Alternative Nobelpreisträgerin aus Israel: Beendet den internationalen Schmusekurs gegenüber Israel!

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Eine der wichtigsten kriegskritischen Stimmen in Israel gehört der Friedensaktivistin, Anwältin und stolzen Trägerin des alternativen Friedensnobelpreises, Felicia Langer. Die israelische Staatsbürgerin wendet sich entschieden gegen die derzeitige israelische Regierungspolitik und das Setzen auf militärische Lösungen. Frau Langer erläuterte unserem Kollegen Dr. Nikolaus Küfner von Radio LOra München, warum sie so hart mit ihrer eigenen Regierung ins Gericht geht.

Beitrag 8:45

Abmod

Soweit die Trägerin des alternativen Nobelpreises, Rechtsanwältin, Peace Now - Aktivistin und kritische israelische Bürgerin Felicia Langer.
Eines sei hier aber noch einmal betont: Nicht jeder, der die Militärschläge Israels verurteilt, ist deshalb ein Antisemit. Im Gegenteil: Die unverhältnismäßigen israelischen Angriffe töten nicht nur hundertfach palästinensische Leben und stärken die radikalen Teile der Hamas, sie liefern den dümmlichen antisemitischen Parolen eines Ahmadinedschad ebenso, wie der deutschen Rechten die Begründungen für ihre Vernichtungsideologie frei Haus.
Allenfalls so genannte Friedensfreunde, die nicht auch die Raketenangriffe der Hamas verurteilen und die dem Staat Israel das Existenzrecht absprechen, haben deshalb auf Friedensdemos, die diesen Namen verdienen, nichts zu suchen.
Audio
08:43 min, 8171 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 02.01.2009 / 18:50

Dateizugriffe: 717

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Internationales, Politik/Info
Entstehung

AutorInnen: Dr. Nikolaus Küfner
Kontakt: andraschn(at)web.de
Radio: LoraMuc, München im www
Produktionsdatum: 02.01.2009
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Kommentare
04.01.2009 / 01:52 Ralf- Corax, Radio Corax, Halle
Stille
Ja, da ist Stille im freien Radio. Israel bombadiert Palästina und das sieht gar nicht gut aus. Kann man ja nicht gutheißen... meint schließlich auch der alternative Nobelpreisträger Uri Avnery und meint schließlich auch die alternative Nobelpreisträgerin Felicia Langer. Und die leben ja schließlich in Israel- müssen es also besser wissen als wir hier mit unserem schlechten Gewissen. Warum hätte das eigentlich nicht friedlich gelöst werden können? Hier ein paar Siedler weniger, hier ein paar Handelsfreiheiten mehr und schon wäre der palästinensische Volkszorn nur halb so groß. Und überhaupt: wie kann man überhaupt ein so kleines Land mit solcher militärisch zerstörerischen Macht angreifen? Wo sind denn die gemäßigten Politiker in der Knesset? Was macht die israelische Friedensbewegung? Warum muss ausgerechnet Angela Merkel die israelische Position ergreifen, wo doch klar ein aggressiver Akt eine ganze Region einer Unsicherheit aussetzt, deren Folgen noch gar nicht abzusehen sind? Wollen wir an dieser Stelle nicht ein Lied spielen für alle Menschen im Gazastreifen- ein Lied der Hoffnung vielleicht- ein palästinensisches Freiheitslied? Aber welches? Klingt am Ende alles zu kämpferisch oder auch ein wenig zu pathetisch. Wie buchstabiert man eigentlich Frieden in Israel heute? Shalom. S wie Sprengköpfe der Kassam-Raketen, H wie Hamas, A wie Arafat, dessen erklärtes Ziel es ebenfalls war, alle Israelis ins Meer zu kippen, L wie Likud-Block, radikalisierte Siedler, deren Familien auf keinen Fall zum Wegzug zu bewegen sind, O wie Olmert, der ein einziges Interesse verfolgt: 1,3 Millionen Israelis eine normale Alltagssituation ohne Angst um den Schulweg der Kinder versprechen will, ohne Kellergeburten, ohne zerbombte Busse und ohne Jugendliche, die sich zweimal überlegen, ob sie ihren Abend im öffentlichen Cafe verbringen wollen. Und M- M wie Minorität im arabischen Raum, Minderwertigkeit, Minderheit. Shalom. Frieden heißt, die verschiedenen Raketen-Arten näher kennzulernen, die zusammengebastelten, deren Einschlag nicht zu berechnen ist, abzuwehren sind sie auch nicht... Jede Sekunde auf der Straße ist erfüllt von diesem Gefühl: Jetzt könnte es einschlagen, jetzt könnte das eigene Kind sterben, jetzt könnte das Haus in Staub zerfallen. Frieden heißt die Frage nach dem Angekommen-Sein. Das Land Israel, mitten unter Feinden, kein Urlaub ins Nachbarland ohne schales Gefühl, keine Alltags-Situation ohne Misstrauen. Frieden heißt auch in Israel, eine ganze Welt gegen sich zu wissen außerhalb des eigenen Landes. Unverständnis und Isolation, Selbstentfremdung gepaart mit dem Wunsch nach Normalität und ... Frieden. Shalom Stellen Sie sich vor, an der Grenze zu Deutschland würden täglich 3-4 Menschen festgenommen werden, die Anschläge mit tödlicher Folge vorhaben in Ihrem Land, Ihrer Stadt. Stellen Sie sich vor, 20 Kilometer hinter der Grenze würden Unbekannte 30 mal am Tag Raketen auf Ihre Stadt abfeuern, was würden Sie befürworten? Verglichen mit Israel, wären es- gemessen an der Bevölkerungsdichte in diesem Land auch eher 300 Raketen pro Tag, 30 Attentäter an der Grenze pro Tag. Seltsame Rechnung, ich weiß. Noch seltsamer aber ist die Berichterstattung über den Krieg gegen die Hamas momentan. Kein Wort fällt über diesen Zustand der permanenten Bedrohung eines Zehntels der Gesamtbevölkerung Israels, kein Wort darüber, dass Demonstranten in aller Welt letztlich einer Doktrin folgen, die Ahmadinedschad genauso formuliert wie die Hamas oder einst Fatah-Führer Arafat: Juden ins Meer! Bomben bringen keinen Frieden? Sicherlich. Sie gebären neue Feinde, viele vermutlich. Aber: Nicht die Solidaritätsbekundungen für das palästinensische Volk klären die Situation. In Gaza und im West-Jordanland sollten ganz andere Zeichen gesetzt werden: Funktionierende Infrastruktur, eine intakte Wirtschaft, Bildung und Kultur für die palästinensische Bevölkerung, eine schlichte Chance auf Zukunft im eigenen Land: wer dafür eintritt, wenn die Bomben verhallt sind, wird eine Lösung meinen. Frieden heißt vor allem friedlich leben können - und das wird nicht gegen Israel funktionieren können, sondern unter einer einzigen Bedingung - die endgültige und dauerhafte Anerkennung des Staates Israels ohne Einschränkungen. Wirtschaftliche und soziale Sicherheit in den palästinensischen Gebieten wäre mit Sicherheit eine lohnende Folge. Ohne diese Anerkennung gibt es keine Zukunft in Frieden. Shalom.
 
