zipfm 4.2.2011

ID 38843
 
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38832. Zunahme der Gewalt in Ägypten - Anhänger von Mubarak greifen gezielt JournalistInnen und MedienvertreterInnen an 38827. Interview zur Räumung der Liebig 14 (ungeschnitten) 38826 Der Feind denkt frei und progressiv in Ungarn 38822. Wer rettet uns vor der Integration? Kritische Perspektiven auf Integration, Migration und Soziale Arbeit
Audio
30:00 min, 27 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 04.02.2011 / 11:31

Dateizugriffe: 422

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Internationales, Wirtschaft/Soziales
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: sakura
Radio: Freies Radio Berlin, Berlin
Produktionsdatum: 04.02.2011
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Hallo und herzlich willkommen zu zip-fm mit der Sendung vom Freitag den 4. februar 2011
Die heutige halbe Stunde wurde zusammengestellt von der Radiokampagne aus Berlin. Am Mikrofon begrüßt Euch Sakura. Die heutigen Themen sind:

Zu beginn ein Interview zur Situation in Ägypten, radio dreyeckland sprach mit einer Vertreterin von Reporter ohne Grenzen.
In Berlin wurde am Mittwoch ein Wohnprojekt in der Liebigstrasse 14 durch einen großeinsatz der Polizei geräumt. Dazu ein Gespräch mit einem ehemaligen Bewohner.
Dann gibt es einen Beitrag zur Situation in Ungarn nach der Einschränkung der Pressefreiheit durch die völkisch-rechte Regierungskoalition der Parteien Fidesz und jobbik,
anschliessend zur sogenannten Integrationsdebatte in Deutschland. Ein Interview zu den Voraussetzungen von denen in dieser debatte häufig ausgegangen wird.

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Nun zu unserem ersten Beitrag:


Die bisher friedliche Revolution in Ägypten ist gewaltsamen Auseinandersetzungen gewichen, zumindest aus der Hauptstadt Kairo gibt es statt der friedlichen Massendemonstrationen zunehmend Bilder von Angriffen auf Regimekritiker_innen durch Anhänger_innen des Regimes - unter letzteren werden zahlreiche Mitarbeiter_innen von zivilpolizei und Geheimdiensten vermutet.
Seit Mittwoch häufen sich die Berichte von Angriffen gegen Journalist_Innen, von willkürlichen Verhaftungen und von verwüsteten Redaktionsräumen und Sendern.
Anja Viohl, Pressesprecherin der deutschen Sektion von "Reporter ohne Grenzen", berichtet in einem Interview mit Radio dreyeckland aus Freiburg von der Situation vor Ort.


In der Liebigstrasse 14 ist, oder besser war, ein ehemals besetztes Haus in Berlin. Es verstand sich als ein selbstverwaltetes Wohnprojekt mit dem Anspruch, herrschaftsfreie Strukturen zu schaffen. Nun wurde die Liebig 14 am Mittwoch von 2.000 Polizist_Innen geräumt.
Rund um die Räumung gab es zum Teil wütende Soli-Aktionen. Sowohl in Berlin wo vor und nach der Räumung hunderte Menschen auf die Straße gingen, als auch in einigen anderen Städten.
Am Telefon von radio wüste welle aus tübingen ist ein ehem. bewohner des Wohn- und Kulturprojekts , der liebigstraße 14.


Hört man in den Medien derzeit von Ungarn, geht es hauptsächlich um das vielkritisierte undemokratische neue Mediengesetz. Dieses Gesetz ermöglicht seit dem 1.1.2011 hohe Geldstrafen gegen im Sinne der FIDESZ-Regierung unter Victor Orbán nichtkonforme Berichterstattung. Es ist damit gleichbedeutend mit einer Gleichschaltung und der Abschaffung der Pressefreiheit.
Selten aber wird die völkische Ideologie thematisiert, mit der FIDESZ und die Ultrarechte Partei JOBBIK erfolgreich in der Wählerschaft anknüpfen.
Über die Verfolgung von linksliberalen und progressiv denkenden bzw. publizierenden Intellektuellen, über die Infiltration diverser kulturelller Institutionen durch regierungsnahe Personen und das akzeptierte Schüren von Feindbildern sprach Radio Lora aus München mit der Kulturwissenschaftlerin Magdalena Marsovzky.


In der aktuellen Integrationsdebatte geht es meist darum, ob und wie Migrant_Innen entgegen den Unkenrufen von rechts bereits integriert oder zumindest integrierbar sind. Auch Soziale Arbeit wird als Akteur, der Integration befördert dargestellt und aktuell wird in vielen Projekten Integration von Migrant_Innen in Arbeit, in das Gesundheitswesen, in Vereine u.a. betrieben. Es gilt jedoch auch, den Integrationsanspruch generell zu hinterfragen - und zwar nicht aus einer Perspektive der Diversität oder der Inklusion sondern aus der Perspektive der Gleichheit.
Ein Gespräch von Radio Dreyeckland aus Freiburg mit Prof. Nausikaa Schirilla von der Katholischen Hochschule Freiburg bei einer Diskussionsveranstaltung des Arbeitskreis kritische Soziale Arbeit (AKS)


Das war ein Beitrag von Radio Dreyeckland aus Freiburg, und
Das wars auch schon wieder mit einer halben Stunde zip-fm.

Verantwortlich für die heutige Sendung ist sakura von der Radiokampagne aus Berlin. Weitere Infos, die einzelnen Beiträge sowie die Gesamtausgabe von zip-fm findet ihr unter freie-radios.net.

Tschüss und vielen Dank fürs Zuhören.