Südafrika (lang): Apartheid-Opfer reichen Sammelklage ein *für zip-fm*

ID 2491
 
Audio
07:46 min, 3644 kB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 18.11.2002 / 00:00

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Einzelbeitrag
Entstehung

AutorInnen: ak
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 18.11.2002
keine Linzenz
Skript
Durch eine Sammelklage wollen Apartheid-Opfer in Südafrika eine Entschädigung erzwingen. Ihr Vorstoß richtet sich gegen 20 Banken und Firmen, die seinerzeit skrupellos und jahrelang Geschäfte in Südafrika gemacht haben. Trotz des von der UNO verhängten Wirtschafts-Boykotts.
Die Beschuldigungen richten sich gegen fast alles, was Rang und Namen hat in der Finanzwelt, hier zu Lande in erster Linie gegen Deutsche, Dresdner und Commerzbank. Eben jene Banken, die zu boykottieren in den neunziger Jahren Solidaritäts-Gruppen aufriefen.
Dass die Opfer der Apartheid nun zu einem solchen juristischen Schritt greifen hat seine Ursache in der Arroganz der Macht: Jahrelang schrieben sie Briefe, traten bei der Aktionärsversammlung der Deutschen Bank auf. Erfolglos. "Man hat uns nicht einmal angehört" sagt Thomas Gebauer von der Frankfurter Hilfsorganisation Medico International. Und weiter: "Nach Jahren zähen Ringens ist die Klage Ausdruck für eine tiefe Enttäuschung der Opfer, die Unrecht erlitten, aber bis heute keine Entschädigungen erhalten haben."
Derzeit nun erheben allein die deutschen Banken Anspruch auf gut ein Viertel der gesamten südafrikanischen Auslandsschulden. Oder anders: sie haben zu einem Viertel zur Finanzierung der Apartheid beigetragen.
Südafrika-Solidaritäts-Gruppen riefen deshalb zu Zeiten der Apartheid zum Boykott der genannten Banken sowie von Konzernen wie Shell und Daimler-Benz auf. Peter Schröder war seinerzeit bei den Kampagnen aktiv, mit ihm sprach Radio Dreyeckland.