Serie Müllratgeber Folge 1 Batterien und Akkus

ID 30232
 
AnhörenDownload
In Folge 1 der Serie 'Müllratgeber' beantworten wir
Fragen wie: Wohin mit verbrauchten Batterien und
Akkus? Welche Umweltgefahren stecken in den kleinen
Energiespeichern?
Audio
05:12 min, 4877 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 13.10.2009 / 16:05

Dateizugriffe: 672

Klassifizierung

Beitragsart: Anderes
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich:
Serie: Müllratgeber
Entstehung

AutorInnen: burning beds (Radio Dreyeckland)
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 13.10.2009
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Serie Müllratgeber
Folge 1: Batterien und Akkus

VOM MÜLL IN DEN MUND
Sie sehen klein und harmlos aus und nehmen im Mülleimer nicht viel Platz weg - aber sie haben's in sich: Batterien.
Batterien, ob mit oder ohne Recyclingsymbol, dürfen nicht in der Restmülltonne landen. Besonders die kleinen Knopfzellen, die in Armbanduhren, Taschenrechnern oder Hörgeräten eingesetzt werden, können erhebliche Mengen an Quecksilber enthalten. Andere Batterie enthalten Cadmium oder Blei. Es gibt keine "umweltfreundliche" Batterie, auch sogenannte schadstoffarme Batterien enthalten beispielsweise Zink und belasten die Umwelt. Gebrauchte Batterien sollten in jedem Fall an den Sammelstellen des Handels, beim städtischen Schadstoffmobil oder auf dem Recyclinghof abgeben werden.
Der Cadmium-Gehalt einer einzigen Knopfzelle genügt, um 800.000 Liter Wasser über den Grenzwert für Trinkwasser zu belasten. Gelangen beispielsweise Knopfzellen in den Müll, kann das in ihnen enthaltene Quecksilber durch Schmelzen des Gehäuses bei der Verbrennung sofort oder durch Verrottung auf einer Deponie allmählich freigesetzt werden. Das hochgiftige Schwermetall Quecksilber gelangt in Luft, Wasser und Boden. Es kann dann von Lebewesen aufgenommen werden und reichert sich so an. Über die Nahrungskette gelangt es wieder zum Verursacher zurück. Im menschlichen Körper kann dann das Quecksilber seine Wirkung entfalten: Quecksilber schädigt beispielsweise Nerven und Nieren. Cadmium kann zu Lungen- und Nierenschäden und zu Knochenveränderungen führen und es gilt als krebserregend. Blei beeinträchtigt die Blutbildung und das Nervensystem.
Vom Hörgerät über den Walkman und das Spielzeugauto zur Zahnbürste - immer mehr Elektrogeräte werden vom Stromnetz unabhängig. In der BRD werden jährlich rund 800 Millionen Batterien und Akkus in Verkehr gebracht. Die Vorteile der kleinen Energiespeicher wissen wir alle zuschätzen. Bei der Entsorgung jedoch ist je nach Batterietyp mit schweren Umweltbelastungen zu rechnen. Hinzu kommt, daß bei der Herstellung einer Batterie bis zu 400 Mal mehr Energie benötigt wird als sie später liefern kann. Je weniger verbrauchte Batterien anfallen, desto besser.
DAS KÖNNEN WIR TUN:

1. VERMEIDEN

Mit ein wenig Nachdenken können wir den Einsatz vieler Batterien vermeiden. Bereits vor dem Kauf eines Elektrogeräts ist es angebracht, zu überlegen, ob es eine batteriefreie Alternative gibt,
zum Beispiel
· Geräte mit Netzanschluß
· solarbetriebene Geräte wie etwa
Taschenrechner,Taschenlampen, Uhren
· mechanisch betriebene Geräte, z.B. Spielzeug, Uhren
· vielleicht tut's auch die altbewährte, "handbetriebene" Version (z.B. bei Zahnbürsten oder Rasierapparaten)?
· Sind die "unentbehrlichen Helfer des täglichen Lebens" wirklich so unentbehrlich (Glückwunschkarten mit musikalischem Gruß, batteriebetriebene Tischstaubsauger)?
2. UMSTELLUNG AUF AKKUS
Müssen Batterien öfters ausgewechselt werden (ab zweimal im Monat), ist die Umstellung auf Akkus zu empfehlen. Dies gilt beispielsweise für Walkmans, Handys, Diktiergeräte, Blitzlichtgeräte oder netzunabhängige Radios. Diese Akkus können bis zu 1000 mal wiederaufgeladen werden. Dadurch werden große Mengen von Rohstoffen eingespart. Ebenso werden die Umweltbelastungen vermieden, die bei der Herstellung von mehreren hundert herkömmlichen Batterien anfallen würden (zum Beispiel Lackschlämme)! Auch der höhere Anschaffungspreis lohnt sich in der Regel schon nach wenigen Monaten.

ACHTUNG:
Auch verbrauchte Akkus dürfen auf keinen Fall in den Hausmüll geworfen werden. Sie sollten ebenso wie Batterien in jedem Fall an den Sammelstellen des Handels, beim städtischen Schadstoffmobil oder auf dem Recyclinghof abgeben werden.
ABZURATEN ist von Geräten, in die Batterien fest eingebaut sind (z.B. in vielen Blitzlichtgeräten, Zahnbürsten, Rasier- apparaten oder Tischstaubsaugern). Sind die Batterien einmal erschöpft, wird das ganze Gerät zu Müll (, der in diesem Fall unbedingt beim Händler abgegeben werden sollte!).
3. SPANNUNGSTESTER BENUTZEN
Stichproben bei Altbatteriesammlungen ergaben, daß von den abgegebenen Batterien noch bis zu 70 Prozent voll funktionstüchtig waren!

Herstellerangaben, wonach immer nur ganze Batteriesätze ausgetauscht werden sollen, sind irreführend. Testen Sie stattdessen jede Batterie und ersetzen Sie im Gerät gegebenenfalls einzelne verbrauchte Batterien.
(Strommeßgeräte sind ebenfalls geeignet und sind bereits in vielen Haushalten vorhanden.)
Tip:
Die "verbrauchten" Batterien oder Akkus von Blitzlichtgeräten sind oft noch gut für andere Geräte tauglich
(Taschenlampen o. ä.).
4. MÖGLICHST DIE UMMELTVERTRÄGLICHSTEN
Akkus oder Batterien auswählen!

Kommentare
14.10.2009 / 17:30 hikE, Radio Unerhört Marburg (RUM)
kommt 15.10.09 in der Frühschicht
danke!
 
16.10.2009 / 18:13 FRC, Freie RadioCooperative Husum, Westküste
Gesendet im Info-Magazin am 16.10.09 zwischen 18 und 19 Uhr
Danke! Wann kommt die nächste Folge?