05.01.2009 / 02:01 theo,
gesendet am 3.1.2009 zwischen 18.00-18.30 in "Krieg im Gaza-Streifen - nur dort? - 3 Stimmen"
danke erstmal / die beiden anderen Stimmen waren Ronnefeldt (FRN 25657)und Rolf Verleger / gebe zu, um ein breites Meinungsspektrum darzustellen, hätte ich Henryk M. Broder noch bemühen müssen, würde ich auch. Ralf, viel Literarisches, Prosaisches,. Es ist spät und ich bin schon früh müde. Nur kurz und unvollständig: Kann Israel, jede militärische Auseinandersetzung, jeden "Krieg" mit den Palästinensern, bzw. mit den Nachbarn zumindest nicht verlieren und das für alle Zeiten? Wird es immer und in jedem Fall so starke Verbündete haben wie in der Vergangenheit? Was dann wenn nicht und nichts ...?!
 
05.01.2009 / 11:41 RDL, Radio Dreyeckland, Freiburg
gesendet
zip-fm vom 6. Januar
 
05.01.2009 / 22:03 Ralf, Radio Corax, Halle
Lieber Theo
Das mag sein- mir ging es eher darum, eine echte Auseinandersetzung herbeizuführen. Und dazu gehören nunmal ein paar mehr Faktoren als die Beschriebenen. Und die stimmen der FriedensaktivistInnen herauszulösen aus diesem Diskurs, bewegt sich aus meiner Sich dann eben eine doch auf einem sehr dünnen Eis. Wir können es ja ehr nur für uns versuchen zu klären, und da gehört eine beschriebene Existenzsicherung Israels eben als Prämisse dazu- Alles andere ist Alles Andere ... also erstmal Prämissen für Diskussionen klären und dazu gehören auch die aktuellen Äußerungen von Ahmadinedschad und auch von BILD und FAZ... ohne das kein Diskurs, sach ich ma...