zip-fm 13. Oktober 2009

ID 30223
 
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Todesstrafe - Verdoppelung 30173 /
Deserteure rehabilitiert in Österreich 30197/ Prozesses Italien G8-Gipfel Genua 30210 / Schweiz: Direktvermarktung Vertragslandwirtschaft 30201
Audio
30:00 min, 17 MB, mp3
mp3, 80 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 13.10.2009 / 10:20

Dateizugriffe: 277

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich:
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: ak/rdl
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 13.10.2009
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Hallo und herzlich willkommen (hier bei zip-fm) von Radio Dreyeckland aus Freiburg heute, schön dass ihr wieder dabei seid, was haben wir heute auf dem Programm?

Wir beginnen mit einem wenig schönen Thema, der Todesstrafe. Von einer Verdoppelung der Hinrichtungen in nur einem Jahr berichtet Amnesty International. 30173
Etwas erfreulicher: Deserteure aus der Zeit des Nationalsozialismus werden nun endlich rehabilitiert, dieser Tage nun auch in Österreich.
Völlig unverschämt das Ergebnis des Prozesses in Italien, der sich mit den Protesten beim G8-Gipfel in Genua befasst.
Und zum Schluss ein Blick in die Schweiz, dort gibt’s ein neues Projekt, das durch Direktvermarktung ihrer Produkte die Situation der Landwirtschaft verbessern will.

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2390 Hinrichtingen im vergangenen Jahr weltweit – eine Verdoppelung innerhalb eines Jahres. Ähnlich die Entwicklung bei der Zahl neu gefällter Todes-Urteile. Bittere Zahlen, die Amnesty International nun veröffentlichte. Andererseits hat sich die Zahl der Staaten verringert, in denen die Todesstrafe überhaupt existiert. Immerhin. Erschreckend: Mehr als die Hälfte aller Hinrichtungen erfolgte in China, die Auseinandersetzungen dort um die separatistischen Uiguren werden dort – wörtlich – als „Kampf gegen den Terror“ geführt – eben unter Einschluss der Todesstrafe. Wie kommt Amnesty International überhaupt an solche Zahlen? Radio Lora München sprach bei Amnesty International Deutschland mit dem Zuständigen in Sachen Todesstrafe, Oliver Hendrich.

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Vergangenen Sonntag fand in Wien auf dem Gelände des ehemaligen Militärschießplatzes Kagran im heutigen Wiener Donaupark die diesjährige Kundgebung für die Opfer der NS-Militärjustiz statt. Im Gegensatz zu den letzten Jahren gab es diesmal überraschend Grund zum Feiern, hatte es doch gerade vier Tage zuvor im Justizausschuss der österreichischen Regierung eine mehrheitliche Einigung gegeben auf einen Gesetzesentwurf für eine Rehabilitierung von Wehrmachtsdeserteuren und vergleichbaren Justizopfern. Eine Entwicklung, die in ähnlicher Weise auch in der BRD zu beobachten ist, zuletzt wurde am 1. September in Köln etwa an prominenter Stelle ein Denkmal eröffnet für die Deserteure im Zweiten Weltkrieg. Richten wir nun also einen Blick nach Wien, Radio Orange berichtet von dort.

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Von der „größten Außerkraftsetzung demokratischer Rechte in einem westlichen Land nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs“ spricht Amnesty International. Harte Worte, es handelt sich um eine Einschätzung im Zusammenhang mit den Protesten gegen den G8-Gipfel in Genua bzw. um die Vorgehensweisen der Polizeikräfte seinerzeit. Gewiss gab es auch militante Proteste gegen den Gipfel, allerdings – so viel weiß man mittlerweile nach der Auswertung unendlicher Mengen von Bildmaterial – sind Teile der italienischen Polizei regelrecht ausgetickt, der Demonstrant Carlo Giuliani wurde von der Polizei mit einem Kopfschuss getötet.
Vergangene Woche nun erneuter Prozesstag, 25 AktivistInnen sind angeklagt, Teilen von ihnen wurde Verwüstung und Plünderung vorgeworfen. Auf der andere Seite stand auch der ehemalige Polizeipräsident Gianni De Gennaro vor Gericht, ihm wurde vorgeworfen, KollegInnen zu Falschaussagen überredet zu haben. Ein Prozessbericht von Radio Z aus Nürnberg.

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Und zum Schluss richten wir nun einen Blick in die Schweiz, hören von „Vertragslandwirtschaft“. Das Wort tönt theoretisch und kalt. Doch es bedeutet Genuss und Naturverbundenheit. Die Idee der Vertragslandwirtschaft ist, den Austausch zwischen Stadt und Land zu fördern und Lebensmittel direkt von den Produzenten an die Konsumenten zu verkaufen. Das Freie Radio RaBe berichtet aus Bern.

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Das wars für heute, herzlichen Dank fürs Zuhören, machts gut!