, da große Organisationen die Forderungen auf jene nach Bleiberecht für so genannte gut integrierte, schon lange in Österreich lebende Flüchtlinge reduzierten und dabei die Rechte für andere Immigrant_innen ignorierten.

Mehr Zustrom fand eine Demonstration für Bewegungsfreiheit und offene Grenzen für alle Personen am Abend des 10. Oktober in Wien, an der mindestens 600 Personen teilnahmen.

Auch dezentrale Aktionen gab es, wie eine überarbeitete Version einer in U-Bahn-Stationen aufliegenden Gratis-Tageszeitung, oder eine Transparent- und Flugzettelaktion am Wiener Flughafen, mit der zum Widerstand aufgerufen wird, wenn Abschiebungen im Flieger beobachtet werden.

Im Rahmen eines Schwerpunktprogramms auf ORANGE 94.0 fragten wir Vertreter_innen von Initiativen im Bereich Flüchtlingshilfe, Migration, Antirassismus. Daraus hier ein paar Ausschnitte:

Michael Genner - Asyl in Not
Anny Knapp - Asylkoordination
Ute Bock - Flüchtlingsprojekt Ute Bock

...

In den Massenmedien verschwand das Thema "Aktionstag für Bewegungsfreiheit und Bleiberecht" noch in der Nacht aus den Schlagzeilen, als just jener Politiker, der wie kaum ein anderer den Boden für menschenfeindliche, rassistische Gesetze in Österreich aufbereitet hat, und der einen großen Beitrag zur Etablierung und Salonfähigkeitmachung des Rechtsextremismus in ganz Europa geleistet hat, Jörg Haider, mit seinem Auto in den Tod raste. Über die Konsequenzen seines Todes auf die parlamentarische extreme Rechte in Österreich und die politische Kultur im Land kann derzeit nur spekuliert werden. Insbesondere in Kärnten wird bereits an einem Quasi-Heiligen-Mythos Jörg Haider gebastelt, dass eins nur schlecht werden kann.

Kommentare
15.10.2008 / 10:31 wera,
gesendet
... im zip-fm vom 14.10.08