Lohndumping bei tegut in Darmstadt

ID 35658
1. Teil: O-Ton Kundgebungsbeitrag (Megafon) (Hauptteil)
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O-Töne der Kundgebung der Gewerkschaftlichen Arbeitsloseninitiative Galida vor der Tegut-Filiale in der Darmstädter Innenstadt am 18.8.2010.

Nach einem Bericht des Darmstädter Echo am 7.8.2010 - Schuften für einen Minilohn (http://www.echo-online.de/nachrichten/wi...) läßt die Filialkette mit sozialem Herz Leiharbeitskräfte mit einem Dumpinglohn für sich malochen. Anlaß für die Galida, bei tegut vorbeizuschauen.

Zwei Teile:
1. Kundgebungsbeitrag
2. Interview mit einem Aktivisten (Frank Gerfelder-Jung) und einer Betroffenen
Audio
04:17 min, 4012 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 25.08.2010 / 02:34

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Klassifizierung

Beitragsart: Rohmaterial
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Arbeitswelt
Entstehung

AutorInnen: Walter Kuhl
Kontakt: info4(at)waltpolitik.de
Radio: dissent, Darmstadt im www
Produktionsdatum: 23.08.2010
Folgender Teil steht als Podcast nicht zur Verfügung
2. Teil: Interview mit einem Aktivisten und einer Betroffenen
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04:19 min, 4050 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 25.08.2010 / 02:31
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Skript
Aus der Anmoderation in der Sendung vom 23.8.2010:

Warren Buffett, einer der reichsten Multimilliardäre dieser Erde, drückte vor wenigen Jahren den Kurs der neoliberalen Konterrevolution als Kriegserklärung an den größten Teil der Menschheit unverblümt aus: “Es herrscht Klassenkrieg, ganz klar, aber es ist meine Klasse, die Reichen, die den Krieg führt, und wir sind dabei, ihn zu gewinnen.”

Natürlich findet dieser Klassenkrieg auch in Darmstadt statt. Der hiesige Ableger der Bourgeoisie, auch Mittelstand genannt, baut sich ein Darmstadtium mit eingebauter Schuldenfalle, für das nicht etwa die Nutznießer, sondern die Ausgegrenzten geradezustehen haben. Der Einzelhandel, mitunter auch in Ketten organisiert, führt diesen Krieg auf seine Weise auf den Knochen der Beschäftigten. Am 7. August nannte Hans-Dieter Erlenbach diese Form der Ausbeutung das “Schuften für einen Minilohn” und benannte als Nutznießer die Ökokette tegut. tegut bedient sich einer Leiharbeitsfirma, um beispielsweise das Auffüllen der Regale outzusourcen, wie das heutzutage auf Neudeutsch heißt. Der Lohn ist mickrig und die Arbeitszeiten für die Beschäftigten unkalkulierbar. Der formal als 400-Euro-Job angepriesene Zuverdienst wird oft genug nicht erreicht. Dieser Klassenkrieg wird mit Hilfe eines Tarifvertrages geführt, der mit einer gelben, sich christlich nennenden Gewerkschaft abgeschlossen wurde.

Dieser Klassenkrieg bleibt nicht ohne Antwort. Seit Jahren lüftet die Gewerkschaftliche Arbeitsloseninitiative Galida in Darmstadt den Schleier dieser Kriegstreiberei. Bundesweit machte sie Schlagzeilen, als sie die hiesige Geschäftsstelle der Klassenkrieger von der FDP aufsuchte, um die von FDP-Chef Westerwelle ausgerufene spätrömisch dekadente Orgie am richtigen Ort gebührend zu begehen. Das fand die FDP nun gar nicht lustig und rief ihre Büttel in Polizei und Justiz zu Hilfe. Vor vier Wochen, am 28. Juli, besuchte die Galida im morgendlichen strömenden Regen das Maritim-Hotel in der Rheinstraße, um symbolisch die 432.400 Euro vorbeizubringen, die allein dieses Hotel aufgrund der reduzierten Mehrwertsteuer zusätzlich abkassieren kann. Und am vergangenen Mittwoch demonstrierte sie vor der tegut-Filiale am Marktplatz vor den Augen der eilends herbeigezogenen Schwarzkittel aus der Unternehmensführung.

Siehe auch: http://galida.wordpress.com/2010/08/18/%...

Kommentare
30.08.2010 / 08:22 hikE, Radio Unerhört Marburg (RUM)
in Frühschicht 30.8.2010
gesendet. Danke!