zip-fm 9. november 2010 (Version ohne 'Loch')

ID 37199
 
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1.Castor: Radiointerview mit Charlotte Mijeon, Sortir du Nucléaire (37166) 2. Interview mit Wolfgang Ehmke BI Lüchow Danneberg (Auschnitt 37175) 3. Castor-Strahlung bewusst verharmlosend: Neutronenmessung ergibt480-fach erhöhte Strahung (37187) 4. Sammeltag für Ausländer- Protest gegen die Ausschaffungs- Initiative (37144) 5. Bürgerinitiative gegen Flüglärm am Flughafen Leipzig/Halle (gekürzt) (37161)
Audio
29:23 min, 17 MB, mp3
mp3, 80 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 09.11.2010 / 16:35

Dateizugriffe: 330

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: Andreas Reimann
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 09.11.2010
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Hallo und herzlich willkommen zu zip-fm am Dienstag den 9. November, produziert von Radio Dreyeckland. Noch nie hat ein Castor so lange für seinen Weg ins Wendland gebraucht. Erst heute morgen gegen zehn Uhr sind die Atommüllbehälter an ihrem Ziel, dem zwischenlager in Gorleben angekommen. Und noch nie haben sich so viele Menschen dem Castor entgegengestellt. Allein in Dannenberg demonstrierten am Samstag rund 50.000 Menschen, während zur gleichen Zeit der Castor im badischen Kehl mit einer Brückenbesetzung in Empfang genommen wurde. Für den Greenpeace- Aktivisten Matthias, der u.a. Strahlenmessungen an den Castoren vorgenommen hat, steht nach diesem Wochenende fest:

(O-ton)

So viel Zuversicht möchte man gerne teilen. Und mit ihr blicken auch wir in der kommenden halben Stunde noch einmal auf die Ereignisse der letzten Tage zurück. Aber nicht nur der deutsche Atomstaat schickt Container auf die reise. Auch in Bern wurden am Wochenende Container gefüllt, allerdings nicht mit Atommüll, sondern mit einer ganz anderen Fracht, mitMenschen, die keine Schweizer Staatsbürgerschaft haben. Ausländer sollen in Containern aus dem Alpenstaat ausgeschafft werden. Wir berichten von einer überspitzten Kunstaktion, die womöglich von der Realität noch überholt werden könnte.
Für ein längst überfälliges Nachtflugverbot kämpft eine Bürgerinitiative in Leipzig. Hätte sie Erfolg, dann müssten auch schwere Transportmaschinen der Bundeswehr am Boden bleiben, die vom Flughafen Leipzig/Halle nach Afghanistan starten. Ein Interview dazu, am Ende der Sendung.






...
An-Mod:
Auf der ganzen Strecke vom französischen Valogne bis nach Gorleben fanden Proteste statt. Schon kurz nach seinem Start wurde der Castor am Freitag Nachmittag in der Nähe von Caen blockiert, als sich eine kleine Gruppe von AtomkraftgegnerInnen an die Gleise gekettet hatte. Die Polizei verletzte einige von ihnen beim Versuch sie vom Gleis zu bekommen. Eine Person musste aufgrund einer durchgetrennten Sehne an der Hand operiert werden. Charlotte Mijeon von Réseau Sortir du Nucléaire berichtet im Interview mit freie-radios Punkt net über diese Blockade und über die Geheimhaltungspolitik der französischen Regierung und der Atongesellschaft Areva während des Transports.

Ab-Mod:
Charlotte Mijeon von Réseau Sortir du Nucléaire im Interview mit freie-radios Punkt net.

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An-Mod:
Wolfgang Ehmke von der BI Lüchow Dannenberg ist schon seit 30 Jahren im Widerstand in Gorleben. Im Interview mit dem freien Radio Wendland fasste er am Montagabend die Ereignisse zusammen. Schon da zeichnete sich ab, dass der Castor länger unterwegs sein würde, als je zuvor.

Überleitung:
Wolfgang Ehmke, Sprecher der BI Lüchow Dannenberg im Gespräch mit dem Freien Radio Wendland.

ANMOD:
Der Castor strahlt, aber wie stark? Und wie hoch ist das Risiko? Darüber gehen die Meinungen himmelweit auseinander.

Auch, weil unabhängige Messungen des Strahlenrisikos nur schwierig zu bekommen sind: Nur die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat - jenseits der Betreiber und staatlicher Stellen - das nötige Equipment, um die radioaktive Strahlung exakt zu messen.

Sie hat in der Nähe der Castorbehälter gemessen und sagt: Die Strahlung ist gesundheitsgefährdend.

Der Kernphysiker und Greenpeace-Atomexperten Heinz Smital hat den Castor mit dem Messgerät begleitet:

Abmod
Greenpeace Atomexperte Heinz Smital im Interview mit Heike Demmel von radio Z in Nürnberg.

Ob wir es wirklich mit dem Anfang vom Ende des Zwischenlagers Gorleben zu tun haben, sei einmal dahingestellt. Sicher ist es bereits jetzt, dass kurz vor Weihnachten weitere 4 Castoren aus Frankreich rollen werden. Ziel ist ein Zwischenlager im Ostseebad Lubmin. Die Grünen in Mecklenburg-Vorpommern riefen am Sonntag auf ihrer Landesdelegiertenkonferenz in Neubrandenburg für den 18. Dezember in Greifswald zu einer Demonstration gegen diesen Castor-Transport auf.

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An-mod:
Am Samstag wurden auf dem Berner Bundesplatz 4 Container mit Ausländerinnen und Ausländern gefüllt. Diese Container werden nun ausser Landes gebracht, die Menschen in den Containern ausgeschafft.
Diese Aktion fand statt im Rahmen des Aktionstags gegen die Ausschaffungs- Initiative und den Gegenvorschlag.
Inszeniert hat den sogenannten Ausländersammeltag die Kunstfigur Alois Stocher. Cheyenne Makay von Rabe in Bern hat sich mit dem Künstler getroffen:

Ab-mod:
Die rechtskonservative Schweizer Volkspartei will eine Volksabstimmung über die Abschiebung sogenannter krimineller Ausländer durchsetzen. Cheyenne Makay von Radio Bern berichtete über eine Aktion des Künstlers Alois Stocher, die sich gegen diese Ausschaffungs-Intiative richtet.

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An-mod:
Wer in der Nähe des Flughafens „Leipzig/Halle“ wohnt, findet auch nachts keine Ruhe. Denn dieser Flughafen erlaubt laute Flüge auch zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens. Neben dem Flughafenbetreiber selbst profitiert davon insbesondere der Logistik-Konzern DHL, der angesichts des zunehmenden Flugverkehrs gerne in der Nacht seine Fracht transportiert. Aber auch die Bundeswehr schickt ihre Frachtmaschinen nachts von Leipzig aus nach Afghanistan. Michael Teske von der Bürgerinitiative gegen Fluglärm am Flughafen Leipzig/Halle schilderte Radio Corax in Halle die Gründe für ein längst überfalliges Nachtflugverbot.

Ab-Mod:
Michael Teske von der Bürgerinitiative gegen Fluglärm am Flughafen Leipzig/Halle im Interview mit Radio Corax in Halle.

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Das war's für heute mit zip-fm, produziert von radio Dreyeckland in freiburg. Morgen könnt ihr dann die nächste Ausgabe von zip-fm hören, dann aus dem Studio von Radio Unerhört in Marburg. Tschüss!

Kommentare
10.11.2010 / 10:52 detlef,
am 11 11 2010 im Abendprogramm
danke