Antikrieg: Sit. in Spanien

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Erneut haben gestern Hunderttausende im gesamten spanischen Staat gegen den Krieg demonstriert. Viele Menschen sind sauer, dass er, wegen der Beteiligung
von Spanien, auch in ihrem Namen geführt wird. Überall füllten sich die Straßen, für das Wochenende sind weitere Großdemonstrationen geplant. In Madrid wurden die Demonstranten von der Polizei vor dem Parlament zusammen geprügelt. Trotzdem können auch die Polizeiknüppel nicht aufhalten, dass das Umfeld um die Kriegstreiber der postfaschistischen Volkspartei (PP) von Jose Maria Aznar zerbröckelt. Die Schwesterpartei der PP in Navarra, UPN, hat sich vom Krieg distanziert und gestern vor dem Regionalparlament mit der gesamten Opposition protestiert. Auch andere Splitter, die im Madrider Parlament in der Fraktion der PP sitzen, sind besorgt um ihr politisches Überleben wegen des Kamikazekurs von Aznar. So ist nun die Möglichkeit da, Aznars Regierung durch einen Misstrauensantrag zu stürzen, wie ihn die kommunistisch dominierte Vereinte Linke (IU) fordert. Sie bezeichnet Aznar nun offen als Terroristen, weil er sich über die Partner in Europa und die UNO hinwegsetzt und Unschuldige bombardieren lässt. Vieles hängt davon ab, wie sich die Gewerkschaften, vor allem die großen verhalten und ob sie den angekündigten Generalstreik umsetzen.
Nun wurde auch deutlich, dass nicht nur in Brüssel die Kriegsgegner abgehört wurden. Auch die große Baskische Nationalistische Partei hat erklärt, ihre Telefone im Madrider Parlament seien angezapft worden. Die Basken befürchten, das eigentliche Kriegsziel von Aznar ist das Baskenland, wo er im Schleier des Krieges die Autonomie aussetzt und weitere Verbote von Parteien und Zeitungen vorantreibt. Selbst die Aussetzung der Wahlen im Mai und der Autonomie sind im Gespräch. Wie Spanien den Kriegsbeginn erlebt hat, weiß Ralf Streck.
Audio
07:10 min, 3363 kB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 21.03.2003 / 07:46

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Klassifizierung

Beitragsart: Gebauter Beitrag
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich:
Serie: zip-fm - Einzelbeitrag
Entstehung

AutorInnen: rdl
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 21.03.2003
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Skript
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