UNO wirft spanischem Staat Folter vor *für zip-fm*

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Spanien muss sich erneut vor der UNO wegen Folter verantworten. Der spezielle Berichterstatter der UNO-Kommission für Menschenrechte, der Niederländer Theo van Boven wirft Institutionen des spanischen Staates "systematische Folter" vor.
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Upload vom 27.11.2002 / 00:00

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Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Einzelbeitrag
Entstehung

AutorInnen: rdl
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 27.11.2002
keine Linzenz
Skript
Spanien muss sich erneut vor der UNO wegen Folter verantworten. Der spezielle Berichterstatter der UNO-Kommission für Menschenrechte, der Niederländer Theo van Boven wirft Institutionen des spanischen Staates "systematische Folter" vor. Er bezieht sich dabei auf das Jahr 2000, aus dem er in seinem Bericht 62 Fälle von "übertriebener Polizeigewalt" dokumentiert, 76 Übergriffe gegen Gefangene und 58 Fälle von Folter und Misshandlungen gegen Basken bei der Festnahme. Es sei zu Schlägen, Scheinhinrichtungen, sexuellen Übergriffen, Elektroschocks und anderen Folterformen gekommen.

Bei der Anhörung in Genf wurde vor allem die Zeit der Inkommunikation angeprangert: In dieser ersten Zeit nach ihrer Festnahme haben die Verhafteten weder Zugang zu einem Anwalt noch zu ihrer Familie. In diesen bis zu zehn Tagen geschehen die meisten Folterfälle. Vertreter des spanischen Staats sprachen bei der Anhörung von "isolierten Fällen", gegen die man vorgehe.

Das Anti-Folter Komitee der UNO ist anderer Meinung. Es gäbe keinen Willen die Folter abzuschaffen. Dafür spreche auch, dass verurteilte
Folterer meist schnell begnadigt würden. Der Präsident des Komitees, Peter Thomas Burns erklärte, die Begnadigungen "sind unter keinem moralischen
Gesichtspunkt zu rechtfertigen".

Was die Folter bedeutet, davon kann die baskische Journalistin, Nekane Txapartegi, ein Lied singen. Die ehemalige Stadträtin und Mitglied der Partei Herri Batasuna hat in den 30 Jahren ihres Lebens schon viel erlebt. Doch was sie damals durchmachte, nachdem sie von Maskierten in der Kleinstadt Tolosa mit vorgehaltener Pistole in ein Auto gezerrt wurde war - wie sie sagt - "ein Gang durch die Hölle". Ein Beitrag von Radio Dreyeckland.