zip-fm 23. November 2010

ID 37516
 
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Nächste Castor-Transporte: Illegal laut Atomgesetz? 37439 / Eröffnungsveranstaltung Linke Literaturmesse Nbg. 37483 / "Il Manifesto" vor dem Aus? 37411 / Die Wasserkraftindustrie: "Selbstverpflichtung" zu Nachhaltigkeit? 37413
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30:00 min, 17 MB, mp3
mp3, 80 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 23.11.2010 / 13:05

Dateizugriffe: 309

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: ak/rdl
Radio: RDL, Freiburg im www
Produktionsdatum: 23.11.2010
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript

Hallo und herzlich willkommen (zu zip-fm), heute von Radio Dreyeckland aus Freiburg mit folgenden Themen:
Nach dem Castor ist vor dem Castor – der nächste Transport soll schon in drei Wochen rollen, möglicherweise unter noch hanebücheneren Rechtskonstruktionen als bisher
Soziale Bewegungen allenthalben – Ein politischer Blick auf die vielfältigen Aktivitäten mit vier Vertretern aus unterschiedlichen Spektren
Il Manifesto – Salopp „Italiens TAZ“ hat Probleme, ein Federstrich der Berlusconi-Regierung ist die Ursache
Die Wasserkraft-Industrie verpflichtet sich zu mehr Nachhaltigkeit – Leute vom Fach sehen das kritisch
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Noch knapp drei Wochen, dann soll bereits der nächste Castor-Transport durch Deutschland rollen. Am Mittwoch, dem 15. Dezember soll ein weiterer Zug mit fünf Atommüll-Behältern aus dem südfranzösischen Atomforschungszentrum Cadarache Südbaden und die Pfalz passieren. Über Lauterburg, Wörth und Karlsruhe soll das Zeug in ein Zwischenlager im mecklenburg-vorpommerschen Lubmin gebracht zu werden.
Die Polizei wird zum Schutz des Streckenabschnitts allein im Bereich der letztmaligen Südblockade erneut Hundertschaften zum Einsatz bringen müssen. Vor gut zwei Wochen war ein Castor-Transport wegen Gleisblockaden in jener Gegend zur Umkehr und zur Fahrt über Kehl gezwungen worden. Die Gewerkschaft der Polizei stöhnt dieser Tage erneut über die unsägliche Arbeitsbelastung ihrer Klientel, eine Urlaubssperre bei der Polizei gibt es derzeit allerdings noch nicht.
Jochen Stay von der Anti-Atomstrom-Initiative „Ausgestrahlt“ erläutert dem Freien Radio LoRa aus München, warum er die Innenminister auffordert, die erteilten Genehmigungen für die Transporte des Atommülls nach Lubmin sowie ins russische Majak zurück zu ziehen.
http://www.ausgestrahlt.de/
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Stuttgart 21, Erwerbslosenproteste, Widerstand gegen verlängerte AKW-Laufzeiten - die sozialen Bewegungen mischen sich neu gestärkt wieder in die politische Landschaft in Deutschland ein. Auch bekommen linke Positionen wieder mehr Rückenwind. Grund genug für die Macherinnen und Macher der Linken Literaturmesse am vergangenen Wochenende in Nürnberg, ihre Eröffnungsveranstaltung den sozialen Bewegungen zu widmen. Vergangenen Freitag saßen dort vier Männer aus unterschiedlichen Gruppierungen bei einer Podiumsdiskussion beisammen, Radio Z aus Nürnberg hat die Highlights zusammengefasst. http://www.linke-literaturmesse.org/
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"Il Manifesto" ist in Italien eine Institution. Ihre Wurzeln hat die Tageszeitung in den bewegten 1970ern, damals im weitesten Sinne im Umfeld der kommunistischen Partei. Auch heute im linken Spektrum angesiedelt berichtet „Il Manifesto“ allerdings erklärtermaßen undogmatisch, auch für SympathisantInnen der Rifondazione Comunista ist sie heute – trotz undogmatischer Ausrichtung ein interessantes Blatt. Die Auflage: gut 30.000.
Dennoch steht „Il Manifesto“ vor dem Ruin. Denn der rechte Medienmogul und Ministerpräsident Berlusconi hat das italienische Mediengesetz geändert. Und damit fällt eine Förderung weg, die gerade für unabhängige Presse von größter Bedeutung ist. Bisher gabs vom Staat nämlich eine finanzielle Sockelfinanzierung für Qualitäts- und Non-Profit-Medien jenseits des Boulevard. Diese Gelder hat die Berlusconi-Regierung jetzt aber gestrichen und damit viele kritische Medienprojekte in die Krise gestürzt. Radio Z aus Nürnberg hat mit dem Direktor von "Il Manifesto", Gabriele Polo gesprochen.
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Die Wasserkraftindustrie soll nachhaltiger werden.
Das will die Vereinigung „International Hydropower Association“ IHA mit ihrem neuen, so genannten „Nachhaltigkeitsprotokoll“ erreichen. Das Protokoll soll es weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Wasserkraft erleichtern, die Nachhaltigkeit von Staudammprojekten zu messen. Nichtregierungsorganisationen können diesem Papier jedoch nichts abgewinnen. Sie sagen: Das Nachhaltigkeitsprotokoll der IHA dient gerade nicht dazu, die Nachhaltigkeit zu fördern, sondern vielmehr dazu, die Pflichten der Unternehmen zu verwässern. Das Freie Radio RaBe aus Bern berichtet.
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Das wars für heute, herzlichen Dank fürs zuhören – morgen kommt zip-fm von RUM ... bis dann … - tschüss.

Kommentare
24.11.2010 / 08:52 detlef,
gesendet am 25 11 2010 im Abendprogramm
danke